Hertha BSC (im Bild: Favre und Preetz) verlor in einer Woche alle drei Pflichtspiele
Hertha BSC (im Bild: Favre und Preetz) verlor in einer Woche alle drei Pflichtspiele

Hadern bei der Hertha

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In der Stunde der Niederlage sprach der Kapitän ohne Umschweife das Urteil. "Uns fehlt Qualität", sagte Nationalspieler Arne Friedrich nach dem 0:1 (0:0) von Hertha BSC Berlin beim VfL Bochum. Vor allem im Sturm drückt der Schuh.

So viel scheint schon jetzt klar: Mit dem jetzigen Kader dürfte es schwierig werden, die Erfolge der vergangenen Saison zu wiederholen. 1:2 in Mönchengladbach, 1:2 bei Bröndby IF, 0:1 in Bochum - drei Niederlagen in acht Tagen haben in Berlin für Unruhe gesorgt.

"Wir haben Substanz verloren"

Hertha-Trainer Lucien Favre stellt in punkto Personal klar: "Wir haben Substanz verloren. 13 Vereine in der Bundesliga haben besser investiert als wir. So ist das", sagte der Schweizer.

Der Aderlass im Angriff mit den Abgängen der Stars Andrej Voronin und Marko Pantelic kann von der jetzigen Elf nicht kompensiert werden. Und auch die Abwehr schwächelt nach dem Verkauf von Josip Simunic. "Wir haben nicht dieses Spiel gebraucht, um zu sehen, dass wir noch etwas machen müssen", sagte Sportdirektor Michael Preetz. Vermutlich wird also bis zum Ende der Transferfrist am kommenden Montag noch Verstärkung geholt.

Am Donnerstag gegen Kopenhagen

Am Donnerstag bereits steht das sportlich und finanziell bedeutsame Play-off-Rückspiel gegen Bröndby auf dem Programm, es folgen die schweren Bundesliga-Spiele gegen Werder Bremen und beim FSV Mainz 05.

Friedrich brachten die verschenkten Punkte deshalb auf die Palme: "Es kann einfach nicht sein, dass man im Profifußball wegen Standards verliert."

"Wir kommen zu spät in die Zweikämpfe, spielen zu überhastet und müssen mehr agieren, statt immer zu reagieren. Zu viele Bälle landen im Nichts", bilanzierte Favre. Umgekehrte Attribute galten für den VfL. Stark im Zweikampf, abgeklärt, wuchtig und aktiv trat das Team auf.

"Abstiegskampf ist ein ständiger Begleiter"

Trainer Marcel Koller sah im ersten Saisonsieg gleich ein Musterbeispiel für die folgenden Monate. "So muss es weitergehen. Diese Leidenschaft, diese Verbissenheit müssen wir immer zeigen. Denn wenn man in Bochum ist, ist der Abstiegskampf ein ständiger Begleiter", sagte Koller.

Philipp Bönig, der nach der Derbypleite bei Schalke 04 (0:3) wie Mergim Mavraj, Andreas Johansson und Paul Freier in die erste Elf gerückt war, verriet das Erfolgsrezept des Revierclubs: "Intern sind heftige Worte gefallen. Das hat gefruchtet."