Gute Vorzeichen für eine Torgala

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München - Wer in der näheren Umgebung von Stuttgart lebt und noch keine Pläne für den Sonntag geschmiedet hat, dem sei wärmstens ein Besuch der Partie VfB Stuttgart gegen Werder Bremen zu empfehlen (ab 17 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

Denn dieses Traditionsduell hat sich in der jüngeren Vergangenheit geradezu zu einem Torfestival entwickelt. In den letzten acht Duellen fielen sage und schreibe 39 Tore - nur einmal in den vergangenen vier Jahren fielen weniger als vier Treffer.

"Wir rufen momentan einfach nicht unser Potenzial ab"

In dieser Saison läuft es bei Werder alles andere als rund. Vor allem in den letzten drei Pflichtspielen nicht. Erst das bittere 1:2 im DFB-Pokal beim FC Bayern, dann die unnötige Pleite in der Bundesliga gegen den 1. FC Nürnberg (2:3) und schließlich das vermeintliche Aus in der Champions League vor heimischem Publikum gegen Twente Enschede (0:2): Drei Niederlagen binnen sieben Tagen ließen die Titel-Träume der "Grün-Weißen" platzen.

Von der bittersten Woche seiner Zeit in Bremen wollte Abwehrchef Per Mertesacker aber nichts wissen. "Wir wollen mal nicht übertreiben. Es gibt Schlimmeres, als ein Fußballspiel zu verlieren", so Mertesacker.

Geschäftsführer Klaus Allofs fand nach der Niederlage in der "Königsklasse" aber deutliche Worte. "Wir rufen momentan einfach nicht unser Potenzial ab. Und dann fehlt es uns folglich an der Qualität, um solche Spiele zu gewinnen", so Allofs.

Viele Ausfälle

Ein Hauptgrund für die Misere ist aber sicherlich das große Verletzungspech der Hanseaten. Immer wieder musste Trainer Thomas Schaaf seine Startelf umstellen. "Wir hatten natürlich hohe Ziele, aber wir konnten fast nie in Bestbesetzung antreten", sagte Mertesacker.

Auch in Stuttgart wird das nicht der Fall sein. Der langzeitverletzte Naldo fehlt genauso wie Philipp Bargfrede, Clemens Fritz und Petri Pasanan. In der Defensive ist Not am Mann - auch wenn die Rückkehr von Keeper Tim Wiese ein Hoffnungsschimmer ist.

Keller weiß um die Bremer Schwächen

Das wollen die Schwaben vor heimischem Publikum ausnutzen. "Die Bremer sind offensiv enorm stark, zeigten aber zuletzt auch Probleme in der Rückwärtsbewegung. Das ist unsere Chance, die wir nutzen wollen", erklärte VfB-Coach Jens Keller.

Keller freute sich zuletzt zwar über die Erfolgserlebnisse im DFB-Pokal in Chemnitz und in der Europa League in Getafe. In der Liga ließen die Stuttgarter beim 0:2 in Wolfsburg aber weiter Federn. "Es ist ärgerlich, dass wir in der Bundesliga so oft mit leeren Händen dastehen", haderte Keller.

Auch VfB mit Personalsorgen

Für das Spiel gegen die Bremer plagen ihn aber die gleichen Probleme, wie seinem Gegenüber Schaaf: Auch Keller mangelt es an Defensivkräften. Zu den angeschlagenen Delpierre, Georg Niedermeier und Khalid Boulahrouz gesellte sich am Donnerstag auch noch Nationalspieler Serdar Tasci, der mit Verdacht auf Muskelfaserriss länger auszufallen droht.

Angeschlagene Abwehrreihen hüben wie drüben, dazu das Gesetz der Serie aus der Statistik der vergangene acht Spiele: Alles andere als ein torreiches Spiel wäre wohl eine Überraschung.