Leon Goretzka freut sich darüber, dass er zukünftig für den FC Schalke 04 spielen darf
Leon Goretzka freut sich darüber, dass er zukünftig für den FC Schalke 04 spielen darf

Goretzka: "Schalke ist die richtige Adresse"

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Gelsenkirchen - Ganz über die Bühne ist Leon Goretzkas Wechsel vom VfL Bochum zum FC Schalke 04 noch nicht. Ein paar Formalitäten stehen noch aus, doch erstmals trainiert hat das vermeintlich "größte Talent Deutschlands" bereits bei seinem neuen Arbeitgeber.

Im Interview mit "schalke04.de" spricht der 18-Jährige über seine ersten Eindrücke bei den "Knappen" und seine Beweggründe für den Wechsel nach Gelsenkirchen. Weiterhin erklärt er, wieso Julian Draxler für ihn eine Art Vorbild ist, obwohl die Schalker Galionsfigur ein ganz anderer Spielertyp ist als der gebürtige Bochumer.

Frage: Herr Goretzka, wie war die erste Einheit im königsblauen Dress?

Leon Goretzka: Ich habe mich von der ersten Minute an wohl gefühlt. Mit Max Meyer und Pascal Itter (U19-Spieler, der mit ins Trainingslager gereist ist, Anm. der Redaktion) kannte ich bereits zwei Spieler von der Junioren-Nationalmannschaft. Überhaupt hat mir gefallen, dass viele junge Spieler dabei sind. Das macht mir den Einstieg deutlich leichter. Was mir bereits im ersten Training positiv aufgefallen ist, war die gute Stimmung untereinander. Auch das Trainerteam ist mit viel Engagement dabei.

Frage: Sie sind gebürtiger Bochumer und haben, ähnlich wie Julian Draxler bei den 'Knappen', seit Kindesbeinen an für den VfL gespielt. Was war ausschlaggebend für den Wechsel zum FC Schalke 04?

Goretzka: Ich wollte unbedingt den nächsten Schritt in meiner Karriere machen und möchte mich auf hohem Niveau weiterentwickeln. Für dieses Ziel sehe ich Schalke als richtige Adresse. Das Niveau im Training ist einfach höher. Schalke ist ein großer Verein, der stets um die vorderen Plätze spielt und international vertreten ist. Zudem will ich im kommenden Sommer unbedingt mein Abitur machen, das ist mir sehr wichtig. Durch den Wechsel zu Schalke bin ich jetzt nicht gezwungen, in der entscheidenden Phase die Schule zu wechseln. Es war zu keinem Zeitpunkt eine Option für mich, die Schule vorzeitig abzubrechen.

Frage: In den Medien war mehrfach zu lesen, dass auch andere Clubs großes Interesse an Ihnen hatten...

Goretzka: Das ehrt mich natürlich, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich mich damit gar nicht allzu viel beschäftigt habe. Denn schließlich stand ich mit Bochum im Abstiegskampf, meine volle Konzentration galt meiner Mannschaft. Und nach dem ersten Gespräch mit Horst Heldt und Jens Keller wusste ich sofort, dass Schalke die richtige Adresse ist. Beide haben mich absolut überzeugt und mir eine Perspektive aufgezeigt.

Frage: Wie sind die Reaktionen der Bochumer Fans auf Ihren Wechsel ausgefallen?

Goretzka: Weitestgehend positiv. Natürlich ist der eine oder andere enttäuscht, das ist doch normal. Aber von vielen Fans habe ich Zuspruch bekommen. Sie verstehen meine Entscheidung und stehen auch weiterhin zu mir. Ich habe immer alles für den VfL gegeben. Ich denke, das wird auch respektiert. Auch Peter Neururer hat mir viel Glück gewünscht. Ich plane, mich demnächst noch einmal von der ganzen VfL-Familie auf der Geschäftsstelle zu verabschieden, denn das konnte ich bisher noch nicht tun. Ich hatte eine tolle Zeit in Bochum und habe dem Verein sehr viel zu verdanken. Das vergesse ich nicht.

Frage: Wie sehen Sie Ihre Rolle auf Schalke?

Goretzka: Ich fange bei Null an, das ist normal als junger Spieler, der neu hinzu stößt. In den kommenden Trainingseinheiten werde ich alles geben und versuchen, auf mich aufmerksam zu machen. Dass ich auf meiner Position auf der Sechs sehr starke Konkurrenten habe, ist mir bewusst. Aber davor habe ich keine Angst. Ich bin bereit, um zu lernen. Ich bin heiß und will mich beweisen. Auf Schalke wächst mit der derzeitigen Mannschaft etwas zusammen.

Frage: 'Königsblau' hat in der jüngeren Vergangenheit vielen jungen Spielern die Chance gegeben, sich im Profifußball zu etablieren...

Goretzka: ...was auf jeden Fall einer der ausschlaggebenden Gründe für meinen Wechsel war. Schalke hat seit Jahren eine super Jugendarbeit. Nachwuchskräfte werden hier hervorragend gefördert. Draxler ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Sein Weg beeindruckt mich. Er ist zwei Jahre älter als ich, hat aber schon wahnsinnig viel erreicht. Ich denke, von ihm kann ich mir den einen oder anderen Tipp holen und mir etwas abschauen. Julian hat einen fantastischen Weg hingelegt und gezeigt, dass man es als junger Spieler schaffen kann.