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Der 1. FC Nürnberg befindet sich nach dem Sieg gegen den FC Schalke 04 auf Platz elf der Tabelle wieder
Der 1. FC Nürnberg befindet sich nach dem Sieg gegen den FC Schalke 04 auf Platz elf der Tabelle wieder

"Haben das nötige Glück": FCN blickt nach oben

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Nürnberg - Michael Wiesinger ist kein Mensch, dessen Gemütszustand an der Nasenspitze abzulesen wäre. Auch nach dem fulminanten analysierte er sachlich, ruhig und leise, wie es die Art des gebürtigen Oberbayers ist.

Trotz Führung: "Musste die Jungs aufrichten"

"Das war ein glücklicher Sieg, da gibt es nichts zu beschönigen. Aber dieser Sieg war verdammt wichtig." Wohl wahr: Am Klassenerhalt zweifelt beim "Club" (34 Punkte) kaum noch einer. Auch wenn man "erst dann neue Ziele benennen will, wenn wir 40 Punkte haben", sagt Markus Feulner.



Das dürfte allerdings deutlich vor dem 34. Spieltag der Fall sein. Seit Wiesinger amtiert, hat seine Mannschaft in neun Spielen drei Siege und fünf Remis geholt, in der Rückrundentabelle belegt der Club Rang 4. Gut denkbar also, dass Manager Martin Bader schon bald seine am Samstag wiederholte Ankündigung revidieren muss, er werde "im Mai" bekanntgeben, mit welchem Trainer man in die kommende Spielzeit geht.

Dabei spiegelte der Nürnberger 3:0-Sieg den Spielverlauf nicht unbedingt wieder, wie auch Wiesinger unumwunden eingestand. "In der ersten Halbzeit haben wir das Glück überstrapaziert. Ich musste die Jungs wieder aufrichten", bekannte Wiesinger. "Und das, obwohl wir 1:0 geführt haben."

Tatsächlich hatte der Gast aus Gelsenkirchen eine Torchance nach der nächsten, scheiterte aber entweder an "Club"-Keeper Raphael Schäfer, dem Pfosten oder den eigenen Nerven. Ganz anders die Gastgeber, die sich vor 46.055 Zuschauern auf ihre Stärken - Zweikämpfe, Kopfbälle, schnelle Konter - besannen und gleich drei Mal trafen.

Kiyotake überragt



Markus Feulner (31.), Alexander Esswein (69.) und Mike Frantz (87.) trafen für eine Nürnberger Mannschaft, die nur 40 Prozent Ballbesitz hatte, nur zehnmal aufs Tor schoss (schalke: 15 Mal), aber das Gros seiner Zweikämpfe gewann (54 Prozent) und sich abermals als funktionierendes Kollektiv präsentierte. "Es macht einfach Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen", bekannte der eingewechselte Mike Frantz. Er hatte kurz vor Schluss Schalke-Torwart Timo Hildebrand aussteigen lassen und kaltschnäuzig das 3:0 erzielt.

"Wir haben derzeit einen guten Lauf und das nötige Glück." Spielerisch, das stritt auch Mike Frantz nicht ab, ist allerdings noch Luft nach oben. Derzeit ist das Spiel der Franken noch sehr auf den Ideenreichtum von Hiroshi Kiyotake fokussiert; der Japaner zeigte auch am Samstag eine überragende Partie und war vom Schalker Mittelfeld kaum unter Kontrolle zu bekommen.

Esswein rückt in die Spitze



In der zweiten Halbzeit agierte Kiyotake vor zwei Nürnberger Viererketten, Alexander Esswein rückte für den ausgewechselten Stoßstürmer Tomas Pekhart ins Sturmzentrum. Über seinen zweiten Saisontreffer freute sich der ehemalige Dresdner unbändig.

"Das war heute aber ein super Fußball-Nachmittag für die ganze Mannschaft. Wir haben ein geiles Spiel gemacht und sind froh, dass wir gewonnen haben. Das Fußballspielen macht uns zurzeit einfach richtig Spaß."

Das soll es auch am kommenden Spieltag, wenn der "Club" nach der Länderspielpause beim VfL Wolfsburg antritt und dort auf den Trainer trifft, der über drei Jahre in Nürnberg wirkte und die meisten der derzeitigen "Club"-Spieler verpflichtet hat. "Ich erwarte ein sehr intensives Spiel", ließ Frantz schon mal wissen. "Da werden uns sicher wieder viele Fans unterstützen."

Aus Nürnberg berichtet Christoph Ruf