Andreas Beck hat bisher 119 Bundesliga-Spiele bestritten
Andreas Beck hat bisher 119 Bundesliga-Spiele bestritten

"Gute Entwicklung, zu wenig Punkte"

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Hoffenheim - Rückschlag für 1899 Hoffenheim: Trotz einer 1:0-Führung ging das Heimspiel gegen den SV Werder Bremen am Ende mit 1:2 verloren.

Im Interview erklärt 1899-Kapitän Andreas Beck, warum seine Mannschaft trotz guter erster Halbzeit und einer Führung das Spiel gegen Bremen verloren hat und wie er die sportliche Entwicklung der Hoffenheimer unter dem neuen Trainer Holger Stanislawski sieht.

Frage: Herr Beck, wie ärgerlich ist die Niederlage gegen Bremen?

Andreas Beck: Wir haben die erste Halbzeit dominiert, unsere Torchancen aber nicht genutzt. Auch das 1:1 von Marko Arnautovic nur eine Minute nach unserer Führung durch Roberto Firmino war sehr ärgerlich. Trotzdem, so ein Spiel muss man gewinnen.

Frage: Warum lief es in der zweiten Halbzeit nicht mehr so gut?

Beck: Die zweite Halbzeit war schlecht von uns, wir haben nicht mehr so mutig nach vorne gespielt. Wir waren dann ein Stück weit ängstlich, einfach nicht mehr so mutig und positiv wie noch in der ersten Hälfte.

Frage: Lag dies daran, dass die Bremer sich in den zweiten 45 Minuten besser auf euch eingestellt haben?

Beck: Man muss gegen eine Spitzenmannschaft 90 Minuten nach vorne spielen, nicht nur 45. Die Bremer hatten nur zwei, drei Chancen, das reicht denen dann aber, um ein Spiel zu gewinnen. Wir haben uns in den ersten 45 Minuten nicht für unseren Aufwand belohnt, daran sind wir selbst schuld.

Frage: Das erklärt aber nicht, warum ihr weniger aggressiv in der zweiten Halbzeit gespielt habt. Wart ihr müde durch das hohe Tempo in den ersten 45 Minuten?

Beck: Der Leistungsabfall in der zweiten Hälfte ist fragwürdig, das ist ja fast schon ein Muster in den letzten Begegnungen. Wir hatten auf den Außen keinen Zugriff mehr auf die Bremer, die kamen in der zweiten Halbzeit immer öfter zum Flanken.

Frage: Was muss sich ändern?

Beck: Wir müssen einfach zielstrebiger werden, unsere Torchancen besser nutzen und das Tempo die ganzen 90 Minuten so hoch halten wie in der ersten Halbzeit gegen Werder Bremen. Wir müssen den Anschlag hoch halten, solche Spiele wie gegen Bremen gehören einfach gewonnen.

Frage: Sie haben nach vier Spieltagen nun zwei Siege und zwei Niederlagen in der Statistik stehen.

Beck: Es sind gute sechs Punkte, es hätten aber auch neun sein können. Aber die negativen Dinge sind auch wichtig für die Entwicklung der Mannschaft. Wir müssen jetzt unsere Lehren ziehen.

Frage: Wie lautet ihr Zwischenfazit?

Beck: Die Entwicklung ist gut, aber die Punkteausbeute ist nicht zufriedenstellend. Aber wir zeigen in jedem Spiel, was in uns steckt. Künftig müssen wir versuchen, es immer über 90 Minuten zu zeigen.

Frage: Wie sehen Sie die Entwicklung von Roberto Firmino, der 19 Jahre alte Brasilianer scheint auf dem Weg zum Stammspieler zu sein, oder?

Beck: Er entwickelt sich hervorragend und ist derzeit ein Leistungsträger der Mannschaft. Es steckt aber noch viel mehr in ihm, als er bisher gezeigt hat, es ist noch einiges von ihm - wie von der ganzen Mannschaft - zu erwarten.

Aufgezeichnet von Tobias Schächter