Die Bayern unter Druck: Toni Kroos (l., gegen Artjoms Rudnevs) und Co. verloren zuletzt gegen Leverkusen. Jetzt geht es nach Hamburg
Die Bayern unter Druck: Toni Kroos (l., gegen Artjoms Rudnevs) und Co. verloren zuletzt gegen Leverkusen. Jetzt geht es nach Hamburg

Hamburg wird für Bayern "kein Kindergeburtstag"

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München - Rafael van der Vaart ist "heiß wie Frittenfett" auf den Favoritensturz, doch der FC Bayern München gibt sich kühl bis ans Herz. "Wir fahren nach Hamburg, um zu gewinnen, das ist doch völlig klar", sagte Sportvorstand Matthias Sammer vor der Begegnung beim Hamburger SV am Samstag (ab 18 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio). Eine Niederlage wie beim 1:2 gegen Bayer Leverkusen könne mal passieren, meinte er. Aber eine Wiederholung in der Hansestadt? Ausgeschlossen! "Bei der Qualität und Denkweise des FC Bayern wird es kein zweites Mal geben."

"Lassen uns nichts einreden"

Entsprechend gelassen trat Trainer Jupp Heynckes am Freitag auf, als er im grau-neonorangen Kapuzenpulli zur Presse sprach. Der HSV sei zwar im Aufwind und ein schwieriger Gegner. Aber, das will er auch beobachtet haben, Hamburg spiele "nicht immer über 90 Minuten gut". Sein Team dagegen sei "trotz der Niederlage gegen Leverkusen gut drauf, deshalb fahre ich sehr optimistisch nach Hamburg". Eine Wiederholung des grausigen Herbstes 2011 mit drei Niederlagen in der Bundesliga - sie wird laut dem 67-Jährigen nicht stattfinden.



"Beim FC Bayern gibt es im Umfeld immer Aufregung, Unruhe und Spannung. Aber ich denke, dass wir in diesem Jahr eine ganz andere Voraussetzung haben", sagte er. Seine Mannschaft habe sich in den neun Saisonspielen, von denen acht gewonnen wurden, "ganz anders präsentiert" als im Vorjahr. Das Spiel nach vorne, das Umschalten von Abwehr auf Angriff und umgekehrt: all das sei verbessert worden. Daher gelte: "Wir lassen uns nichts einreden, sind so selbstbewusst, dass wir sagen: So eine Niederlage wirft uns nicht um."

Auch die personelle Lage ist entspannt. Dem Rekordmeister steht Franck Ribery nach muskulären Problemen ebenso wieder zur Verfügung wie Rafinha, der sich beim 4:0 im DFB-Pokal über den 1. FC Kaiserslautern an der Schulter verletzt hatte. Zudem kehren die im DFB-Pokal geschonten Manuel Neuer, Philipp Lahm, Dante, Bastian Schweinsteiger, Toni Kroos, Thomas Müller und Mario Mandzukic in die Startelf zurück. Passen müssen nur Mario Gomez (Trainingsrückstand) und Holger Badstuber (Muskelfaserriss).

Hoffnungsträger van der Vaart



Hamburg sei "eine echte Herausforderung", betonte Müller, "das wird kein Kindergeburtstag". Dennoch müsse der FCB gleich wieder eine Serie starten, ergänzte Arjen Robben. Wenn das gelänge und die Münchner "bis zum letzten Spieltag hellwach" blieben, dann, ja "dann werden wir Meister", da ist sich der Niederländer sicher.

Bis dahin ist es noch ein weiter Weg - und der HSV will diesen steiniger gestalten. "Wir werden um unser Leben rennen", versprach Coach Thorsten Fink, der auf Petr Jiracek (Adduktoren), Christian Norgaard (Syndesmoseband) und Ivo Ilicevic (muskuläre Probleme) verzichten muss.
Seine Mannschaft müsse sich "vor den Bayern nicht zu verstecken", meinte der 45-Jährige. Zumal gerade der große Hoffnungsträger van der Vaart am liebsten gegen die Münchner trifft: Drei Tore hat der Niederländer gegen sie schon erzielt, häufiger traf er gegen keinen anderen Bundesligisten.

Heynckes gibt sich gelassen



"Die Bayern sind trotz Barcelona mein absoluter Lieblingsgegner", sagte van der Vaart. Wenn er über die zurückliegenden Erfolge gegen den Branchenprimus spricht, sagt er Dinge wie "geiles Erlebnis", "sensationell" oder "Siegesrausch ohne Ende". Letzteren will er am späten Samstagabend erneut erleben. Nach 13 Punkten aus den jüngsten sechs Spielen ist das Selbstvertrauen beim HSV jedenfalls groß.

Außerdem haben die Bayern an der Alster schon seit sechs Jahren nicht mehr gewonnen. Heynckes beeindruckt das dennoch wenig. "Ich bin nicht so ein Statistik-Anhänger. Das zählt für mich nicht, es sind immer wieder andere Mannschaften, andere Konstellationen", sagte er. Und die aktuelle Konstellation, das machte er überdeutlich, erlaube nur einen Sieger - die Bayern.



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