Marcell Jansen wechselte 2008 vom FC Bayern München zum Hamburger SV. Dort gehörte der 26-Jährige aber auch aufgrund diverser Verletzungen nicht immer zum Stammpersonal
Marcell Jansen wechselte 2008 vom FC Bayern München zum Hamburger SV. Dort gehörte der 26-Jährige aber auch aufgrund diverser Verletzungen nicht immer zum Stammpersonal

"Haben die richtige Reaktion gezeigt"

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Hamburg - Der Hamburger SV hat sich nach dem Debakel zum Rückrundenauftakt gegen Borussia Dortmund endgültig wieder zurückgemeldet. Dem Erfolg in Berlin ließen die "Rothosen" am 20. Spieltag ein Remis gegen den FC Bayern München folgen. Selbst ein Sieg wäre gegen den Rekordmeister nicht ganz unverdient gewesen.

Marcell Jansen wollte nach dem Schlusspfiff aber weniger über mögliche verspielte Punkte als vielmehr über den Aufwärtstrend an der Elbe reden. "Wenn wir verstehen, dass wir nur mit der Leistung, die wir in den letzten beiden Spielen gezeigt haben, erfolgreich sein können, dann werden wir vielleicht irgendwann woanders mal einen 'Dreier' glücklich mitnehmen", sagte der Mittelfeldspieler im bundesliga.de-Interview.

Außerdem verriet der 26-Jährige, warum das Formbarometer beim Bundesliga-"Dino" wieder nach oben zeigt, welchen Anteil die Rückkehr von David Jarolim hat und was ein Sieg in Köln bedeuten würde.

bundesliga.de: Herr Jansen, hat sich der Hamburger SV den Punkt gegen die Bayern redlich verdient?

Marcell Jansen: Wir haben über 90 Minuten ein gutes Spiel abgeliefert. Wir sind hohes Tempo gegangen, haben die Zweikämpfe angenommen und sind nicht auseinandergebrochen, wie es noch gegen Dortmund der Fall war. Dazu hatten wir noch den Mut, nach vorne zu spielen, und haben uns deshalb diesen Punkt auf jeden Fall verdient.

bundesliga.de: Wäre vielleicht sogar mehr drin gewesen?

Jansen: Im Fußball gleicht sich zum Glück alles irgendwann wieder aus. Wenn wir verstehen, dass wir nur mit der Leistung, die wir in den vergangenen beiden Spielen gezeigt haben, erfolgreich sein können, dann werden wir vielleicht irgendwann woanders mal einen "Dreier" glücklich mitnehmen.

bundesliga.de: Wie erklären Sie sich die Wende nach dem Debakel zum Rückrundenauftakt?

Jansen: Wir mussten nach dem 1:5 gegen Dortmund erst einmal unsere Fehler genau analysieren. Danach haben wir in Berlin den vielleicht wichtigsten Sieg der Saison eingefahren und uns das nötige Selbstvertrauen für die Partie gegen die Bayern geholt.

bundesliga.de: Mit dem 1:1 gegen die Bayern hat der HSV endlich auch mal gegen einen der Vereine aus der Spitzengruppe gepunktet. Was war am Samstag so anders?

Jansen: Die ersten fünf Spieltage in dieser Saison zähle ich nicht mit. Zum Rückrundenauftakt gegen den BVB hatten wir einfach einen sehr schlechten Tag. Aber wir haben die richtige Reaktion gezeigt. Das war wichtig. Und nun haben wir bewiesen, dass wir, wenn wir an uns glauben, auch die Top-Clubs vor Probleme stellen können.

bundesliga.de: Hängen die guten Leistungen auch mit der Rückkehr von Routinier David Jarolim zusammen?

Jansen: Jaro hat mit seiner Erfahrung natürlich seinen Teil zum Erfolg beigetragen. Aber nur über eine geschlossene Mannschaftsleistung war die Wende jetzt möglich. Wenn wir jetzt hart an uns weiterarbeiten, dann kommen wir da unten auch schnell wieder raus.

bundesliga.de: Vor heimischem Publikum gab es in den vergangenen elf Spielen nur zwei Siege. Freuen Sie sich da, dass es gegen Köln wieder auswärts rangeht?

Jansen: Wo wir die Punkte holen, ist letztlich egal. Wenn wir am nächsten Spieltag in Köln wieder einen "Dreier" einfahren, dann haben wir erst einmal einen kleinen Puffer und können uns dann hoffentlich in Ruhe weiterentwickeln.

Das Gespräch führte Michael Reis