Maximilian Kieffer trägt nicht nur auf dem Fairway schwarz-rot - auch sein Fußballerherz schlägt für die Werkself
Maximilian Kieffer trägt nicht nur auf dem Fairway schwarz-rot - auch sein Fußballerherz schlägt für die Werkself

Maximilian Kieffer - Golfprofi und Bayer 04-Fan

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Leverkusen - Maximilian Kieffer ist überrascht. Nach einem langen Tag auf dem Golfplatz checkt der 23-Jährige auf dem Hotelzimmer seine Mails und muss noch einmal genau auf seinen Laptop schauen. Simon Rolfes hat ihm geschrieben. Den Kapitän von Bayer 04 kennt er bisher nur von weitem aus dem Stadion. "Simon hat mich einfach so zu einem Spiel eingeladen."

"Ulf Kirsten ist der Größte"

Einfach so stimmt allerdings nicht ganz, denn Max Kieffer ist ein außergewöhnlicher Fan der Werkself. Er ist einer der besten Golfer Europas. Und als solcher trägt er die schwarz-roten Farben durch die Welt. "Angefangen hat die Leidenschaft im Sommer 2001", erinnert sich die Nummer drei in Deutschland. Damals war der kleine Max mit seiner Familie im Urlaub im niederländischen Nordwijk. Genau da, wo die Werkself zu der Zeit im Trainingslager war. "So oft es ging habe ich am Platz vorbeigeschaut, und es passte einfach", erzählt Kieffer. Das Feuer war entfacht.

Seitdem war Maximilian Kieffer regelmäßig in der BayArena zu Gast und hatte jahrelang eine Dauerkarte. An die Helden seiner Kindheit erinnert er sich noch immer gerne zurück. "Ulf Kirsten wird wohl immer der Größte für mich bleiben. Oder Bernd Schneider, den musste man einfach mögen", schwärmt er. In seinem Zimmer in der Heimat in Düsseldorf hängen auch heute noch die großen Poster von damals. Und im Schrank liegt sein Lieblingsstück ganz oben: ein Trikot mit der Nummer drei von Roque Junior. 
Zu jedem Spiel schafft es Max Kieffer inzwischen nicht mehr an die Dhünn, dafür ist er viel zu viel unterwegs. Ob Asien oder Afrika – überall mischt er mit. "Damit ist ein Traum in Erfüllung gegangen", erzählt er und muss ein wenig schmunzeln. Mit sieben Jahren nahm er zum ersten Mal ein Eisen in die Hand, als Teenager war er dann kaum noch vom Rasen wegzubekommen. "Alle meine Freunde waren da, wir haben nach der Schule jeden Nachmittag gezockt."

Sympathische Lockerheit

Der Einsatz hat sich gelohnt. Ob Rory McIlroy, Martin Kaymer oder Bubba Watson – gegen alle Großen der Sportart hat der gebürtige Bergisch Gladbacher heute schon gespielt. Auch Tiger Woods kennt er. "Wir haben uns letztes Jahr in Abu Dhabi zusammen auf der Driving Range warm gemacht. Da war ich schon ein wenig aufgeregt vorher", erinnert sich Kieffer. Doch mittlerweile ist der Umgang mit den Stars Alltag für ihn – genauso wie das Zusammenspiel mit den Medien. "Im Golf wird ähnlich wie im Fußball vornehmlich auf das Ergebnis geguckt. Dabei steckt oftmals viel mehr dahinter." Worte eines 23-Jährigen, der sehr aufgeräumt wirkt, einen gewissen Weitblick hat und dennoch eine sympathische Lockerheit an den Tag legt. 

Und bei allem spielt Fußball in seinem Leben eine große Rolle. Zurzeit bereitet sich Kieffer in der Türkei auf die neue Saison vor – unter anderem zusammen mit Ex-Nationalspieler Patrick Owomoyela. "Nach seiner Zeit im Profifußball hat ihn irgendwie das Golf-Fieber gepackt", sagt er. Klar, dass die beiden über das aktuelle Geschehen in der Bundesliga heiß diskutieren. Zumal Max Kieffer, wenn es um die Werkself geht, ja neuerdings aus erster Hand informiert ist.

Mit Rolfes auf der Tribüne

Die Einladung von Simon Rolfes hat er natürlich gerne angenommen und die Spiele gegen Augsburg (1:0) und Mainz (0:0) endlich mal wieder in der BayArena verfolgt. Rolfes laborierte zu der Zeit an einem Riss der Syndesmose und war zum Zuschauen verdammt, sodass er kurzerhand neben Max Kieffer auf der Tribüne Platz nahm. "Ich habe dann ganz viele blöde Fragen gestellt, glaube ich", sagt der Golfer und lacht. "Simon hat sich aber schnell mit Fragen zum Golf revanchiert." Gegen Monaco (0:1) sah er seinen neuen Freund dann auch wieder auf dem Rasen. Die unglückliche Niederlage trübte Kieffers Stimmung derweil nicht allzu lange. "Wir sind weiter, das ist wichtig. Die Champions-League-Spiele sind nämlich etwas ganz besonderes", sagt er. 

Kieffer muss es wissen, denn in seiner ersten Saison als Bayer 04-Fan zog die Werkself gleich ins Endspiel der Königsklasse ein. Damals reichte es bekannterweise nicht zum großen Coup, doch der Golfer hat die Hoffnung auf einen Titelgewinn nicht aufgegeben. "Einmal Meister werden, das ist der Traum", sagt er. Und das wäre sicher der perfekte Zeitpunkt, um sein altes Roque Junior-Trikot mal wieder aus dem Schrank zu holen.

Text: Bayer 04 Leverkusen