Remis im Regen: Estorils Leal (l.) und seine Nebenleute lassen viele Chancen liegen gegen Fallou Diagne und seine Freiburger
Remis im Regen: Estorils Leal (l.) und seine Nebenleute lassen viele Chancen liegen gegen Fallou Diagne und seine Freiburger

Harmlose Freiburger unter Zugzwang

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Estoril/Frankfurt - Der SC Freiburg steht nach einem weiteren trostlosen Remis in der Europa League mit dem Rücken zur Wand. Am 4. Spieltag der Gruppenphase kam die am Ende arg dezimierte Mannschaft von Trainer Christian Streich bei Estoril in Portugal nur dank zahlreicher Paraden des glänzend aufgelegten Torwarts Oliver Baumann zu einem 0:0.

Freiburg weiterhin dritter

Im Kampf um den Einzug in die K.o.-Phase helfen den Breisgauern, die die Schlussphase nach Gelb-Roten Karten gegen Nicolas Höfler (86.) und Karim Guede (88.) zu neunt bestreiten mussten, in den ausstehenden zwei Spielen damit nur noch zwei Siege.

"Die Mannschaft hat wahnsinnig gekämpft. Estoril hatte am Ende viele Chancen, wir mussten viel laufen. In Unterzahl noch Möglichkeiten nach vorne zu haben, ist sehr schwierig", sagte Baumann: "Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn Estoril gewonnen hätte."



Nach einer ganz schwachen Begegnung belegt der SC mit drei Punkten in der Gruppe H weiterhin den 3. Rang. Im kommenden Alles-oder-Nichts-Spiel bei Slovan Liberec am 28. November könnte eine Pleite, ein 0:0 oder ein 1:1 wegen des Hinspiels (2:2) und des damit verlorenen direkten Vergleichs das "Abenteuer Europa" beenden. Letzter Gegner ist Spitzenreiter FC Sevilla.

Dass SC-Trainer Christian Streich aber weiterhin der Bundesliga die größere Bedeutung einräumt, wurde schon vor dem Anpfiff sichtbar. U21-Nationalspieler Matthias Ginter hatte die Reise an die Atlantik-Küste gar nicht angetreten, in der Defensive erhielten zudem Christian Günter sowie Kapitän Julian Schuster und Gelson Fernandes eine Pause. Auf insgesamt neun Positionen war der SC, der im ungewohnt offensiven 4-1-4-1-System antrat, von einem Pflichtpiel zum anderen zuletzt 1993 verändert.

Spielfluss wollte daher zu Beginn nicht aufkommen. So musste in der 21. Minute ein Freistoß für den ersten Freiburger Torschuss herhalten - aus aussichtsreicher Position war der Versuch des tschechischen Rekordneuzugangs Vladimir Darida allerdings nicht mehr als ein Rückpass.

Baumann der beste Freiburger



Aber auch die Gastgeber hielten sich in Sachen Vorwärtsdrang vornehm zurück. Die beste Chance ließ Luis Leal nach einer halben Stunde aus, als er den Ball aus 16 Metern neben das Gehäuse schlenzte.

Trotz der Einwechslung des etatmäßigen Stammstürmers Admir Mehmedi fehlte dem SC auch im zweiten Durchgang die nötige Durchschlagskraft, Chancen erspielten sich fortan nur die Hausherren. Direkt nach dem Seitenwechsel scheiterte erneut Leal (48.) nach einem Kopfball, nur Sekunden später verhinderte Ersatz-Kapitän Oliver Baumann mit einer Glanzparade den zu diesem Zeitpunkt verdienten Freiburger Rückstand.

Bei Carlitos' Kopfball an die Latte (59.) war Freiburg indes ebenso im Glück wie in der 64. Minute, als Evandro die überfällige Führung vergab. Nach der Drangphase der Gastgeber fanden die Breisgauer wieder besser in das Spiel. Doch spätestens die Platzverweise - für Guede war es bereits der zweite in seinem zweiten Spiel im laufenden Wettbewerb - brachten die Gäste wieder aus dem Fluss. Am Ende konnten sich die Freiburger bei ihrem überragenden Keeper bedanken.


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