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Trotz Last-Minute-Ausgleich freut sich BVB-Meistermacher Jürgen Klopp (r.) über den Punktgewinn in Madrid
Trotz Last-Minute-Ausgleich freut sich BVB-Meistermacher Jürgen Klopp (r.) über den Punktgewinn in Madrid

Gemischte Gefühle

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Madrid - Die Mimik der Dortmunder Spieler in den Katakomben des "Estadio Santiago Bernabeu" ließ nicht wirklich erkennen, welches Gefühl überwog: Der Stolz über die gezeigte Leistung beim 2:2 gegen das Starensemble von Real Madrid oder die Enttäuschung, erst kurz vor dem Abpfiff den Ausgleich kassiert und damit die vorzeitige Qualifikation fürs Achtelfinale verpasst zu haben.

"Entlastung hat gefehlt"

"Es war keiner tot unglücklich oder sauer. Aber die Stimmung war auch nicht ausgelassen, als hätten wir gewonnen. Eine Gemengelage. Die Gefühlswelt ändert sich jede Minute wieder", fasste Mats Hummels das Innenleben bei den Dortmundern zusammen.

Dabei hatte der Deutsche Meister die "Königlichen" nach dem 2:1 im Hinspiel erneut am Rande einer Niederlage. Nach dem FC Bayern bot sich der Borussia als zweitem Bundesligisten die Chance, in Madrid gegen Real zu gewinnen.



Doch die Tempoverschärfung der Hausherren im zweiten Durchgang machte diesem Traum verdient einen Strich durch die Rechnung. "Beide Mannschaften haben sich alles abverlangt. Unsere erste Halbzeit war außerordentlich gut, die zweite leidenschaftlich. Am Ende hat uns dabei ein wenig die Entlastung gefehlt", analysierte Trainer Jürgen Klopp die 90 Minuten.

Ausgerechnet ein Nationalspieler besorgte mit einem direkt verwandelten Freistoß den Endstand: Mesut Özil. Zuvor hatten Marco Reus und Alvaro Arbeloa mit einem Eigentor sowie Pepe für die Treffer im traditionsträchtigen Rund gesorgt.

Özil kam ansonsten gegen das neuformierte 4-4-1-1-System der Gäste nur selten so zum Zug. Auch Cristiano Ronaldo erwischte einen gebrauchten Tag - und auch einen Gegenspieler der Extraklasse. Lukasz Pisczcek hatte den Portugiesen wie schon im Hinspiel bestens im Griff.

"Ich freue mich über den Punkt"



"Er hat ja nur in den ersten 45 Minuten richtig gegen mich gespielt. Danach haben sie die Taktik gewechselt und fast mit vier Stürmern agiert. Da bekam ich es dann mit Callejon zu tun - der ist auch nicht schlecht. Aber ich freue mich über den Punkt", schob Piszczek ein Sonderlob für seinen eigenen Auftritt wie immer gekonnt aus dem Rampenlicht.

Mit acht Punkten führen die Dortmunder weiterhin die Tabelle an. Mit einem weiteren Unentschieden beim nächsten Auftritt in Amsterdam könnte der Deutsche Meister schon am fünften Gruppenspieltag ins Achtelfinale einziehen.

"Es sieht sehr gut aus. Wir wollen aber nicht das Rechnen anfangen. Das ist nicht unsere Stärke. Wir spielen weiter unseren Fußball und wollen am Ende dafür belohnt werden", erklärte Kapitän Sebastian Kehl. Der Routinier lief nach seinem Nasenbeinbruch aus dem Stuttgart-Spiel vom Samstag mit einer Karbonmaske auf und versetzte die Madrilenen so zumindest optisch in Angst und Schrecken.

Lewandowski fordert Sieg in Augsburg



Sportdirektor Michael Zorc wollte sich in keiner Form an frühzeitigen Lobeshymen beteiligen. "Wir sind immer noch in der Gruppenphase. Stolz können wir sein, wenn wir am Ende etwas erreicht haben. Aber wir sind zufrieden, weil wir den direkten Vergleich gegen Real Madrid gewonnen haben. Das haben bislang nicht viele Teams geschafft", so Zorc.

Während sich die Borussia in der Champions League in dieser Saison endlich im Höhenflug befindet, läuft sie im Liga-Alltag noch hinterher. Elf Punkte sind die Bayern an der Tabellenspitze schon enteilt. Und das nach lediglich zehn Spieltagen.

Die Marschroute für die nächste Aufgabe am Samstag ist daher klar. Findet zumindest Robert Lewandowski. "Wir haben in der Bundesliga bislang einfach zu wenige Punkte geholt. Von daher muss in Augsburg ein Sieg her. Wir haben jetzt drei Tage Zeit, um uns auf dieses Spiel vorzubereiten. Das muss uns reichen." (Interview mit Robert Lewandowski: "Es hat sich gelohnt")

Mit den Eindrücken aus Madrid im Gepäck sollten es der BVB dann auch endlich schaffen, den Schwung aus den guten Auftritten in Europa in die Bundesliga mitzunehmen.

Aus Madrid berichtet Michael Reis