In der Luft eine Klasse für sich: Salif Sané (r.) köpfte vorne das 1:0 und hielt Hannover - zusammen mit Nebenmann Marcelo - hinten dicht
In der Luft eine Klasse für sich: Salif Sané (r.) köpfte vorne das 1:0 und hielt Hannover - zusammen mit Nebenmann Marcelo - hinten dicht

Hannover 96: Extraklasse bei ruhendem Ball

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Hannover - Als Salif Sané nach 20 Minuten zum 1:0 für Hannover 96 gegen den FC Augsburg traf, war die Partie so gut wie entschieden. Denn die Statistik vor dem Nord-Süd-Duell wies auf, dass die Elf, die in Führung gehen würde, wohl auch als Sieger den Platz verlässt.

Sané erfolgreich zurück

Hannover war zuvor in der aktuellen Saison sieben Mal in Führung gegangen und hatte davon sechs Partien gewonnen, einmal gab es eine Punkteteilung. Noch besser machten es die Gäste aus Augsburg. Alle sieben Führungstreffer bedeuteten am Ende auch drei Punkte.

Bei seinem Treffer hatte Sané das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Einen Eckstoß von Hiroshi Kiyotake verlängerte Lars Stindl mit dem Kopf auf den Hinterkopf des Senegalesen, von wo der Ball ins Tor prallte.

Nach einem einminütigen Einsatz beim 2:1 über den Hamburger SV am 12. April hatte Sané bis zu seiner Einwechslung in der 76. Minute 3:3 am vergangenen Samstag in Bremen nicht mehr für die Roten gespielt und musste sich in der Regionalliga-Mannschaft bewähren.

Letztmals über 90 Minuten durfte der 24-Jährige beim 1:2 in Freiburg vor fast einem Jahr am 21. Dezember 2013 ran - auf der Sechser-Position, wie auch nach seiner Einwechslung in Bremen.

Lob für Sané von allen Seiten

Gegen Augsburg berief Tayfun Korkut den 24-Jährigen in die Innenverteidigung. "Die Position bringt noch größere Verantwortung mit sich. Er hat seine Aufgabe sehr gut gelöst", lobte der 96-Trainer den Defensivspieler. Mit Marcelo (1,91 m) hatte der 1,96-Hüne die Lufthoheit in der  Innenverteidigung. Nicht ein Kopfball-Duell konnten die Augsburger im Angriff gewinnen. "In dieser Form hilft er uns weiter", lobte auch Keeper Ron-Robert Zieler Vordermann Sané.

Und bei Standards strahlte das Duo im gegnerischen Strafraum jederzeit Gefahr aus. "Natürlich war uns die Stärke von Hannover bei Standards bekannt. Aber so einen Glückstreffer wie beim 1:0 kann man nicht immer vermeiden", ärgerte sich Augsburgs Paul Verhaegh.

Schon neun Treffer nach Standards

Wie stark die Niedersachsen bei Standards sind, zeigt ein Blick auf die Statistik. Der Strafstoß von Joselu zum 2:0-Endstand war der neunte Treffer nach einem Standard. Kein anderes Team erzielte mehr Tore nach einem ruhenden Ball.

Mit dem 2:0 haben die 96er eine Serie von vier sieglosen Spielen mit nur einem Punkt und mindestens drei Gegentoren pro Spiel beendet. Zum siebten Mal stand am 16. Spieltag die Null und mit 23 Punkten liegen sie als Achter vor den Mittwochabend-Spielen nur einen Zähler hinter Bayer Leverkusen auf Champions-League-Rang drei.

"Gute Ausgangsposition für die Rückrunde"

"Wir haben uns endlich mal wieder für unseren Einsatz belohnt", so ein erleichterter Korkut. Und der 96-Coach ließ sich ein Fazit entlocken: "Wir sind auf einem guten Weg. Unser Ziel ist ein einstelliger Tabellenplatz. Den haben wir." Besonders freut den 40-Jährigen, "dass wir Schlagdistanz nach oben halten. Wir haben eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde."

Vor der Winterpause muss Hannover noch zum abstiegsgefährdeten SC Freiburg. "Wir haben fünf Punkte mehr als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr. Wir können sehr zufrieden sein", rechnet Maurice Hirsch vor. "Jetzt werden wir am Sonntag in Freiburg noch mal alles geben und versuchen, drei Punkte zu holen. Dann hätten wir schöne Weihnachten." Das Erfolgsrezept ist bekannt: 1:0 in Führung gehen.

Aus Hannover berichtet Jürgen Blöhs