Mario Mandzukic schoss den VfL Wolfsburg in der 22. Minute in Führung
Mario Mandzukic schoss den VfL Wolfsburg in der 22. Minute in Führung

Gemeinsam gegen den Abstieg

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Wolfsburg - Eine Stadt trägt Grün-Weiß. Fans und Spieler feiern in der Wolfsburger Innenstadt gemeinsam den ersten Meistertitel in der relativ kurzen Bundesliga-Geschichte des VfL.

Erst 22 Monate ist das her. Aktuell befindet sich der VfL Wolfsburg mitten im Abstiegskampf - und anders als bei vielen anderen Vereinen in ähnlicher Situation demonstrieren Fans und Spieler weiterhin ein enges Verhältnis und kämpfen gegen den Gang in die 2. Bundesliga.

"Wir stehen zusammen"

Unter dem Motto "Wir stehen zusammen!" zeigen Spieler, Verein und Fans, dass nur gemeinsam Stärke gezeigt werden kann. Über 400 VfL-Anhänger erschienen spontan zum Abschlusstraining, um ihren Helden Mut zuzusprechen für die Partie gegen den 1. FC Nürnberg.

Geholfen hat es nicht. Jeweils in den Nachspielzeiten zur Halbzeit und Spielende kassierten die "Wölfe" die Gegentreffer zum 1:2-Endstand für den Club. Der VfL stürzte auf Abstiegsrang 17 ab.

Spieler stellen sich den Fans

Keine gute Ausgangsposition für die am Sonntag nach dem Spiel geplante Aktion "Das 18. Auswärtsspiel". Mannschaft und Trainer hätten sich gern mit drei Punkten im Gepäck den Fanclubs in der Region Wolfsburg gestellt.

So mussten sie mit der Last von nur zwei Siegen in den letzten 17 Spieltagen den schweren Gang zu den 22 offiziellen Fanclubs aufgeteilt auf 14 Lokalitäten in Wolfsburg und Umgebung antreten.

Eine gelungene Aktion, wie der Verein auf seiner Homepage bekannt gibt. Es gab keine Anfeindungen, die im Durchschnitt über zwei Stunden langen Gespräche verliefen ruhig und sachlich. "Ich freue mich, dass die Leute trotz der schwierigen Lage so positiv dabei sind", sagte Nationalverteidiger Arne Friedrich über die Aktion. "Es war wirklich eine sehr gute Diskussion."

Mannschaft spendiert Reise nach Stuttgart

Und als Dank für die Treue brachten die Spieler ihren Anhängern ein Geschenk mit: Die Mannschaft zahlt den Fans die Fahrt zum Abstiegs-Duell beim VfB Stuttgart am kommenden Sonntag.

Für Trainer Pierre Littbarski könnte nach vier Niederlagen in fünf Spielen auf dem Chefsessel die Partie beim Deutschen Meister von 2007 zu einem Schicksalsspiel werden, auch wenn der Nachfolger von Steve McClaren das nicht gerne hört, denn "es geht nicht um Pierre Littbarski, es geht um den Verein".

Gegen Nürnberg hätte sich der 50-Jährige wohl am liebsten selbst aufgestellt, um seinen Spielern helfen. 19 Mal traf der Weltmeister in seiner Karriere auf die Franken und verließ den Platz 13 Mal als Sieger. Gegen keinen Verein traf Littbarski in der Bundesliga öfter. Elf Mal versenkte der Ex-Kölner den Ball im Netz der Nürnberger - so häufig traf er nur noch gegen den VfL Wolfsburg.

Lediglich ein gutes Spiel bringt keine Wende

Trotz der Niederlage macht die Partie dem Trainer Mut: "Läuferisch haben wir eine Top-Einstellung gezeigt", lobte Littbarski die Einstellung seiner Spieler. "Wir haben sehr gut gespielt. Leider gehen wir mit leeren Händen nach Hause, aber das Spiel gibt Hoffnung."

Die "Einsatzfreude" wie gegen Nürnberg erhofft sich Littbarski von seinen Spielern für die acht Endspiele gegen den Abstieg. "Im Fußball wird man nicht belohnt, wenn man nur ein gutes Spiel macht. Das muss häufiger passieren."

Am Sonntag wollen Spieler und Fans in Stuttgart den ersten Schritt machen und mit einem "Dreier" am VfB vorbeizuziehen.
Jürgen Blöhs

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