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Der 1. FC Nürnberg feiert gegen den FC St. Pauli ein Schützenfest im eigenen Stadion
Der 1. FC Nürnberg feiert gegen den FC St. Pauli ein Schützenfest im eigenen Stadion

"Hatte eigentlich kein gutes Gefühl"

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Nürnberg - Er hat vier der fünf Nürnberger Treffer gegen St. Pauli erzielt und war der gefeierte Mann im Nürnberger easyCredit-Stadion: Christian Eigler.

Der 27-jährige Stürmer vom 1. FC Nürnberg zeigte im Heimspiel gegen die Hamburger eine überragende Leistung und sorgte fast im Alleingang mit seinen Saisontoren Nummer drei bis sechs für den 5:0-Erfolg des "Clubs".

Im Interview spricht Christian Eigler über die Geheimnisse des Nürnberger Erfolgs, die Reaktionen der Fans und Flüche gegen den Fitnesstrainer.

Frage: Herr Eigler, Sie haben gerade vier der fünf Treffer Ihres Teams erzielt. Wie fühlt man sich da?

Christian Eigler: Gut natürlich, so etwas ist mir zuletzt in der A-Jugend gelungen. Aber noch wichtiger ist, dass wir heute so deutlich gewonnen haben.

Frage: Stimmt es, dass sie im Vorfeld eigene Treffer angekündigt haben? Davon war unter der Woche zu lesen.

Eigler: Das habe ich auch gelesen. Das stimmt aber so eigentlich nicht. Ich habe nur gesagt, dass ich künftig mehr Tore schießen will. Vor dem Spiel hatte ich ja nur zwei Saisontreffer.

Frage: Nun sind es sechs. Woran lag es, dass Sie vorher seltener getroffen haben?

Eigler: Vielleicht war ich manchmal zu hektisch. Auf Schalke war das alles sicher nicht so gut. Gegen St. Pauli bin ich allerdings auch gut mit Vorarbeiten gefüttert worden. Das ist auch nicht ganz unwichtig, wenn man Stürmer ist. Mittlerweile lege ich im Training auch mal eine Sonderschicht ein.

Frage: Offenbar waren Sie da nicht der Einzige. Man konnte fast von einem Klassenunterschied sprechen.

Eigler: Dabei hatte ich beim Warmmachen eigentlich gar nicht so ein gutes Gefühl. Ich hatte vor dem Spiel Angst, dass wir vielleicht zu lässig in die Partie gehen könnten. Aber St. Pauli war tatsächlich ein bisschen verunsichert.

Frage: Sie sind hier früher wegen Ihrer Fürther Vergangenheit zuweilen ausgebuht worden. Jetzt werden Sie gefeiert. Kann man das bei der Vorgeschichte überhaupt genießen?

Eigler: Ach, das habe ich fast schon vergessen. Fußball ist ein Tagesgeschäft. Die Hauptsache ist doch, dass ich jetzt positive Unterstützung bekomme.

Frage: Was war eigentlich nach dem Abpfiff los? Plötzlich stürmte die halbe Ersatzbank auf Sie zu.

Eigler: Ja, die sind plötzlich alle auf mich zugerannt und haben mich mit irgendetwas bespritzt.

Frage: Mit irgendwas?

Eigler: Es war wohl nur Mineralwasser. Muss aber auf jeden Fall der jugendliche Leichtsinn sein, es ist ja schon lustig, was sich die jungen Leute so ausdenken.

Frage: Sie haben jetzt 39 Punkte. Wo soll das denn noch hinführen?

Eigler: Keine Ahnung, wo das noch hinführt. Wir bleiben jedenfalls weiterhin ruhig, damit sind wir bisher schließlich auch immer gut gefahren.

Frage: Verraten Sie uns, was den "Club" in dieser Saison so stark macht?

Eigler: Wir haben viele junge Spieler im Team, die genau das umsetzen, was der Trainer von uns verlangt.

Frage: Was verlangt Dieter Hecking denn?

Eigler: Zum Beispiel, dass wir aggressiv gegen den Ball spielen. Das macht im Moment auch jeder bei uns, egal ob er jetzt 18 Jahre alt ist oder 35.

Frage: Das allein wird es nicht sein...

Eigler: Auch im Fitnessbereich stehen wir gut da. Ich gebe aber zu, dass wir in dieser Woche ganz schön auf unseren Fitnesscoach Andi Beck geschimpft haben. Aber gegen St. Pauli hat man gesehen, wozu die Schufterei gut war. Genauso werden wir weiter arbeiten. Das kann ja nach hinten heraus noch wichtig werden.

Aufgezeichnet von Christoph Ruf