So kennt man ihn: Kaum ein Bundesligaspiel der Bayern vergeht ohne den Signaturjubel von "Torero" Mario Gomez
So kennt man ihn: Kaum ein Bundesligaspiel der Bayern vergeht ohne den Signaturjubel von "Torero" Mario Gomez

Gomez weiter auf Rekordkurs - gejagt vom "Hunter"

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München - Wo soll das noch enden? In der letzten Saison hatte Mario Gomez nach elf Spieltagen fünf Tore auf dem Konto - und wurde am Ende souveräner Torschützenkönig mit 28 Treffern. Jetzt hat der er nach elf Partien schon sagenhafte zwölf Mal geknipst. Gerd Müllers 40-Tore-Rekord wackelt - wenn der Bayern-Stürmer so weiter macht.

In 49 Bundesliga-Spielzeiten waren Stürmer erst 14 Mal so treffsicher wie derzeit Gomez und hatten zu diesem Zeitpunkt zwölf oder mehr Tore erzielt.

Nur Ibisevic war besser

Bemerkenswert dabei: In den letzten 27 Jahren erzielte nur ein einziger Spieler in den ersten elf Partien mehr Tore als Gomez. Hoffenheims Vedad Ibisevic (13) in der ersten Bundesliga-Saison von 1899 2008/09.

Auch wenn die Diskussion um Müllers Topmarke den 26-Jährigen "nervt" - selbst für italienische Journalisten ist der historische Wert vor dem Neapel-Spiel ein brandaktuelles Thema - er liegt voll auf Kurs. Müller hatte zu diesem Zeitpunkt erst sechs Mal geknipst.

Alle 65 Minuten ein Tor

Wo würde der beidfüßige Mittelstürmer am Saisonende also landen, behielte er seine Sensationsausbeute bei? Rechnet man Gomez' Quote nach elf Spielen hoch, wird es eng. Zehn Partien absolvierte er bisher, was einen Schnitt von 1,2 Toren pro Spiel bedeutet. Hochgerechnet auf die Saison käme er auf gerundete 41 Buden.

Da Gomez aber knipst wie ein Uhrwerk, könnte es bei genauerer Berechnung doch deutlicher reichen. Alle 65 Minuten trifft er im Schnitt, was hochgerechnet auf die Saison am Ende 44 Treffer bedeuten würde. Allerdings müsste der geborene Riedlinger dafür in den verbleibenden 23 Spielen jeweils 90 Minuten auf dem Platz stehen.

Müller traut Gomez den Rekord zu

So oder so - mit Gerd Müllers Rekord könnte es bald vorbei sein. "Keine Frage, ich trau's dem Mario zu, dass er meinen Rekord knackt", erklärte der "Bomber der Nation" angesprochen auf den aktuellen Lauf des FCB-Torjägers. Ein passender Erbe wäre er jedenfalls - seit Müller ist Gomez der einzige Bayern-Spieler, der an den ersten elf Spieltagen so oft getroffen hat.

40 Tore hat Gomez eigentlich ohnehin schon geschafft - und zwar in den letzten 36 Bundesliga-Spielen. Doch Tore und Quoten sind nicht alles, weiß auch Gomez: "Ich weiß, dass ich die Rückendeckung habe und nicht mehr nur an Toren gemessen werde", sagte er zu Beginn der Saison. Inzwischen sehe und schätze jeder, "wie ich spiele", sagt der 1,89 Meter-Mann.

"Hunter" auf Gomez-Jagd

Dennoch - bei Gomez denkt derzeit ganz Fußballdeutschland vor allem an Tore am Fließband. Nationaltrainer Joachim Löw nannte ihn eine "Tormaschine", FCB-Sportdirektor Christian Nerlinger einen "kompletten Stürmer". Die Superlative nehmen fast kein Ende. Da übersieht man fast, dass auch andere Bundesligastürmer auf Rekordkurs sind.

Klaas-Jan Huntelaar von Schalke 04 steht bei zehn Toren und ist Gomez auf den Fersen. Seit Klaus Fischer 1976/77 hat kein "Knappe" nach elf Spieltagen öfter getroffen.

Superknipser übertrumpfen sich gegenseitig

Auch in punkto Länderspielen kann der "Hunter" dabei locker mit dem "Torero" mithalten: Zwar hat Gomez in den vergangenen elf Länderspielen neun Mal das Netz zappeln lassen, Huntelaar wurde mit sogar zwölf Toren für die Niederlande Torschützenkönig der EM-Qualifikation.

Und zählt man alle Pflichtspieltore für den Verein in dieser Saison, muss Gomez sogar noch einen Zahn zulegen, denn hier führt Schalkes "Speerspitze": 21 Treffer in 19 Spielen lautet Huntelaars Bilanz, Gomez kommt "nur" auf 16 Tore in 16 Partien. Gomez oder Huntelaar - gut möglich, dass einer der beiden Torgaranten Müllers Rekord tatsächlich bricht und sich endgültig in die Geschichtsbücher der Bundesliga schreibt.