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In Feierlaune: Borussia Dortmund zieht erstmals seit 15 Jahren ins Champions-League-Viertelfinale ein
In Feierlaune: Borussia Dortmund zieht erstmals seit 15 Jahren ins Champions-League-Viertelfinale ein

Gereift und selbstbewusst

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Dortmund - Der Sieger des Spiels zwischen dem BVB und Donetsk zieht ins Finale der Champions League ein. So hatte es Gästetrainer Mircea Lucescu prophezeit. Und nun saß Jürgen Klopp nach dem souveränen 3:0-Sieg seiner Mannschaft auf dem Podium und konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen "Ich würde mich freuen, wenn er Hellseher wäre."

Kehl ist voll des Lobes

Ganz so weit ist es zwar noch nicht, doch ins Viertelfinale von Europas "Königsklasse" hat sich der BVB mit dem vierten Heimsieg im vierten Spiel und dem insgesamt achten Spiel ohne Niederlage schon einmal hinein gezaubert. Einen großen Reifegrad bescheinigte der BVB-Coach seiner Mannschaft, attestierte ihr einen ebenso zielstrebigen wie abgeklärten Auftritt: "Dieser Abend rangiert weit oben in der Liste der außergewöhnlichen Momente!"



Auch der Kapitän sparte nicht mit Lob nach einem Abend, an dem die Dortmunder an ihre bislang ausnahmslos guten Auftritte auf europäischer Bühne angeknüpft hatten. "Es war ein sehr gutes, sehr konzentriertes Spiel mit einer absolut reifen Leistung", meinte Sebastian Kehl, der 45 Minuten mit angeknackster Rippe durchhielt. "Am Ende mit 3:0 zu gewinnen, das kann man schon als besonderen Moment bezeichnen."

Gereift, taktisch clever und hoch konzentriert hatte sich der BVB gegen den Meister der Ukraine präsentiert. Donetsk stand tief und lauerte auf blitzschnelle Konter - die Dortmunder aber ließen sich nicht locken, sondern kontrollierten bis auf zehn Minuten zu Beginn der zweiten Hälfte diszipliniert das Spiel. "Wir haben gut gegen den Ball gearbeitet und haben vor allem in der ersten Halbzeit keine Chance zugelassen", stellte Kevin Großkreutz zufrieden fest.

Auch das Umschaltspiel funktionierte gut, mit hohem Tempo setzte die Borussia die Gäste immer wieder unter Duck. Vor allem Mario Götze und Robert Lewandowski erwiesen sich immer wieder als Gefahrenherd in der Abwehr von Donetsk. Entsprechend zufrieden und gelöst kommentierten die Dortmunder im Anschluss ihren Erfolg. "Fußball-Europa hat gemerkt, dass hier in Dortmund etwas Tolles entstanden ist", lobte Ilkay Gündogan.

"Topfavorit sind wir nicht"



Erstmals seit 15 Jahren steht der BVB nun wieder im Viertelfinale der Champions League. In die Favoritenrolle drängen lassen will sich zumindest der Trainer aber nicht, auch wenn Experten wie Ottmar Hitzfeld in der Mannschaft längst einen ernsthaften Titelanwärter sehen. "Danke Ottmar für den Rucksack", seufzte Klopp angesichts des Lobes, wiegelte aber dann mit ernster Miene ab: "Topfavorit sind wir ganz sicher nicht. Was jetzt noch wartet, sind alles echte Brocken."

Ähnlich sehen es vor der Auslosung der nächsten Runde auch die Spieler, die allerdings zugleich auch eine gesunde Portion Selbstbewusstsein sprechen lassen. "Alle Mannschaften sind jetzt schwer zu spielen - aber wir auch", meinte Kehl. Dass man sich auch vor den großen Namen nicht zu verstecken brauche, betonte Gündogan mit Blick auf die gewonnenen Partien gegen Real Madrid oder Manchester City: "Was wir können, haben wir schließlich auch schon in der Gruppenphase gezeigt."

Mutter aller Derbys steht an



Die Stimmung im Team brachte Kevin Großkreutz auf den Punkt: "Wir können im Viertelfinale wieder eine große Sensation schaffen!" Und Torschütze Felipe Santana wagte sich gedanklich sogar noch einen Schritt weiter: "Unser Ziel ist Wembley! Ganz klar! Aber wir wissen natürlich, wie schwer es wird, tatsächlich das Finale zu erreichen. Wir müssen noch einiges leisten, wenn wir wirklich nach Wembley wollen."

Bei aller Freude und Euphorie auch im Umfeld gibt es doch etwas, das die Champions League und die glorreichen Auftritte auf großer europäischer Bühne jetzt erst einmal komplett in den Hintergrund treten lässt. Denn am Samstag steht wieder die Mutter aller Derbys an, wenn der BVB auf Schalke die Heimpleite aus dem Hinspiel wett machen will.

Und wie sagt doch Jakub Blaszczykowski? "Es ist zwar keine Champions League, aber es ist nicht weniger wichtig. Wir wollen dort unbedingt drei Punkte holen - nicht nur für uns, sondern auch für unsere Fans."

Aus Dortmund berichtet Dietmar Nolte