Der FC Bayern trifft nach dem Duell in der Liga vor anderthalb Wochen auch im Pokal auf Hannover 96. Und für Arjen Robben (r.) ist klar: "Wir wollen weiterkommen und müssen gegen Hannover 100 Prozent zeigen" (© Imago)
Der FC Bayern trifft nach dem Duell in der Liga vor anderthalb Wochen auch im Pokal auf Hannover 96. Und für Arjen Robben (r.) ist klar: "Wir wollen weiterkommen und müssen gegen Hannover 100 Prozent zeigen" (© Imago)

Hannovers zweiter Versuch beim FCB

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München - Am Mittwochabend läuft Hannover 96 in der 2. Runde des DFB-Pokals schon fast auf gewohntem Geläuf auf. Die Niedersachsen müssen nach dem Ligaduell vor eineinhalb Wochen nun auch im Pokal beim FC Bayern München ran. Auch der SC Freiburg trifft auf einen alten Bekannten. Mit dem VfB Stuttgart kommt der letztjährige Halbfinalgegner des Teams von Trainer Christian Streich in den Breisgau. Champions-League-Teilnehmer Schalke 04 hat da schon das vermeintlich leichtere Los und reist zum Drittligisten SV Darmstadt 98. Außerdem bekommt es der VfL Osnabrück mit dem 1. FC Union Berlin zu tun.

FC Bayern München - Hannover 96



Die Bayern sind nach dem Bundesliga-Duell mit Hannover vor anderthalb Wochen endgültig in Fahrt gekommen. "Meine Mannschaft war sehr hungrig in den vergangenen Wochen. Das muss sie auch am Mittwoch sein", sagte Pep Guardiola. Im Vergleich zum Kantersieg auf Schalke (4:0) könnte Mario Götze wieder zum Zug kommen. Der Mittelfeldspieler hat das Abschlusstraining mitgemacht, der Trainer entscheidet jedoch kurzfristig "ob er im Kader steht". Für das Pokalspiel (ab 20:15 Uhr im Live-Ticker) ist die Devise klar: "Wir wollen weiterkommen und müssen gegen Hannover 100 Prozent zeigen", forderte Arjen Robben. Trotz des 2:0-Sieges in der Liga unterschätzt der Rekordmeister die Niedersachsen nicht: "Ich glaube, es wird schwierig, denn sie wissen jetzt noch mehr über uns", meinte Mario Mandzukic, betonte jedoch: "Der Sieger darf nur Bayern heißen."

Im Vorbeigehen wollen sich die Niedersachsen nach dem besten Bundesliga-Start ihrer Vereinsgeschichte auf alle Fälle nicht abspeisen lassen. Auch wenn die Ausgansposition nicht die beste ist. "In Bayern zu spielen, ist das schwerste Spiel was Du im Pokal so bekommen kannst", sagte Manager Dirk Dufner. Im besagten Ligaduell war man zumindest bereits drauf und dran, in Führung zu gehen. "Ich denke, dass wir uns bei der letzten Partie in München Respekt verschafft haben", orakelte Trainer Mirko Slomka. Vor allem den läuferisch starken Auftritt der 96er haben die Bayern tatsächlich noch nicht vergessen. "Wenn wir noch ein bisschen mutiger und frecher auftreten, dann ist was drin für uns", so der Übungsleiter weiter. Auf Rückkehrer aus dem Lazarett kann der Coach dabei jedoch nicht hoffen. Die verletzten Steven Cherundolo, Christian Pander, Felipe und Mame Diouf stehen immer noch nicht zur Verfügung.

SC Freiburg - VfB Stuttgart



An die Stuttgarter haben die Breisgauer (ab 20:15 Uhr im Live-Ticker) keine guten Erinnerungen, gerade was den DFB-Pokal angeht. In der vergangenen Saison zog der VfB nach einem Sieg im Halbfinale gegen Freiburg ins Endspiel ein. Nun will der SCF den Spieß umdrehen - und seine schon seit dem Saisonstart währende Krise beenden. Christian Streich kann auf einen fitten Kader zurückgreifen, baut jedoch nicht unnötig Druck auf: "Das ist ein Pokalspiel gegen den VfB. Einer gewinnt, einer verliert. Ein Spiel also, nicht mehr." Auf ein großes Spektakel gegen die Schwaben sollte man also nicht unbedingt setzen."Wir können im Moment kein Feuerwerk abbrennen oder alles niederspielen", äußerte sich der Coach zurückhaltend.

Sein Stuttgarter Pendant Thomas Schneider sieht die Sache schon ein wenig anders und erwartet einen "heißen Tanz". Personell sieht es bei den Gästen entspannt aus, bis auf den Ausfall von Torwart Sven Ulreich. Für ihn wird Neuzugang Thorsten Kirschbaum zu seinem Debüt kommen. Ansonsten sind fast alle dabei, einzig hinter Moritz Leitner (Knieprellung) steht noch ein kleines Fragezeichen, daher wird Schneider wohl die Rotationsmaschine anwerfen: "Wir haben noch relativ viel in der Hinterhand, auch frische Spieler. Es kann sein, dass wir da ein bisschen rotieren werden. Eines ist aber ganz klar: Wir wollen natürlich in die nächste Runde." Der VfB hat sich viel vorgenommen und möchte den Pokalerfolg gegen Freiburg aus dem letzten Jahr gerne wiederholen.

SV Darmstadt 98 - FC Schalke 04



Mit einem 6:0-Kantersieg hat der Darmstadt am Wochende Hansa Rostock aus dem Stadion geschossen - allerdings in der 3. Liga. Im Pokal erwartet den SV nun ein ganz anderes Kaliber: Champions-League-Teilnehmer Schalke 04 (ab 20:15 Uhr im Live-Ticker). Lilien-Coach Dirk Schuster hält nichts von großen Parolen und gab sich im Vorfeld betont zurückhaltend: "Die Schalker werden am Mittwoch von der ersten Minute an zeigen wollen, wie die Kräfteverhältnisse sind. Alles andere als ein Weiterkommen der Königsblauen wäre eine Riesensensation". Die Hessen freuen sich vor allem auf das breite öffentliche Interesse an der Partie. "In der Vereinsgeschichte hat es wohl noch keine Begegnung mit einem solch großen medialen Interesse geben", stellte Präsident Rüdiger Fritsch heraus. Bis auf die verletzten Julian Ratei, Benjamin Baier und den kranken Rudi Hübner sind alle Spieler für dieses besondere Spiel fit.

Die Schalker fahren natürlich als haushoher Favorit zum Drittligisten, müssen aber auf einige ihre Schlüsselspieler verzichten: Julian Draxler und Kevin-Prince Boateng werden verletzungsbedingt definitiv ausfallen. Stürmer Adam Szalai ist zudem noch fraglich. Dafür fand sich in den Reihen der Knappen ein alter Bekannter wieder. U23-Spieler Gerald Asamoah wird bei den Profis aushelfen, ob er sogar in der Startelf stehen wird ist noch nicht klar. Trotz der dünnen Personaldecke ist Coach Jens Keller jedoch zuversichtlich: "Wir haben mit Max Meyer, Christian Clemens und Leon Goretzka einige Alternativen im Offensivbereich. Als Bundesligist ist ein Weiterkommen natürlich Pflicht." Es ist ein Spiel für die Männer aus der zweiten Reihe, so wird auch der Ersatztorwart Ralf Fährmann zu einem Einsatz kommen.

VfL Osnabrück - 1. FC Union Berlin



Die Niedersachsen schauen mit großer Vorfreude auf das Duell gegen Union (ab 20:15 Uhr im Live-Ticker). In der Saison 2000 kam es an der Bremer Brücke nämlich zu einem unvergessenen Spiel. In der Relegation sicherte sich der VfL damals gegen die Berliner in einem wahren Elferkrimi den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Nun ist die Situation eine andere: Die Eisernen spielen im Unterhaus gerade ganz vorne mit, Osnabrück hingegen kickt wieder in der 3. Liga. Für Roman Prokoph ist die Partie ebenfalls etwas ganz spezielles, auch wenn er vor 13 Jahren noch nicht dabei war: "Ich bin ich bei Union groß geworden, es war meine erste Profistation", sagte der Stürmer der "Neuen Osnabrücker Zeitung". In der Liga läuft es für die Veilchen derzeit gut - und angesichts der starken Form sieht Coach Maik Walpurgis auch keinen Anlass, die Startformation zu ändern.

Bei den Eisernen wird es dagegen zwangsläufig personelle Änderungen geben. Rechtsverteidiger Marc Pfertzel ist für die Partie in Osnabrück gesperrt. Der Einsatz von Offensivmann Sören Brandy, der an einer Verletzung des Wadenbeinköpfchens am linken Bein laboriert, ist zudem noch offen. Die Hauptstädter erwarten einen heißen Tanz: "Es wird für uns ein schweres Spiel. Uns erwartet eine hitzige Atmosphäre. Das ist ähnlich wie bei uns im eigenen Stadion", sagte Patrick Kohlmann. Die Berliner haben sich für die Partie beim VfL einiges vorgenommen, war im Pokal doch seit dem Finaleinzug 2000/01 spätestens in der 2. Runde Schluss für die Köpenicker.