Nach der desaströsen 2:9-Niederlage beim FC Bayern München lud das HSV-Team seine Fans zum offenen Dialog ein
Nach der desaströsen 2:9-Niederlage beim FC Bayern München lud das HSV-Team seine Fans zum offenen Dialog ein

Hamburger SV: Fans und Spieler im Dialog

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Hamburg - Rund 1.000 Fans waren der Einladung der Mannschaft gefolgt und suchten am vergangenen Sonntag in der Imtech Arena den Dialog mit den HSV-Spielern. Dazu hatte das Team von Thorsten Fink im Anschluss an die 2:9-Niederlage beim FC Bayern München eingeladen. Ziel war es, sich konstruktiv mit den Anhängern auszutauschen, das Geschehene aufzuarbeiten und sich gemeinsam auf den Saisonendspurt einzustimmen.

"Gemeinsam an einem Strang ziehen"

"Wir möchten uns stellen und mit euch reden. Lasst Dampf ab, kritisiert uns, aber lasst uns auch weiterhin zusammenhalten", schrieb der Mannschaftsrat in einem offenen Brief an die Anhänger. "Wir möchten uns stellen und mit euch reden. Das 2:9 von München lässt sich natürlich nicht wegdiskutieren, klar. Aber das entbindet uns ja nicht davon, den Schulterschluss mit euch zu suchen und trotz dieses besch… Tages in München weiterhin um eure Unterstützung zu werben. Klar seid ihr sauer, aber wir sind sicher, dass wir ohne euch oder gar gegen euch gar nichts erreichen", hieß es weiter.

Auch wenn sich im Vorfeld alle einig waren, dass "kein Mensch ein lustiges Grillfest" brauche, Würstchen und Bier gab es trotzdem, natürlich spendiert von der Mannschaft. So ergaben sich in entspannter Atmosphäre interessante Gespräche mit Rafael van der Vaart, Rene Adler und Co., viele wohlwollend nach zuletzt zwei Siegen in Folge, aber auch die Enttäuschung nach dem Bayern-Spiel und den sieglosen Heimpartien gegen Fürth und Augsburg wurde nicht unter den Teppich gekehrt und kam deutlich zur Sprache.



"Genau deshalb wollen wir ja dieses Treffen mit euch", sagte Mannschaftskapitän van der Vaart zur Begrüßung. "Wir wollen mit euch gemeinsam an einem Strang ziehen. Und dazu zählen auch mal deutliche Worte und die Möglichkeit, sich persönlich auszutauschen."

Auch der Vorstand war vor Ort und stellte sich den Fragen der Anhänger. Aktuelle Lage, Erwartungen im Saisonendspurt, Ausrichtung für die Zukunft - die Themenlage war vielfältig und wurde ausführlich diskutiert. "Eine sehr gute Sache, wie ich finde. Wir haben eine im Umgang offene, aber jederzeit faire Veranstaltung erlebt", bilanzierte der Vorstandsvorsitzende Carl Jarchow.

"Brauchen unsere Fans als 12. Mann"



Auch HSV-Keeper Rene Adler, der knapp zwei Stunden lang eine riesige Menschentraube um sich herum hatte, empfand diesen Nachmittag als sehr gelungen. "Es war ein sehr, sehr guter und angenehmer Austausch mit unseren Fans. Wir haben viel geredet und uns angeregt unterhalten. Ich hatte den Eindruck, die Fans wollten viel von uns erfahren und Einblicke in das Seelenleben eines Profi-Fußballers erhalten. Der Dialog hat uns definitiv alle weitergebracht."

Der ursprüngliche Anlass, die 2:9-Pleite in München, sei natürlich auch ein Thema gewesen. "Ich habe allerhöchsten Respekt vor jedem unserer Anhänger, der mit Leib und Seele hinter dem HSV steht, gerade vor denjenigen, die mit in München waren. Generell ist es eine gute und wichtige Sache, sich Auge in Auge mit den Fans zu begegnen. Ich hoffe, wir Spieler haben mit dieser Aktion auch bewiesen, dass wir unsere Anhänger als 12. Mann brauchen, gerade in der Schlussphase der Saison."