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Na, erkennen Sie ihn? Pep Guardiola im Mai 1992 im Alter von 21. Der Schauplatz: Wembley! Dort gewann er mit Barca gegen Sampdoria den Europapokal der Landesmeister - © Imago
Na, erkennen Sie ihn? Pep Guardiola im Mai 1992 im Alter von 21. Der Schauplatz: Wembley! Dort gewann er mit Barca gegen Sampdoria den Europapokal der Landesmeister - © Imago

Guardiola als Spieler: Engel, Lenker, Siegertyp

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München - Die Zeit läuft, bald tritt Pep Guardiola sein Amt als Trainer des FC Bayern München an. Im großen Guardiola-Spezial nimmt bundesliga.de den neuen FCB-Coach genau unter die Lupe - der dritte Teil widmet sich seiner Karriere als Spieler.

Engelsgleiche Spielweise

Was Pep Guardiola auf dem Platz begann, setzte er an der Seitenlinie fort: Das Sammeln von Titeln ist seit jeher ein fester Bestandteil der Karriere von Pep Guardiola. Als Trainer des FC Barcelona holte der künftige Coach des FC Bayern München in vier Jahren überragende 14 Titel. Als Spieler erlebte er bereits im zarten Alter von 20 Jahren erstmals das Gefühl einer Meisterschaft.

Am 16. Dezember 1990, im Alter von 19 Jahren, feierte der in Santpedor, im Herzen Kataloniens geborene Guardiola sein Profi-Debüt für Barcelona. Von seiner körperlichen Statur her brachte er jedoch nicht die optimalen Voraussetzungen für einen Profifußballer mit: Er galt als zu schmächtig.



"Guardiola war körperlich schwach", sagte Johann Cruyff in einem Interview mit der "FAZ". Der Niederländer war von 1988 bis 1996 Barca-Trainer und gilt als großer Förderer Guardiolas - weil er sein wahres Talent erkannte. "Er hatte ein gutes Auge und eine phantastische Technik", sagte Cruyff.

Fernab des Fußballfeldes galt Guardiola eher als introvertiert, doch auf dem Platz übernahm er gerne das Kommando. Jorge Naval, ein ehemaliger Schiedsrichter und Scout der Katalanen, entdeckte den damals Elfjährigen, der in der Jugend für den Club Gimnastic Manresa spielte. Er verglich Guardiolas Spielweise mit der eines "Engels" - doch weil Guardiolas Mutter ihren Jungen noch nicht ziehen lassen wollte, wechselte der junge Pep erst zwei Jahre später in Barcelonas Jugendakademie La Masia.

Feste Größe in Cruyffs "Dreamteam"



In den Nachwuchsteams der Katalanen fiel Guardiola schon bald dem Trainer der Profis auf. Cruyff ließ für den 1,80 Meter großen Mittelfeldspieler eigens das System der Nachwuchsteams anpassen und schuf dort die Position des "Pivot", des spielgestaltenden Sechsers. Dort konnte er sein Potenzial als Denker und Lenker im defensiven Mittelfeld bereits in jungen Jahren entwickeln.

Zwar kam Guardiola nach seinem Profi-Debüt 1990 anfangs nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus, durfte sich aber schon 1991, mit 20 Jahren, spanischer Meister nennen. Den vier Einsätzen in der Primera Division folgten in der nächsten Spielzeit 1991/92 bereits 26. In Cruyffs "Dreamteam" um Stars wie Michael Laudrup und Ronald Koeman war der junge Pep schon bald eine feste Größe und gewann 1992 neben der spanischen Meisterschaft auch den Europapokal der Landesmeister. Hinzu kam die olympische Goldmedaille mit Spanien in Barcelona im selben Jahr.

Über Italien und Katar nach Mexiko



Es folgten vier weitere nationale Meistertitel und der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger 1997 mit den Katalanen. Insgesamt absolvierte Guardiola in zehn Jahren 362 Pflichtspiele für Barca und erzielte dabei 13 Tore. Nachdem er mit seinem Heimatverein alles erreicht hatte, verließ Guardiola im Alter von 31 Jahren Barcelona in Richtung Italien.

Bei Brescia Calcio musste er harte Zeiten überstehen: 2001 wurde er positiv auf das Dopingmittel Nandrolon getestet und für vier Monate gesperrt. Er beteuerte immer seine Unschuld - und wurde 2009 auch von einem Berufungsgericht frei gesprochen. Nach einem kurzen Engagement beim AS Rom und wieder Brescia ging es nach nur 28 Liga-Einsätzen in Italien weiter nach Katar. Seine aktive Karriere beendete der 47-fache spanische Nationalspieler bei Dorados de Sinaloa in Mexiko. Dort besuchte er anschließend die Trainerschule Axopocan.

Im Jahr 2007 kehrte Guardiola als Coach der zweiten Mannschaft nach Barcelona zurück. 2008 löste er Frank Rijkaard bei den Profis ab und startete seine erfolgreiche Laufbahn als titelsammelnder Trainer, die nun ab Sommer beim FC Bayern ihre möglichst erfolgreiche Fortsetzung finden soll.

Maximilian Lotz


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