Goalgetter Ginczek als Hoffnungsträger

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Augsburg - Über sein erstes Auswärtstor für den VfB Stuttgart konnte sich Daniel Ginczek gar nicht richtig freuen. Bei seinem Treffer prallte er unglücklich mit Augsburgs Torhüter Marwin Hitz zusammen. Nach Spielschluss wollte erst recht keine Freude aufkommen, schließlich verlor der VfB trotz Ginczeks Treffer mit 1:2 beim FC Augsburg. Dennoch bot nicht nur der Torschütze Anlass zur Hoffnung im Abstiegskampf.

"Ein wichtiger Baustein im Abstiegskampf"

"Unterm Strich sind wir ordentlich aufgetreten, umso bitterer ist es, dass wir mit leeren Händen nach Hause fahren", sagte der 23-Jährige. Mit seinen Toren hauchte Ginczek dem VfB in den vergangenen Wochen neues Leben ein, in Augsburg erzielte er bereits seinen fünften Treffer innerhalb der letzten vier Spiele.

Damit gingen nun fünf der letzten acht VfB-Tore auf das Konto des Mannes mit der Rückennummer 33. Dennoch wollte Stuttgarts Kapitän Christian Gentner nicht davon sprechen, dass die Mannschaft allein von Ginczeks Toren abhängig ist. "Aber es tut natürlich gut und es ist auch für ihn gut", räumte Gentner ein.

Wegen eines Kreuzbandrisses im vergangenen Jahr kam der Neuzugang vom 1. FC Nürnberg bei den Schwaben nur schwer in Tritt. Zu Beginn der Hinrunde musste sich Ginczek erst über Einsätze in der zweiten Mannschaft empfehlen, um seit dem 23. Spieltag wieder ein fester Bestandteil des Bundesliga-Teams von Huub Stevens zu sein. "Er ist ein wichtiger Baustein im Abstiegskampf", sagt Gentner über seinen Teamkollegen. "Seine Tore helfen uns natürlich und sollen uns auch in den kommenden Wochen helfen."

Fleißpunkte in Zählbares umwandeln

Darüber hinaus ist Ginczek ein wichtiges Element für die Kontertaktik des VfB, seine Ballsicherheit und Handlungsschnelligkeit im Umschaltspiel stellte er im Spiel gegen den FCA mehrfach unter Beweis. Zudem zog Ginczek die meisten Sprints (31) aller Spieler an und gewann zusammen mit Gentner die meisten Zweikämpfe. Aber mit Fleißpunkten allein kommt man im Kampf um den Klassenerhalt auch nicht weiter.

"Wir hinterlassen häufig einen guten Eindruck. Wir sind gut auf die Spiele vorbereitet. Wir agieren auch größtenteils gut", betonte Gentner. "Wir müssen die Fehler, die wir machen, so minimieren, dass wir solche Spiele wie gegen Augsburg gewinnen." Der VfB verpasste die große Chance, nach den Niederlagen der Konkurrenz als großer Gewinner aus dem Spieltag hervorzugehen und den Anschluss ans rettende Ufer herzustellen. "Es wäre ein Schritt gewesen, mit dem wir Druck auf alle anderen ausgeübt hätten", ärgerte sich Gentner.

Gentner setzt auf Stabilität

Dennoch lobte der Kapitän den Zusammenhalt und die Stabilität innerhalb des Teams. Auch die Reaktion der mitgereisten Fans, die ihrer Mannschaft trotz der Niederlage für einen leidenschaftlichen Auftritt viel Applaus spendeten, stimmte Gentner zuversichtlich. "Diese Dinge werden helfen", versicherte der 29-Jährige.

In den kommenden fünf Spielen haben es die Stuttgarter, die abgesehen vom Spiel gegen Schalke 04 am 31. Spieltag ausschließlich auf Teams aus der unteren Tabellenregion treffen, selbst in der Hand. Dreimal dürfen die Schwaben dabei noch zuhause antreten. Mit sechs Punkten in den vergangenen beiden Heimspielen lief es zuletzt vor allem vor heimischem Publikum gut. Christian Gentner schöpft daraus zusätzlich Mut: "Die zwei Siege die wir zuletzt geholt haben, müssen uns das nötige Selbstvertrauen geben, um Freiburg zuhause zu schlagen." Weitere Tore von Daniel Ginczek wären eine zusätzliche Hilfe.

Aus Augsburg berichtet Maximilian Lotz