Ohne Worte: Hamburg um Coach Thorsten Fink schafft es einfach nicht, konstant Leistung zu zeigen
Ohne Worte: Hamburg um Coach Thorsten Fink schafft es einfach nicht, konstant Leistung zu zeigen

Hamburg und der "Endspiel-Fluch": Zwei Siege müssen her

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Hamburg - Gut drei Jahre ist es her, da verpasste der Hamburger SV die große Chance, das Endspiel der Europa League zu erreichen. Das Schlimme daran: Es hätte vor heimischem Publikum stattgefunden. Seitdem der FC Fulham Hamburgs Finalträumen 2010 ein jähes Ende bereitete, schafften es die Rothosen nicht mehr, sich überhaupt für das europäische Geschäft zu qualifizieren.

Fink: "Rechnerisch ist noch alles drin"

Auch in dieser Saison sieht alles nach einem weiteren "verschenkten" Jahr aus. Drei Punkte beträgt der Abstand auf den SC Freiburg auf Platz 6. Nach deutlichen Niederlagen, die im 2:9 beim FC Bayern gipfelten, wirkt das schlechte Torverhältnis wie ein weiterer Minuspunkt.



Trainer Thorsten Fink gibt sich vor den letzten beiden Spieltagen jedoch weiter kämpferisch. "Rein rechnerisch ist noch alles drin. Und genau das wollen wir uns aufrechterhalten und bis zum Schluss alles für einen internationalen Platz geben", sagte er.

Dass der Bundesliga-Dino, der seit Beginn der Liga-Historie noch nie abgestiegen ist, es nicht selbst in der Hand hat, ist der mangelnden Konstanz zuzuschreiben. Immer wenn ein großer Schritt in Richtung Europa hätte genommen werden können, patzten die Hamburger. Zuletzt am Sonntag gegen den VfL Wolfsburg, als es "nur" zu einem reichte. Wolfsburgs Japaner Makoto Hasebe glich Heiko Westermanns Pausenführung noch aus.

Ein Schnitt soll her - und Spieler, "die Gras fressen"



In diesen richtungweisenden Partien mit "Endspiel-Charakter", so Fink vor dem Anpfiff, wirkt der HSV in dieser Spielzeit gehemmt. Es mangelt dann an Spielwitz und Ideen. "Ich war mit der kämpferischen Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden, spielerisch allerdings nicht, da können wir uns noch deutlich steigern", gab Fink nach dem kleinen Nordderby wieder einmal zu Protokoll.

Der HSV plant deshalb einen großen Umbruch, um zukünftig dauerhaft in der Spitzengruppe der Bundesliga mitzuspielen. "Wir müssen konsequent sein, müssen einen Schnitt machen", forderte Fink: "Wir brauchen Spieler, die mitziehen und für den Verein Gras fressen."

Nach Hoffenheim, gegen Leverkusen



Noch haben die Hanseaten aber zwei Spiele Zeit, den finanziellen Grundstein für eine noch bessere Zukunft zu legen. Die Aufgabe bei Abstiegskandidat 1899 Hoffenheim wird schwierig - und ob das letzte Heimspiel gegen Bayer Leverkusen, das bereits für die Champions League qualifiziert ist, einfacher wird, bleibt abzuwarten.

Fest steht für Fink: "Wir haben keine Zeit, die Köpfe hängen zu lassen." Nur mit zwei Siegen kann der Fluch des verpassten Endspiels von 2010 gebrochen werden.

Aus Hamburg berichtet Michael Reis