Hamburg und Köln setzen alle Hoffnungen auf das Kellerduell

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Köln - Es ist das ultimative Kellerduell: Vorletzter gegen Schlusslicht - Hamburger SV gegen den 1. FC Köln. Die beiden Clubs mit der bisher schlechtesten Punkteausbeute wollen gerade im Match gegen den direkten Tabellennachbarn am Samstagabend (18.30 Uhr) unbedingt den so lebenswichtigen Dreier einfahren. Dabei sind die Voraussetzungen komplett unterschiedlich.

Noch nach dem 16. Spieltag schien Köln am Ende. Der Abstieg war beschlossene Sache, bei nur drei Punkten auf dem Konto jede Hoffnung auf die Rettung begraben. Oder doch nicht? Denn wie Phönix aus der Asche sind die Geißböcke auf einmal auferstanden. 1:0 gegen den VfL Wolfsburg, 2:1 in letzter Sekunde gegen Borussia Mönchengladbach - und auf einmal erscheint die Sache mit dem Klassenerhalt gar nicht mehr so abwegig. Zwar haben die Domstädter bei neun Zählern immer noch sieben Rückstand auf den Relegationsplatz und acht auf die direkte Rettung. Doch solche Abstände sind in der Vergangenheit schon mehrfach eingeholt worden. Zumal noch 16 Partien anstehen und die beiden Siege auf jeden Fall psychologischen Rückenwind gebracht haben.

Derbysieg in letzter Sekunde - Köln hofft wieder im Abstiegskampf

"Ich möchte nicht in der Hamburger Haut stecken und wissen, dass da eine Mannschaft kommt, die zweimal nacheinander gewonnen hat." Stefan Ruthenbeck (Trainer 1. FC Köln)

- © gettyimages / Lukas Schulze/Bongarts

Video: Kölns Last-Minute-Sieg gegen Gladbach

Gerade auf diesen setzt Coach Stefan Ruthenbeck auch im Kellerduell beim HSV. Und schiebt den Druck gleich mal in die Hansestadt: "Ich möchte nicht in der Hamburger Haut stecken und wissen, dass da eine Mannschaft kommt, die zweimal nacheinander gewonnen hat. Die Hamburger wissen, dass sie bei einer Niederlage nur noch drei Punkte Vorsprung auf den FC haben." Die Ansage ist klar: Köln will die drei Punkte und den Anschluss zur Konkurrenz schaffen.

Endlich ein Erfolgserlebnis für den HSV

In Hamburg stehen die Sterne ganz anders. Denn die Hanseaten haben das Jahr 2018 so begonnen, wie sie 2017 beendet hatten: mit einer Niederlage. Das 0:1 in Mainz war bereits der dritte Nuller in Folge. Seit fünf Spielen hat der HSV nicht mehr gewonnen, dabei nur zwei Punkte geholt. Hamburg benötigt dringend ein Erfolgserlebnis. Da kommt der Effzeh natürlich eigentlich gerade Recht. Immerhin konnte die Mannschaft von Coach Markus Gisdol die Rheinländer im Hinspiel in Müngersdorf mit 3:1 bezwingen. Insgesamt haben die Rothosen die jüngsten drei Pflichtspiele gegen Köln allesamt gewonnen, zwei Mal in der Bundesliga, dazu vergangene Saison im Achtelfinale des DFB-Pokals.

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"Wir müssen uns einfach auf uns selbst konzentrieren und arbeiten." Markus Gisdol (Trainer Hamburger SV)

Leistungsträger sind zurück, Terodde schlägt voll ein

Coach Gisdol bleibt dennoch zuversichtlich und schwört seine Mannschaft auf die eigenen Stärken ein: "Ich glaube, wir tun gut daran, nicht darauf zu achten, was die anderen machen oder wie wir in der Tabelle stehen. Wir müssen uns einfach auf uns selbst konzentrieren und arbeiten." Der Blick zur Konkurrenz ist dennoch angesagt, zumal die zuletzt kontinuierlich gepunktet hat. Egal ob Bremen, Stuttgart, Wolfsburg oder Freiburg - sie alle fuhren mindestens einen Sieg in den letzten fünf Spielen ein. Allein Mainz hatte zuletzt eine ähnliche Bilanz wie der HSV.

HSV setzt auf seine jüngere Heimbilanz gegen Köln

Beim HSV sind mit Albin Ekdal, Lewis Holtby und Nicolai Müller weiterhin drei Stammkräfte verletzt draußen. Zuletzt musste auch Youngster Fiete Arp erkältet passen. Vor allem vorne hakt es deshalb bei den Hanseaten. In den jüngsten fünf Spielen erzielten sie nur zwei Tore. Und wenn man sich das Programm der nächsten drei Spiele mit Auswärtspartien in Leipzig und Dortmund anschaut, scheint ein Sieg gegen Köln schon fast Pflicht. Vergangene Saison gelang das (inklusive Pokal) zwei Mal. Eine Wiederholung würde für ein kräftiges Durchatmen an der Elbe sorgen.

Von Tobias Schild