Schalkes Kevin Kuranyi bestritt bisher 242 Bundesligaspiele
Schalkes Kevin Kuranyi bestritt bisher 242 Bundesligaspiele

"Gott sei Dank fiel der Ball auf meinen Kopf"

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Freude im Doppelpack bei Kevin Kuranyi: Mit seinem 100. Bundesligator ebnete der 27-Jährige dem FC Schalke den Weg zum 2:0-Sieg über Hertha BSC und bleibt mit seinem Club auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze.

Nach dem Spiel präsentierte sich der Schalker Stürmer entsprechend erleichtert und sprach über unsichere Gegner, schöne Gefühle und bittere Momente.

Frage: Der Sieg über Hertha BSC war ein schweres Stück Arbeit. Hatten Sie damit gerechnet?

Kevin Kuranyi: Wir haben uns schon in den letzten Wochen oftmals gerade gegen die so genannten 'kleinen' Mannschaften schwer getan, die in der Tabelle deutlich schlechter platziert sind als wir. Wir haben zwar versucht, Fußball zu spielen, aber das hat zunächst nicht gut geklappt. Am Ende konnten wir zulegen, haben uns Chancen herausgespielt und dann zum Glück auch die entscheidenden Tore geschossen.

Frage: Warum hat Schalke zunächst kein Mittel gegen die Berliner Defensive gefunden?

Kuranyi: Hertha hat alles getan, um selbst drei Punkte zu holen. Sie haben gut gekämpft, vor allem aber hinten sehr kompakt gestanden und die Räume sehr eng gemacht. Man hat aber auch gemerkt, dass Hertha verunsichert war. Das haben wir später gut ausgenutzt und dann in der zweiten Halbzeit mehr Druck entwickelt.

Frage: Sie selbst haben mit Ihrem 100. Bundesligator den Bann gebrochen. War die Erleichterung groß, dass es endlich mit dem ersehnten Jubiläumstor geklappt hat?

Kuranyi: Dieser Treffer hat gut getan. Es ist einfach ein schönes Gefühl, in der Bundesliga 100 Tore zu schießen. Das ist mit 27 Jahren nicht einfach. Natürlich bin ich jetzt auch befreit. In der Vergangenheit kamen immer mehr Fragen, immer mehr Freunde, jeder hat nach dem 100. Tor gefragt. Da fängt man dann doch an, sich Gedanken zu machen. Jetzt kann ich befreit aufspielen und versuchen, für meine Mannschaft weitere Tore zu schießen. Die nächsten Treffer werden einfacher sein.

Frage: Wie sind Sie vor der Partie mit dem Druck umgegangen?

Kuranyi: Ich habe versucht, dieses Tor völlig auszublenden - so gut das geht. Ich wollte einfach ein gutes Spiel zeigen und für die Mannschaft kämpfen. Man muss konzentriert bleiben, viel arbeiten, dann kommen auch die Tore. Gott sei Dank fiel der Ball einfach auf meinen Kopf. Dass er dann drin war, tat schon gut.

Frage: Für Halil Altintop lief das Spiel nicht so gut: In der 46. Minute eingewechselt, musste er in der 82. Minute schon wieder vom Platz.

Kuranyi: Das war natürlich bitter für ihn. Aber man muss als Spieler auch versuchen, solche Entscheidungen des Trainers zu verstehen. Halil darf sich darüber nicht zu viele Gedanken machen. So etwas kann passieren, aber am Ende wird ihn das nur stärker machen.

Frage: Schalke hat mit dem Sieg die Chance genutzt, in der Tabelle ganz oben dran zu bleiben. Geht der Blick jetzt sogar an die Tabellenspitze?

Kuranyi: Es ist noch zu früh, über so etwas zu reden. Wir werden versuchen, unser Ziel zu erreichen und unter den ersten fünf Teams der Liga zu bleiben. Aber wir dürfen jetzt nicht nachlassen und müssen weiter voll konzentriert arbeiten. Gegen Bremen erwartet uns ein sehr schwieriges Spiel. Werder hat eine sehr spielstarke Mannschaft. Aber wir werden alles tun, um auch dort zu bestehen und zu punkten.

Aufgezeichnet von Dietmar Nolte