Der Rahmen stimmte bei der PK des FC Bayern München vor dem Achtelfinale in der "Königsklasse"...
Der Rahmen stimmte bei der PK des FC Bayern München vor dem Achtelfinale in der "Königsklasse"...

Gute Laune trotz zweier Patzer

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London - Manuel Neuer konnte sich nicht wehren. Schutzlos saß er auf der Pressekonferenz des FC Bayern München im noblen Londoner "The Landmark" Hotel am Rednertisch und musste fiese Verunglimpfungen über sich ergehen lassen. Den Anfang machte Dolmetscher Peter Clarke, der den Nationaltorhüter mit "Manni" ansprach. Wenig später setzte eine englische Reporterin noch einen drauf und rief ihn "Markus". Das Gelächter im Saal war groß. Und auch Manuel Neuer war nicht angefressen, sondern nahm das ganze mit viel Humor.

Neuer langweilt sich

Die Stimmung bei Neuer und Bastian Schweinsteiger, der ebenfalls Rede und Antwort stand, war aber schon vor dem Auftritt im pompösen "Ballroom", der vom Kronleuchter über die Vorhänge bis hin zu den Stühlen in goldener Farbe daherkommt, bestens.

Die Dominanz in der Bundesliga mit 15 Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten Borussia Dortmund lässt das Selbstbewusstsein vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League beim FC Arsenal (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker) schier ins Unendliche wachsen.



"Wir sind richtig hungrig auf solche Abende. Wir haben großes Selbstvertrauen. Selbst wenn wir in schwierige Situationen geraten, bewahren wir Ruhe und Geduld. Denn wir sind von uns überzeugt", sagte Schweinsteiger.

Doch richtig schwierige Situationen gab es zuletzt für den deutschen Rekordmeister nur selten zu überstehen. Sieben Gegentore kassierten die Münchner in 22 Bundesliga-Spielen. Die Bilanz in 2013: fünf Spiele, fünf Siege, 13:0 Tore.

"Manchmal ist es schon ein wenig langweilig. Aber meine Arbeit geht ja über das Halten hinaus. Ich muss die Defensive dirigieren, dass sie vernünftig steht und verschiebt", erklärte Neuer seine Aufgaben in den meist beschäftigungslosen Partien.

Hinten sicher stehen



Im Emirates-Stadion wird wohl etwas mehr auf die Abwehr der Bayern zukommen. Denn auch wenn die "Gunners" zuletzt in der Liga nicht immer überzeugen konnten, ihre Offensive mit Spielern wie Lukas Podolski, Olivier Giroud, Theo Walcott oder Jack Wilshire ist immer für ein Tor gut.

Das weiß auch Neuer: "Im Angriff hat Arsenal eine hohe Qualität. Da müssen wir gewappnet sein. Wir müssen an die guten Defensivleistungen der letzten Wochen anknüpfen." Schweinsteiger pflichtete ihm bei. "Wir müssen unser eigenes Tor gut verteidigen und vorne dann immer wieder Nadelstiche setzten. Ein Auswärtstreffer wäre schon eine gute Sache", so Schweinsteiger.

Heynckes sieht keinen Favoriten



Trainer Jupp Heynckes, der nach den beiden Nationalspielern zur Pressekonferenz erschien, musste dann erklären, warum seine Mannschaft in dieser Saison fast unüberwindbar ist. "Wenn der FC Bayern zwei Jahre keinen Titel gewinnt, dann muss man neue Wege gehen. Und die Spieler mussten dafür bereit sein. Wir haben uns als Mannschaft im Defensivverhalten verbessert. Wir zeigen eine große Leidenschaft. Und das kann man in jedem Spiel erkennen", analysierte Heynckes.

Eine klare Rollenverteilung sieht er für die Partie am Dienstagabend aber nicht. "Die Niederlage Arsenals im FA-Cup ist das Risiko, das ein Trainer eingeht, wenn er seine Aufstellung verändert. Aber wir werden ein ganz anderes Arsenal sehen. Sie können Offensiv sehr gefährlich werden", meinte der Erfolgscoach.

Mit Manuel "Manni Markus" Neuer im Tor haben die Bayern aber sicherlich ein gute Chance, dass auch in London die Null am Ende wieder einmal Bestand hat.

Aus London berichtet Michael Reis