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Jörg Butt bekam gegen Stuttgart sein "Abschiedsspiel"
Jörg Butt bekam gegen Stuttgart sein "Abschiedsspiel"

"Habe die Euphorie genossen"

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München - Der war für einen Akteur des FC Bayern ein ganz besonderes Erlebnis. Jörg Butt stand nämlich nach 16 Jahren im Profifußball wohl zum letzten Mal zwischen den Pfosten. Am 34. Spieltag sowie in den beiden Endspielen um den DFB-Pokal und die Champions League wird im Normalfall Manuel Neuer im Münchner Kasten stehen.

So aber durfte der 37-Jährige den Rekordmeister im Südderby als Kapitän anführen und einen stimmungsvollen Abschied genießen - die große Euphorie über das seit Mittwoch gesicherte "Finale dahoam" in der "Königsklasse" war quasi greifbar in der Allianz Arena.

Dass er sich gegen die schwäbischen Angreifer gleich mehrfach auszeichnen konnte, dafür von den Fans mit den berühmten "Butt, Butt, Butt"-Sprechchören gefeiert wurde und letztlich ohne Gegentor blieb, war für den gebürtigen Oldenburger Ehrensache.

So präsentierte sich Butt auch nach der letzten seiner insgesamt 387 Bundesligapartien abgeklärt und bekannt mannschaftsdienlich. Wie der gesamte Verein mit Profis, Verantworlichen und Anhängern wünscht sich der Torwart einen "krönenden Abschluss am 19. Mai".

Frage: Herr Butt, Sie haben eben wahrscheinlich das letzte Spiel für den FC Bayern und das letzte überhaupt in Ihrer Karriere absolviert. Was ist das für ein Gefühl?

Jörg Butt: Noch halten sich die Emotionen in Grenzen. Genau wie alle anderen fiebere auch ich dem Saisonfinale entgegen. Wir haben noch zwei sehr wichtige Endspiele vor uns. Ich habe die Atmosphäre heute genossen. Man hat schon gespürt, dass die Leute total euphorisch sind und sich auf das Champions-League-Finale freuen - hier im Stadion und auch in der ganzen Stadt. Insofern war das heute wahrscheinlich ein schöner Abschluss.

Frage: Trotz mangelnder Spielpraxis haben Sie eine ganz starke Leistung abgeliefert und konnten sich einige Male auszeichnen. Wie haben Sie die Partie erlebt?

Butt: Natürlich will man im letzten Spiel zu Null spielen, das ist mir gelungen. Wir haben noch die Chance, den Gegentor-Rekord einzustellen - auch dazu wollte ich noch ein Stück beitragen. Die Jungs haben gerade in der ersten Halbzeit die Stuttgarter ein oder zwei Mal durchlaufen lassen, so dass ich ein bisschen Arbeit hatte. Diese 90 Minuten waren schön für mich und haben sehr viel Spaß gemacht.

Frage: Sie haben jetzt 16 Jahre im Profifußball auf dem Buckel. Überwiegt die Erleichterung oder der Gedanke, dass Sie noch ein bisschen weitermachen könnten?

Butt: Es ist sicherlich das Schönste, wenn man sein Hobby zum Beruf machen kann. Ich habe als Kind vom Profifußball geträumt und mir diesen Traum dann erfüllt. Ich habe über sehr viele Jahre auf höchstem Niveau gespielt und höre jetzt auf höchstem Niveau auf. Das war ein absolutes Ziel von mir. Ich habe mich lange genug damit auseinandergesetzt, was nach meiner Karriere kommt. Irgendwann gegen Mitte oder Ende Dreißig muss man aufhören, ich freue mich jetzt auf meine neuen Aufgaben.

Frage: Wie fällt speziell Ihr Fazit der Zeit in München aus?

Butt: Erst einmal hoffe ich natürlich, dass der krönende Abschluss am 19. Mai erfolgt. Die vergangenen vier Jahre beim FC Bayern haben Spaß gemacht. Ich habe viele junge Spieler in ihrer Anfangsphase begleitet. Dafür bin ich dankbar.

Aus der Allianz Arena berichtet Tim Tonner