Höhenflug: Nürnbergs Julian Schieber (2.v.r.) ist derzeit die Torgarantie des "Clubs"
Höhenflug: Nürnbergs Julian Schieber (2.v.r.) ist derzeit die Torgarantie des "Clubs"

Gezimmert, nicht geschoben

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München - Die 56. Minute im Spiel SC Freiburg gegen den 1. FC Nürnberg. Es steht 1:0 für die Hausherren, als der Ball zu Rubin Rafael Okotie im Strafraum der Breisgauer kommt. Per Brust legt er die Kugel Richtung rechtes Strafraumeck ab. Julian Schieber kommt mit großen Schritten von der rechten Seite und zimmert das Leder mit einem ansatzlosen, fulminanten Volley-Linkshammer in den linken Torwinkel - ein phänomenaler Treffer, der von den Usern von bundesliga.de mit 30 Prozent der Stimmen zurecht zum "Tor des 19. Spieltags" gewählt wurde.

Beim 23-jährigen läuft es zur Zeit bestens. Auch wenn seine Mannschaft die letzten Pflichtspiele nicht gewinnen konnte, war Schieber sowohl gegen Freiburg als auch im Pokal auf Schalke erfolgreich; gegen die "Knappen" traf er gleich doppelt. Mit fünf Saisontreffern führt er die vereinsinterne Torschützenliste des "Clubs" alleine an.

Schiebers Zukunft liegt beim VfB

Nicht nur in Nürnberg blickt man mit Wohlwollen auf die positive Entwicklung des U-21-Nationalspielers (7 Spiele, 5 Tore für Deutschland). Der Mittelstürmer ist vom VfB Stuttgart ausgeliehen und VfB-Sportdirektor Fredi Bobic machte klar, dass Schiebers Zukunft in Stuttgart liegt.

"Wir freuen uns, wenn Julian im Sommer zurückkommt. Er ist ein Spieler, den wir nicht so gerne hergegeben haben. Deswegen die Ausleihe, ohne Kaufklausel", sagte der 39-Jährige. Zweifellos würde der bullige Mittelstürmer dem VfB, der sich mitten im Abstiegskampf befindet und sich derzeit im Angriff mit Personalsorgen plagt, gut zu Gesicht stehen.

Zwei Verteidiger auf den Plätzen

Ein anderer Neuzugang, der gleich voll eingeschlagen hat, ist Martin Stranzl von Borussia Mönchengladbach. Der ehemalige Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft schaffte bei seinem zweiten Bundesliga-Einsatz für die Borussia einen herrlichen Volleytreffer. 21 Prozent der Stimmen konnte der Verteidiger in der Abstimmung für sich verbuchen.

Ein weiterer Abwehrspieler liegt auf Rang 3 der Wahl. Michal Kadlec von Bayer Leverkusen hatte schon vor Stranzls Treffer die Weichen auf Sieg für die "Werkself" gestellt, als er einen wunderschönen Freistoß direkt in den rechten Winkel zirkelte. Die User von bundesliga.de bedachten dieses Tor mit 20 Prozent der Stimmen.

Matuschyk vor Pogrebnyak

Selten war eine Wahl zum Tor des Spieltags so eng, auch weil es an diesem Spieltag besonders viele schöne Tore zu bestaunen gab. Auch Adam Matuschyks Treffer für den 1. FC Köln kommt noch auf 16 Prozent der Stimmen, was für Platz 4 reichte. Bei seinem Weitschuss ins linke Toreck ließ der Pole die Werder-Verteidigung ganz alt aussehen und zeigte einmal mehr, dass Distanzschüsse seine große Stärke sind.

Pavel Pogrebnyak vom VfB Stuttgart landete den emotionalsten Treffer des Spieltags. In der brisanten Schlussphase überwand er mit seinem Hammer in den rechten Torwinkel die BVB-Defensive und sicherte dem Außenseiter aus Stuttgart einen überraschenden Auswärtspunkt beim Tabellenführer. Auch dieses Tor kommt noch auf 13 Prozent der Stimmen.

Christoph Gschoßmann