Jubeln im Rudel: Borussia Mönchengladbach schickt Olympique Marseille mit 2:0 nach Hause
Jubeln im Rudel: Borussia Mönchengladbach schickt Olympique Marseille mit 2:0 nach Hause

Gladbach darf wieder hoffen

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Mönchengladbach - Borussia Mönchengladbach hat sich mit einem hart erkämpften Sieg in der Europa League zurückgemeldet. Dank Filip Daems (33., Handelfmeter) und Joker Peniel Mlapa (67.) gewannen die lange Zeit harmlosen "Fohlen" gegen den französischen Ex-Meister Olympique Marseille mit 2:0 (1:0) und feierten im dritten Gruppenspiel den ersten Sieg. Für den fünfmaligen deutschen Meister war es der erste Europapokal-Heimerfolg seit September 1996.

Zwei verletzte "Fohlen"

"Wenn Du gewinnst, dann tut das richtig gut", freute sich Sportdirektor Max Eberl: "Die Fans haben die Mannschaft nach vorne getragen." Kapitän Daems freute sich über "den wichtigen Sieg". Mit jetzt vier Zählern schloss die Mannschaft von Trainer Lucien Favre zu Marseille auf und hat wieder gute Chancen auf ein Weiterkommen. "Jetzt ist alles offen, wir müssen zuhause gegen Limassol gewinnen. Jetzt kommt die Meisterschaft, aber es war schön vor 46.000 Zuschauern. Es war schwer, aber wir haben intelligent verteidigt. Das 1:0 hat uns Selbstvertrauen gegeben", freute sich Trainer Lucien Favre nach dem Spiel.



Das in der Bundesliga auf Rang 13 abgerutschte Überraschungsteam der Vorsaison zeigte allerdings besonders vor der Pause eine schwache Leistung. Trotzdem reichte es am Ende, um dem Tabellenzweiten der französischen Ligue 1 in die Knie zu zwingen. Wermutstropfen waren die Verletzungen von Tony Jantschke, der mit einer schweren Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht wurde, und Stürmer Luuk de Jong.

Marseille spielt, Gladbach trifft



45.000 Zuschauer sahen im Borussia-Park eine von der Spannung lebende Partie, in der Marseille bis zum ersten Gegentor alles im Griff hatte. "Man merkt der Mannschaft den Druck von außen an", sagte Vize-Präsident Rainer Bonhof in der Halbzeitpause bei Sky. Erst mit der Führung im Rücken traten die tief stehenden Gladbacher selbstbewusster auf und waren dem Tabellenzweiten der Ligue 1 ein ebenbürtiger Gegner.

Schwächen offenbarte die Borussia besonders bei hohen Bällen. So auch in der 13. Minute, als eine lange Flanke beim völlig ungedeckten Torjäger Loic Remy landete, dessen Volleyabnahme Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen klärte. Nur eine Minute später wurde es erneut gefährlich: Bei einer Ecke flog ter Stegen am Ball vorbei und hatte Glück, dass Remys Kopfball aus sechs Metern knapp über die Latte ging (14.).

Daems sicher vom Punkt



Anschließend verflachte die Partie wieder. Während die Borussia vergeblich versuchte, Ordnung in ihr Spiel zu bekommen und kaum ein Mal gefährlich vor das gegnerische Tor kam, blieb Frankreichs Meister von 2010 die bestimmende Mannschaft. Möglichkeiten des Bundesligisten resultierten einzig aus Distanzschüssen. In der 28. Minute war es Juan Arango, der es aus 30 Metern versuchte, aber weit über das Ziel hinaus schoss. Fünf Minuten später war es dann doch so weit: Nach einem klaren Handspiel von Charles Kabore verwandelte Daems sicher vom Punkt.

Joker Mlapa sticht



Nach der Pause bemühte sich Marseille um den Ausgleich, blieb aber immer wieder in der kompakten Abwehr der Borussia stecken. Mit häufigen Fehlpässen brachten sich die Favre-Elf immer wieder selbst in Gefahr und hatte mehrfach das Glück auf ihrer Seite. Der starke Remy nahm ein Geschenk von Lukas Rupp aber nicht an und scheiterte an ter Stegen (52.).

Besser machte es auf der Gegenseite der lange verletzte U21-Nationalspieler Mlapa. Er erkämpfte sich zwei Minuten nach seiner Einwechslung den Ball und erzielte mit einem Gewaltschuss aus aus 22 Metern das 2:0. Es war erst sein zweiter Einsatz im VfL-Trikot.

Anders als gegen Fenerbhace Istanbul (2:4) und bei Zyperns Meister AEL Limassol (0:0) verzichtete Favre auf ausgiebige Rotation. Einzige Änderung im Vergleich zum 0:4 gegen Werder Bremen war die Hereinnahme von Patrick Herrmann, der hinter dem einzigen Stürmer de Jong zum Einsatz kam. Nur auf der Bank saß dafür der Schweizer Granit Xhaka.

Mönchengladbach: ter Stegen - Jantschke (35. Brouwers), Stranzl, Dominguez, Daems - Nordtveit, Marx - Rupp, Arango - Herrmann (81. Hanke), de Jong (65. Mlapa). - Trainer: Favre

Marseille: Mandanda - Abdallah (84. Cheyrou), Fanni, Nkoulou, Mendes - Kabore, Barton - Amalfitano, Valbuena (77. Raspentino), Jordan Ayew - Remy (65. Andre Ayew). - Trainer: Baup

Schiedsrichter: Serge Gumienny (Belgien)

Tore: 1:0 Daems (33., Handelfmeter), 2:0 Mlapa (67.)

Zuschauer: 45.000

Gelbe Karten: Kabore (Marseille)