Martin Demichelis (M.), der 2003 aus Argentinien kam, erzielte in der aktuellen Saison einen Pflichtspieltreffer für den FC Bayern
Martin Demichelis (M.), der 2003 aus Argentinien kam, erzielte in der aktuellen Saison einen Pflichtspieltreffer für den FC Bayern

Gelassener Fels in der Brandung

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In der Saison 2007/08 war das Leben als Innenverteidiger beim FC Bayern München zwar kein leichtes, aber ein letztlich angenehmes. Mit nur 21 Gegentoren stellte die Abwehr des Rekordmeisters einen neuen Bundesliga-Rekord auf.

In der laufenden Spielzeit kassierten die Münchner diese 21 Gegentreffer schon nach 14 Spieltagen, vor dem Spiel der 19. Runde am Sonntag gegen Borussia Dortmund (ab 16:30 Uhr im Live-Ticker / Liga-Radio) sind es bereits 25. Martin Demichelis fühlt sich trotzdem pudelwohl im Zentrum der Bayern-Defensive.

Gelassenheit trotz Gegentoren

"Ich bin natürlich glücklicher, wenn wir kein Tor kassieren. Aber unser Ziel ist immer ein Sieg, und dafür müssen wir mehr Tore schießen als wir Gegentore bekommen", sagt der Argentinier.

Dass zum Rückrunden-Auftakt mit dem 0:1 beim Hamburger SV diese Rechnung nicht aufging, beunruhigt den 28-Jährigen vor dem Duell mit dem BVB nicht: "Ich vertraue unserem Angriff." Jeweils drei Deutsche Meisterschaften und DFB-Pokalsiege seit 2003 mit den Bayern haben Demichelis eine gewisse Gelassenheit verliehen.

Für Karl-Heinz Rummenigge stellt die höhere Anzahl an Gegentoren ebenfalls kein Problem dar, eher ein notwendiges und einkalkuliertes Übel. "Unser Spiel ist sehr offensiv angelegt. Da passiert es schon mal, dass man hinten einen reinkriegt", sagt der Vorstandvorsitzende des FCB.

Angeschlagener Klose hofft auf Einsatz

Laut Demichelis sind Niederlagen wie die in Hamburg kein Beinbruch und sowieso nicht an einzelnen Spielern festzumachen. Das Zusammenspiel in der Viererkette funktioniere.

"Jeder macht auf dem Platz Fehler, das ist ganz normal", nimmt er gegenüber bundesliga.de seine Teamkollegen in Schutz: "Für das Spiel gegen Dortmund haben wir eine lange Woche zur Vorbereitung. Wir haben das Spiel gegen den HSV ausführlich analysiert, arbeiten gut im Training und sind total fit."

Eine Ausnahme stellt aktuell noch Miroslav Klose dar. Der Angreifer konnte am Mittwoch wegen einer Innenbandreizung im linken Knie nicht trainieren. "Ich versuche, am Freitag wieder mit der Mannschaft zu trainieren. Dann muss man schauen wie das Knie reagiert und ob ein Einsatz am Sonntag Sinn macht", hofft Klose auf eine schnelle Genesung.

"Anderes Gesicht" gegen den BVB

Mit "Konzentration und Aggressivität von der ersten Minute an" erwartet Demichelis eine klare Steigerung. "Bayern wird gegen Dortmund ein ganz anderes Gesicht zeigen", hat er wohl eher die Leistung vom Pflichtspielauftakt 2009 im Kopf.

Mit dem 5:1 in Stuttgart war der FCB nicht nur souverän ins DFB-Pokal-Viertelfinale eingezogen, sondern hatte nebenbei den VfB wahrlich deklassiert.

Ob nun in Gala-Form oder nicht, der Ausgang am Sonntag steht für den Innenverteidiger schon fest: "In unserem tollen Stadion und mit den Fans wird keine schlechte Laune aufkommen, und wir werden drei Punkte holen."

"Bin sehr glücklich in München"

Gute Laune herrscht bei Demichelis auch, wenn er an seine sportliche Zukunft denkt: "Wir sind auf einem guten Weg. Ich hatte schon ein paar gute Gespräche mit dem FC Bayern."

Seinen bis zum 30. Juni 2010 laufenden Vertrag bei Bayern würde er gerne vorzeitig verlängern: "Ich habe immer gesagt, dass ich sehr glücklich in München bin, und hoffe auf eine gute Lösung für mich und den Verein. Mein Ziel ist es, noch lange hier zu bleiben."

Von der Säbener Straße berichtet Tim Tonner