Axel Bellinghausen (l.) bejubelt den zwischenzeitlichen Ausgleich auf Schalke - sein dritter Saisontreffer
Axel Bellinghausen (l.) bejubelt den zwischenzeitlichen Ausgleich auf Schalke - sein dritter Saisontreffer

"Hätte lieber kein Tor geschossen ..."

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Gelsenkirchen - Fast hätte es für Düsseldorf zu einem Punkt auf Schalke gereicht. Bis "Fortuna-Spezialist" Joel Matip, der alle seine drei Saisontore gegen den Aufsteiger erzielte, für sorgte. Die Rheinländer, für die erneut Axel Bellinghausen traf, rangieren nach nur einem Punkt aus den letzten acht Auswärtsspielen auf Platz 13. Mit einem Sieg wäre man sogar an Schalke vorbeigezogen.

Bellinghausen bejubelte sein drittes Saisontor und hat nun schon öfter getroffen als in seinen 45 Bundesliga-Spielen für Augsburg und Kaiserslautern zusammen (2). Sein Tor hätte er allerdings gerne gegen einen Punkt eingetauscht, wie der 29-Jährige im Interview erklärte.

Frage: Axel Bellinghausen, hätte Ihre Mannschaft einen Punkt auf Schalke verdient gehabt?

Axel Bellinghausen: Aufgrund der zweiten Halbzeit auf jeden Fall. Am Anfang haben wir uns sehr schwer getan, sind oftmals der Kapelle hinterhergerannt und haben keinen Zugriff bekommen. Schalke hatte zwar keine Chancen im Überfluss, aber wir sind nicht gut in die Partie gekommen.

Frage: Nach dem Rückstand wurde es dann langsam besser.

Bellinghausen: In den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte haben wir uns gefangen. Zur zweiten Halbzeit sind wir dann sehr gut rausgekommen und haben teilweise das Spiel auch diktiert. Wir machen den Ausgleich und schaffen es, die Schalker größtenteils vom Tor weg zu halten. Alles kann man gegen die Jungs natürlich auch nicht verhindern, das ist normal. Am Ende ist es unwahrscheinlich ärgerlich, dass wieder eine Standardsituation den Sieg für Schalke bringt.

Frage: Zumal es ein vermeidbarer Freistoß war?

Bellinghausen: Kann sein, ist aber auch egal. Fakt ist, der Ball ist unterwegs und geht rein. Es ist halt schade, dass man durch so ein Ding verliert.

Frage: Lag es an den Schalkern oder an Ihrer Mannschaft selbst, dass Sie nicht ins Spiel gekommen sind?

Bellinghausen: Sowohl als auch. Wir sind nie so richtig in die Zweikämpfe gekommen, und die Schalker haben es auch clever gemacht, indem sie Überzahl auf den Halbpositionen geschafft haben. Aber in der zweiten Hälfte haben wir gut gestanden, deshalb müssen wir uns an die eigene Nase fassen und uns fragen, warum es nicht früher funktioniert hat.

Frage: Wie würden Sie Ihr Tor beschreiben?

Bellinghausen: Da hat alles gut gepasst. Wir bekommen den Ball im Mittelfeld und können ihn nach links herausspielen. Dani Schahin knallt den Ball quer durch den Fünfer. Lumpi (Andreas Lambertz, Anm. d. Red.) kann nicht mehr selbst vollenden, weil er einen weiten Laufweg hat. In dem Moment schafft er es, sich quer in die Luft zu legen und sich das Kreuzbein fast zu verrenken. Aber er bringt den Ball rein. Ich habe das Glück, dass ich durchkomme, Lumpi mir den Ball genau so vor die Füße spielt und ich ihn am kurzen Pfosten reinlegen kann.

Frage: Jetzt haben Sie schon drei Tore auf dem Konto. Überrascht Sie das?

Bellinghausen: Das ist wirklich überraschend. So viele Tore habe ich in einer Saison noch nie geschossen. Natürlich kommt jetzt der obligatorische Spruch: Ich hätte lieber kein Tor geschossen und wir hätten einen Punkt mitgenommen.

Frage: Der nächste Gegner heißt Mainz. Wie ist Ihr Ausblick?

Bellinghausen: Es ist so, dass Mainz sich am nächsten Sonntag auf etwas gefasst machen kann.

Frage: Das hört sich wie eine Kampfansage an.

Bellinghausen: Soll ich jetzt etwa alles abschenken? Ich will in der Liga bleiben. Die Jungs wollen in der Liga bleiben. Wir haben richtig Bock darauf nächstes Jahr wieder auf Schalke zu spielen!

Aus Gelsenkirchen berichtet Markus Hoffmann