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Pep Guardiola auf Händen getragen - in der Bundesliga will er an seine Erfolge mit Barca anknüpfen
Pep Guardiola auf Händen getragen - in der Bundesliga will er an seine Erfolge mit Barca anknüpfen

Glanz durch Guardiola: Bundesliga als Fußball-Eldorado der Zukunft

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Berlin - England fühlt sich bei der Ehre gepackt, Spanien verneigt sich, Italien kapituliert bereits: Mit der Verpflichtung von Pep Guardiola hat sich Rekordmeister Bayern München nicht nur den begehrtesten Trainer der Welt geangelt, sondern das internationale Ansehen der gesamten Bundesliga enorm aufgewertet. Manche deutsche Club-Bosse glauben gar, dass die Bundesliga nach der Ankunft des Spaniers ein Fußball-Eldorado wird, das künftig vermehrt die Superstars der Branche anzieht.

Italien: "Waren mal ein Luxus-Restaurant, jetzt sind wir eine Pizzeria"

"Mit diesem Coup entwickelt sich die Bundesliga zum Maß aller Dinge im europäischen Fußball", sagte zum Beispiel Schalke-Boss Clemens Tönnies. Bayern-Präsident Uli Hoeneß hatte schon vor der Guardiola-Verpflichtung prophezeit: "Den Vereinen der Bundesliga stehen glorreiche Zeiten bevor."



Der erfolgreichste Trainer der vergangenen Jahre sei der Türöffner für andere Starverpflichtungen, glaubt auch Bayerns Vorstands-Boss Karl-Heinz Rummenigge: "Der Name Pep Guardiola hat ganz klar die Strahlkraft, die wir brauchen. Die Bundesliga ist auf dem Vormarsch und hat ohne Frage einen wesentlich besseren Ruf als in den vergangenen Jahren." Auch Christian Seifert, Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung, sagt: "Dass Pep Guardiola nach München kommt, spricht in erster Linie für das internationale Renommee des FC Bayern und die Perspektiven, die dieser Club einem Weltklasse-Trainer bieten kann. Zweifelsohne wirkt sich dies auch positiv auf die Wahrnehmung der Bundesliga in der Welt des Fußballs aus."

Vor allem in Italien blickt man mit viel Respekt und auch etwas Neid nach Deutschland. "Das System Bundesliga gönnt sich den Luxus, den begehrtesten Trainer der Welt anzuheuern", schrieb die Gazzetta dello Sport. Man könne ab sofort von "der besten Liga" sprechen, meinte die Zeitung La Repubblica und schwärmte: "Die Bundesliga ist auch die tugendhafteste, da die Bilanzen der Clubs mehrheitlich positiv sind, und die demokratischste, weil die Gehälter nicht übertrieben sind."

Die italienische Serie A hat schon lange den Anschluss an die Bundesliga verloren. Die Stadien sind marode, die Gewalt nimmt zu, viele Clubs haben Schulden angehäuft. Im Kampf um die Superstars ist man dort größtenteils chancenlos. "Wir waren mal ein Luxus-Restaurant, jetzt sind wir eine Pizzeria", sagte Präsident Adriano Galliani vom AC Mailand. In der Fünfjahreswertung der Europäischen Fußball-Union (UEFA) hat die Bundesliga Italien längst abgehängt und zu England aufgeschlossen.

Positives Image der Bundesliga mit ausschlaggebend



Geld ist dank ausländischer Investoren in der Premier League kein Problem. Dennoch wurden Champions-League-Sieger FC Chelsea und Manchester City im Rennen um Guardiola ausgerechnet von den Bayern ausgebremst. Die Münchner hatten sich immer wieder kritisch über das Finanzgebahren der englischen Clubs geäußert. "Chelsea ist bloßgestellt", titelte deshalb The Independent. Auch das englische Boulevardblatt The Sun konnte seine Enttäuschung nicht ganz verbergen: "Guardiola lässt die Premier-League-Clubs abblitzen und geht zum deutschen Riesen Bayern."

Rummenigge betonte, dass sich Guardiola auch wegen des positiven Images für die Bundesliga entschieden habe. Nürnbergs Sportdirektor Martin Bader klopfte sich deswegen auf die eigene Schulter: "So ein Trainer würde nie zu den Bayern gehen, wenn ansonsten nur noch 17 Dorfvereine in der Bundesliga spielen würden. Insofern haben wir auch unseren Teil zu der Verpflichtung beigetragen."