1899 Hoffenheim erkämpft sich drei Auswärtspunkte gegen Hannover 96
Hannover - Julian Nagelsmann hat die TSG Hoffenheim mit ein wenig Zittern zum Auswärtssieg bei Hannover 96 rotiert. Der Trainer des Champions-League-Teilnehmers bewies mit seiner Personalrochade beim 3:1 (1:0)-Erfolg am 5. Spieltag der Fußball-Bundesliga ein gutes Händchen und schonte mehrere Stammkräfte für den Kracher gegen seinen künftigen Arbeitgeber RB Leipzig am Samstag. Die sieglosen 96er zeigen dagegen immer mehr Anzeichen einer sportlichen Krise.
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FANTASY HEROES: Pavel Kaderabek (16 Punkte), Brenet (15) und Joelinton (12).
Joshua Brenet brachte Hoffenheim in der 20. Spielminute vor 33.500 Zuschauern in Führung. Der Niederländer bezwang Michael Esser im 96-Tor mit einem Flachschuss nach einem gut getimten Steilpass von Joelinton. Kurz nach dem Seitenwechsel erhöhte Pavel Kaderabek mit einem Linksschuss verdient auf 2:0 (49.). Nur sechs Minuten später verkürzte Niclas Füllkrug per Foulelfmeter für Hannover. Der eingewechselte Ishak Belfodil (90.+3) machte nach einer Einzelaktion für Hoffenheim alles klar.
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Die Lage der Niedersachsen wird durch die dritte Niederlage in Serie deutlich angespannter. Das Team von Trainer Andre Breitenreiter steckt tief im Tabellenkeller fest und wirkte trotz vorbildlichen Einsatzes teilweise verunsichert. Erst in der Schlussphase und im Angesicht der drohenden Niederlage drehten die Niedersachsen auf.
Die TSG machte schon in den Anfangsminuten deutlich, dass sie mit frischem Personal auf die Jagd nach dem ersten Auswärtsdreier in dieser Saison gehen wollte. Die Gäste setzten Hannover unter Druck und Leonardo Bittencourt prüfte 96-Keeper Michael Esser (3.) gleich einmal. Nagelsmann hatte im Vergleich zum 1:1 gegen Borussia Dortmund auf fünf Positionen getauscht, unter anderem wurde Stammtorwart Oliver Baumann aus Gründen der Belastungssteuerung durch Gregor Kobel ersetzt, auch Nationalspieler Nico Schulz fehlte.
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"Es reicht halt nicht eine Halbzeit gut zu spielen. Da müssen wir uns stark verbessern!" Niclas Füllkrug, Hannover 96
Die Gäste bewiesen das technisch feinere Fußwerk, doch die Hausherren hielten zunächst mit körperlicher Wucht dagegen. Schwegler arbeitete sich mit zähem Zweikampfverhalten in den Fünfmeterraum der Hoffenheimer vor und legte quer auf den quirligen Ihlas Bebou. Doch in höchster Not konnte Ermin Bicakcic den Schuss des Außenstürmers abblocken (17.).
Die Trainerstimmen zum Spieltag
"Ich habe mich riesig gefreut! Das war ein riesen Kampfspiel, alles sehr emotional für mich." Gregor Kobel, TSG Hoffenheim, zu seinem Bundesliga-Debüt
Spieler des Spiels: Pavel Kaderabek
Der Führungstreffer verlieh dem Auswärtsteam weiteren Schwung. Die TSG fing die selten kreativen Angriffsversuche der 96er meist locker ab und marschierte dann zielstrebig und mit hohem Tempo in Richtung des Tores von Esser. Bittencourt per Fernschuss (35.) und der auffällige Brenet (37.) vergaben gute Gelegenheiten zum zweiten Treffer. Breitenreiter hatte in der Halbzeitpause viel zu besprechen.
Doch zunächst knüpfte Hoffenheim an seine konzentrierte Vorstellung an, ehe Abwehrchef Kevin Vogt den engagierten Füllkrug elfmeterreif foulte. Nun witterten die Gastgeber, die am Sonntag bei Eintracht Frankfurt ran müssen, die Chance auf eine Comeback und durften beinahe jubeln. Füllkrug traf in der 77. Minute nach Flanke des eingewechselten Hendrik Weydandt das Aluminium. Kurz später entschied Schiedsrichter Christian Dingert nach einem Treffer von Füllkrug auf Abseits, dann verfehlte Weydandt das Ziel.
SID
Spielschema, Statistiken und Aufstellungen
Pavel Kaderabek war an fünf der 17 Hoffenheimer Torschüsse beteiligt (zwei abgegeben, drei vorgelegt) und traf zum zwischenzeitlichen 2:0. Damit schoss der laufstarke Kaderabek (12,6 Kilometer waren Bestwert bei Hoffenheim) in den letzten sieben Bundesliga -Spielen drei Tore, nachdem er zuvor in 76 Partien torlos blieb.