Rückhalt für den Trainer: Auch die Spieler (hier Grafite) stellen sich hinter Armin Veh
Rückhalt für den Trainer: Auch die Spieler (hier Grafite) stellen sich hinter Armin Veh

"Gehen mit Veh in die Rückrunde"

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Der Deutsche Meister VfL Wolfsburg hat den Jahresabschluss nicht wie erhofft gestaltet und sieben Monate nach dem Titelgewinn den Anschluss an die Spitzengruppe verloren

Doch trotz des 2:2 (1:1) bei Eintracht Frankfurt und dem siebten Pflichtspiel in Folge ohne Sieg bleibt Trainer und Manager Armin Veh als Rudelführer der "Wölfe" unangetastet.

"Mit der Hinrunde nicht zufrieden"

"Wir werden mit Armin Veh in die Rückrunde gehen", stellte VfL-Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia Sanz unmissverständlich klar und wischte kurz vor Weihnachten alle Spekulationen über eine vorzeitige Trennung vom Tisch.

Veh zeigte sich selbstkritisch. "Unter dem Strich zählen nur die Ergebnisse und Punkte - damit können wir nach der Hinrunde definitiv nicht zufrieden sein", sagte der 48-Jährige. Sein Verhältnis zum mächtigen VfL-Aufsichtsrat sei aber gut. Wie auch immer alles ausgehen werde.

Weiter Hoffnung auf die internationale Plätze

Vor allem weiß Veh weiterhin die Mannschaft hinter sich. Kapitän Josue sprang dem Coach nach seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 (69.) demonstrativ in die Arme, Nationalspieler Christian Gentner brach nach dem Schlusspfiff eine Lanze für Veh. "Wir führen im Team diese Diskussion nicht. Der Trainer kann ja nichts dafür, wenn wir zu wenig aus unseren Chancen machen, oder blöde Gegentore bekommen. Die Mannschaft ist intakt", meinte Gentner und blickte kämpferisch ins neue Jahr: "Wir haben die internationalen Plätze noch nicht aus den Augen verloren."

Zunächst überwintert der VfL aber auf Rang acht - auch, weil das einstige Traumduo Edin Dzeko und Grafite zu viele Möglichkeiten vergab. Dzeko glich zwar den Rückstand durch Eintracht-Verteidiger Maik Franz (26.) mit seinem siebten Saisontor (37.) aus. Doch der Bosnier ließ weitere Großchancen (39. und 46.) ebenso ungenutzt wie Sturmpartner Grafite. Der Brasilianer traf innerhalb von einer Minute (18. und 19.) erst Eintracht-Schlussmann Oka Nikolov und dann das Außennetz.

"Die vielen Ausfälle gut kompensiert"

Am Ende bestrafte Alexander Meier die ohne ihren verletzten Spielmacher Zvjezdan Misimovic angereisten Wolfsburger mit dem Tor zum 2:2-Endstand für die fahrlässige Chancenverwertung. "Das Spiel war ein Spiegelbild der gesamten Hinrunde. Wir haben uns einmal mehr um den Lohn gebracht", analysierte Veh, der die Startelf nach dem 1:3 gegen Borussia Dortmund auf fünf Positionen verändert und dabei auch Nationalspieler Marcel Schäfer auf die Bank gesetzt hatte.

Dagegen freute sich die Eintracht über die beste Hinrunde seit der Herbstmeisterschaft 1993. "Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen, weil wir die vielen Ausfälle gut kompensiert haben", erklärte Trainer Michael Skibbe nach dem vierten Spiel in Folge ohne Niederlage in seinem "Glücksmantel". Auch Vorstandsboss Heribert Bruchhagen zog ein zufriedenes Zwischenfazit: "Wir haben uns nach einem kleinen Tief außerordentlich gut gefangen."