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Stammplatz auf der Bayern-Bank oder -Tribüne: Calle Del'Haye wurde nach seinem Wechsel nach München nicht glücklich (© imago)
Stammplatz auf der Bayern-Bank oder -Tribüne: Calle Del'Haye wurde nach seinem Wechsel nach München nicht glücklich (© imago)

Gezielte Transfers

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München - Heute ist klar: Wem der FC Bayern ein Angebot macht, der geht nach München. So folgt ein Top-Spieler dem nächsten zum FCB. Etwa Mario Götze, künftig Robert Lewandowski - und gleichzeitig schaden die Transfers gewiss dem aktuell größten Konkurrenten Borussia Dortmund.

Del'Haye als mahnendes Beispiel

Weil derartiges schon oft geschah, wurde dahinter von Gegnern Methode vermutet - die Dementis von der Säbener Straße kamen eher halbherzig. Auffällig: Die Attacken begannen mit der Ära Uli Hoeneß. Aus der berühmten Gladbacher Fohlen-Elf ging zuvor keiner nach München.

Bekannteste Fälle von "feindlicher Übernahme": Calle Del’Haye (1980/Mönchengladbach), Lothar Matthäus (1984/Mönchengladbach), Jürgen Kohler (1989/1. FC Köln), Bruno Labbadia (1991/Kaiserslautern), Ciriaco Sforza (1995/Kaiserslautern), Giovane Elber (1997/Stuttgart), Claudio Pizarro (2001/Bremen), Michael Ballack, Ze Roberto (2002/Leverkusen), Lucio (2003/Leverkusen), Torsten Frings (2004/Dortmund), Miroslav Klose (2007/Bremen), Tim Borowski (2008/Bremen), Manuel Neuer (2011/Schalke), Dante (Gladbach/2012), Mario Götze (2013/BVB). Aufstrebende Vereine wie der Karlsruher SC Anfang und Mitte der Neunziger (Oliver Kahn, Michael Sternkopf, Mehmet Scholl, Oliver Kreuzer, Thorsten Fink, Michael Tarnat) oder der 1. FC Nürnberg in den Achtzigern (Stefan Reuter, Roland Grahammer, Norbert Eder, Hans Dorfner, Manfred Schwabl) wurden kräftig ausgebremst.

Hinzu kamen Transfers von Spielern, die die Bayern geärgert hatten. Dazu zählte der Aachener Jan Schlaudraff, der sie 2007 aus dem DFB-Pokal schoss oder Roy Makaay, dem gleiches 2003 in der Champions League mit Deportivo La Coruna gelang. Begonnen hatte dieser Trend 1974, als die Bayern im Landesmeister-Cup um ein Haar bei Atvidaberg FF ausgeschieden wären. "Ich will den Mann mit den roten Schuhen", sagte Präsident Wilhelm Neudecker zu Manager Robert Schwan. Er kannte ihn nicht. Conny Torstensson machte sich erst in München einen Namen, blieb aber stets in Gerd Müllers Schatten. Kein Wunder.

Das Schicksal eines Del’Haye, den die Bayern drei von fünf Jahren auf der Tribüne ließen, weil Pal Csernai ihn einfach nicht wollte, hat aber alle anderen überschattet. Auch ein Frings oder Borowski (nach einem Jahr wieder weg) wurden in München nie glücklich. Aber deshalb wurden sie ja nicht geholt.

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