Zuletzt schalteten Mladen Petric (l.), Joris Mathijsen und Co. Standard Lüttich aus
Zuletzt schalteten Mladen Petric (l.), Joris Mathijsen und Co. Standard Lüttich aus

Hamburg voll motiviert, aber gewarnt

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Das überdimensionale Plakat mit integrierter Uhr führt es allen Beteiligten täglich vor Augen. Gut 21 Tage verbleiben nun noch bis zum Europa-League-Endspiel in der Hamburger Arena. Eine Stadt. Ein Finale. Ein Ziel.

Der HSV hat zum zweiten Mal in Folge die große Chance, in eben dieses einzuziehen - diesmal sogar im eigenen "Wohnzimmer".

Voll motiviert, aber gewarnt

"Mehr Motivation geht nicht", verkündete Dennis Aogo die Einstellung stellvertretend für seine Kollegen auf der Pressekonferenz vor dem Hinspiel gegen den FC Fulham (Do., ab 20:50 Uhr im Live-Ticker).

"Wir haben noch Erinnerungen an das letzte Jahr und jeder weiß, wie schmerzhaft das war. Wir haben noch eine Menge Wut im Bauch. Mit dem Anreiz, im eigenen Stadion zu spielen, wollen wir es unbedingt schaffen", äußerte sich der Linksverteidiger optimistisch.

"Auf diesem Niveau entscheiden Kleinigkeiten"

Sein Trainer schlägt in die gleich Kerbe. "Über die Vorfreude brauchen wir nicht zu reden. Es ist eine unglaubliche Chance, in einem Finale zu stehen - für jeden persönlich", ergänzte Bruno Labbadia.

Dabei verweist der Übungsleiter vor allem noch einmal auf die letzten Runden, als der HSV nacheinander die PSV Eindhoven, den RSC Anderlecht und Standard Lüttich aus dem Wettbewerb warf. "Wir wissen, was wir geleistet haben. Man steht nicht ohne Grund in einem Halbfinale. Wir versuchen unsere Leistung wieder abzurufen", kündigte Labbadia an, der in den 90 Minuten ein sehr enges Spiel erwartet, in dem es auch darum gehen wird, geduldig zu bleiben. "Auf diesem Niveau entscheiden letztendlich Kleinigkeiten über den Erfolg. Wir werden versuchen, eben diese Kleinigkeiten besser zu machen."

Labbadia setzt auf den Fan-Faktor

Einen entscheidenden Faktor sollen dabei auch wieder die Zuschauer spielen. Es wir erwartet, dass die wenigen verbliebenen Karten bis Donnerstag über den Ladentisch gehen werden, so dass wieder gut 51.000 Zuschauer in der HSH Nordbank Arena Platz nehmen.

"Wir brauchen unsere Fans. Das können die entscheidenden fünf Prozent sein", freut sich Labbadia auf den Support der Rauten-Anhänger. Wie viele Fans aus London anreisen werden, ist noch nicht klar, da der Flugverkehr über Europa noch immer nicht regulär läuft und auch die Zug- und Fährverbindungen überfüllt sind.

Beschwerliche Anreise der Gäste

Derweil hat sich die Mannschaft vom FC Fulham per Bus und Bahn auf die Reise nach Hamburg (mit Zwischenübernachtung in Dortmund) gemacht und musste in Deutschland sogar noch gegen den Stau auf der Autobahn ankämpfen. Ob das ein kleiner Vorteil für die "Rothosen" sei, mochte Labbadia nicht bestätigen. "Das ist sicher nicht gravierend. Wir wissen, dass der Gegner es uns sehr schwer machen wird. Entscheidend ist, wie man es selber annimmt".

Annehmen möchte er selber den Kampf um das Europa League-Finale, damit alle beim HSV auch noch bis zum 12. Mai täglich mit Stolz auf das große Plakat an der Buseinfahrt blicken können.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Hamburg: Rost - Demel, Boateng, Mathijsen, Aogo - Jarolim, Ze Roberto - Tesche, Trochowski - van Nistelrooy, Guerrero

Fulham: Schwarzer - Konchesky, Hangeland, Baird, Hughes - Etuhu, Danny Murphy, Simon Davies - Duff, Gera - Zamora

Schiedsrichter: Claus Bo Larsen (Dänemark)