Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball (r., mit DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, l., und Teresa Enke) möchte die Strahlkraft der Bundesliga weiterhin für soziales Engagement nutzen
Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball (r., mit DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, l., und Teresa Enke) möchte die Strahlkraft der Bundesliga weiterhin für soziales Engagement nutzen

Halbe Million Euro für Projekte in Brasilien

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Frankfurt - Der letzte Test der deutschen Fußballnationalmannschaft vor der Weltmeisterschaft in Brasilien ist nicht nur ein wichtiger Tag für den Sport. Auch in gesellschaftlicher Hinsicht ist es ein Meilenstein, denn mit den Einnahmen durch das Benefizspiel des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gegen Armenien wird die 30-Millionen-Euro-Marke für gute Zwecke durchbrochen, wie auf der Pressekonferenz vor der Partie in der DFB-Zentrale in Frankfurt bekannt gegeben wurde.

Dr. Rauball: "Bundesliga hat besondere Strahlkraft"

Profiteure von diesen Einnahmen sind die Bundesliga-Stiftung und die drei Stiftungen des DFB. Insgesamt 4,5 Millionen Euro spült das elfte Benefizländerspiel in die Kassen der Stiftungen des organisierten Fußballs.

Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball erinnerte daran, welche Funktion die Stiftungen im Allgemeinen und die Bundesliga-Stiftung im Besonderen haben. "Wir alle wissen, dass die Bundesliga eine besondere Strahlkraft hat. Sie ist etwas, was über die 90 Minuten hinausgeht. Das nutzen wir, indem wir durch die Bundesliga-Stiftung in die Gesellschaft hineinwirken. Das freiwillige soziale Engagement des Profi-Fußballs beläuft sich auf 20 Millionen Euro pro Jahr."

2014 werden davon nicht nur die Menschen in Deutschland profitieren. Im WM-Gastgeberland fördern die drei DFB-Stiftungen gemeinsam mit der Bundesliga-Stiftung und dem Kindermissionswerk 15 Projekte mit einer Gesamtsumme von über einer halben Million Euro. Dass erstmals bei einer WM DFB-Stiftungen und Bundesliga-Stiftung gemeinsam Projekte fördern, wertete Dr. Rauball als besonderen Erfolg: "Das ist jetzt alles unter einem Dach." Es unterstreiche, dass sich die Stiftungen keine Konkurrenz untereinander machen, sondern sich in ihrer Arbeit ergänzen. Diese Aufgaben seien gesellschaftlich wichtig und vor allem durch ihre Nachhaltigkeit wertvoll.

Niersbach erinnert an Auslöser der Benefizspiele

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach erinnerte an die Beweggründe für das erste Benefizspiel. Als Auslöser nannte er ausländerfeindliche Ausschreitungen in Hoyerswerda und Solingen. "Das war für den DFB Anlass, das Benefizspiel in Augsburg zu machen. Das war der Beginn der Benefizspiele", erklärte der DFB-Präsident. Die sozialen Projekte in Brasilien hob Niersbach ebenfalls hervor: "Wir wollen über die repräsentative Ebene hinaus Akzente in Brasilien setzen. So wie es die Mexikohilfe macht, die bis heute aktiv ist."

DFB-Teammanager Oliver Bierhoff schlug in die gleiche Kerbe. "Es ist enorm wichtig, dass jeder Fußballer etwas zurückgibt. Bei den Spielern ist ein großer Wunsch da, zu helfen. Dabei ist es wichtig, dass wir als gesamtdeutscher Fußball auftreten." Er sei froh gewesen, als Kurt Gaugler, Geschäftsführender Vorstand der Bundesliga-Stiftung, ihm den Vorschlag gemacht habe, gemeinsam in Brasilien an Projekten zu arbeiten. Beispielhaft für das Engagement vor Ort nannte er Santo André. "Es liegt in direkter Nachbarschaft zu unserem Quartier. Wir renovieren dort einen Bolzplatz. Ich habe mir ein Bild davon gemacht: Der Bildungsbedarf ist da, aber die Möglichkeiten fehlen einfach. Für uns ist wichtig, dass wir nicht einmal hingehen und einen Fußballplatz bauen. Deshalb engagieren wir uns über vier Jahre und werden immer wiederkommen."