Bundestrainer Joachim Löw (l.) geht fest von einem Sieg gegen die Iren aus und schaut schon auf das nächste Spiel: "In Schweden werden wir ein Freundschaftsspiel bestreiten, in dem wir aber noch eine offene Rechnung begleichen wollen"
Bundestrainer Joachim Löw (l.) geht fest von einem Sieg gegen die Iren aus und schaut schon auf das nächste Spiel: "In Schweden werden wir ein Freundschaftsspiel bestreiten, in dem wir aber noch eine offene Rechnung begleichen wollen"

Gegen Irland das WM-Ticket lösen

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Köln - Vor eigenem Publikum mit einer großen Party das Ticket für die WM in Brasilien lösen, anschließend eine offene Rechnung mit Schweden begleichen: Joachim Löw hat klare Vorstellungen von einem goldenen Oktober.

Erst Irland schlagen, dann Revanche gegen Schweden

"Am Freitag wollen wir endgültig das Ticket für die WM lösen", sagt der Bundestrainer, der gegen Außenseiter Irland im ausverkauften Rhein-Energie-Stadion in Köln (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker) die Teilnahme an der WM-Endrunde am Zuckerhut vorzeitig perfekt machen kann. Aufgrund der weitaus besseren Tordifferenz gegenüber Verfolger Schweden würde mit großer Wahrscheinlichkeit schon ein Punkt gegen die Iren reichen.



Mit einer Liebeserklärung an Köln und den ansässigen FC hat Löw die Zuschauer in der Domstadt noch einmal auf dieses wichtige Match eingeschworen: "Köln ist eine tolle Stadt, weltoffen und tolerant. Ich habe gute Erinnerungen an Köln", sagte der 53-Jährige und erinnerte an das 3:0 gegen Tunesien während des Confed-Cups 2005: "Die Kölner Fans sind gierig auf unsere Mannschaft."

Und genauso emotional wie die Zuschauer soll auch seine Mannschaft gegen den kampfstarken Gegner von der grünen Insel agieren: "Wir sind in Pflichtspielen auch gierig, wollen das Spiel natürlich gewinnen und dann vor heimischer Kulisse die Qualifikation perfekt machen."

Auch ohne seine angeschlagenen Torjäger Miroslav Klose und Mario Gomez ist Löw von einem Erfolg gegen die in der Gruppe C chancenlosen Gäste, die vor einem Jahr beim Hinspiel 1:6 unter die Räder gekommen waren, hundertprozentig überzeugt. "In Schweden werden wir am Dienstag ein Freundschaftsspiel bestreiten, in dem wir aber noch eine offene Rechnung begleichen wollen", sagte er mit Blick auf den Abschluss der WM-Qualifikation am Dienstag in Stockholm, wo der 53-Jährige gegen Zlatan Ibrahimovic und Co. nach dem kuriosen 4:4 am 16. Oktober vergangenen Jahres die Kräfteverhältnisse wieder zurechtrücken will. Vor einem Jahr hatte Deutschland gegen die Schweden eine 4:0-Führung verspielt.

Khedira: "Wollen schnell für klare Verhältnisse sorgen"



Zunächst muss aber die Pflicht gegen Robbie Keane und Co. erfüllt werden. "Wir wissen, dass die Iren bis zur letzten Minute alles geben. Aber wir müssen unser Spiel machen. Wenn wir das abrufen, was wir können, holen wir die drei Punkte", sagte der neue Arsenal-Star Mesut Özil, und sein ehemaliger Mannschaftskollege Sami Khedira kündigte an: "Wir wollen schnell für klare Verhältnisse sorgen. Aber die Iren wollen uns natürlich ärgern. Deshalb müssen wir geduldig sein, wenn es am Anfang nicht so läuft, wie wir uns das vorstellen."

Dass das Match nicht automatisch ein Selbstläufer wird, ist auch Löw bewusst: "Es ist egal, welcher Trainer auf der Bank sitzt und welche Spieler auf dem Platz stehen: Aufgeben kennen die Iren nicht, deshalb ist diese Mannschaft immer schwer zu spielen." Und auch Thomas Müller warnt, dass "gegen Mannschaften mit viel Herz" immer viel passieren könne.

Kruse vorne, Müller auf rechts



Der WM-Torschützenkönig ist eine der Optionen für die Rolle des Alleinunterhalters im Angriff. "Das entscheiden wir erst nach dem Abschlusstraining, da haben wir einige Möglichkeiten", sagte Löws Assistent Hansi Flick am Tag vor dem Spiel, nachdem das Team aus seinem Düsseldorfer Quartier auf die andere Rheinseite umgezogen war.

Wahrscheinlich ist, dass Aufsteiger Max Kruse in vorderster Front und der "neue" Bayern-Stürmer Müller im Nationalteam weiter auf seinem angestammten Platz im rechten Mittelfeld spielen wird. Eine andere, wenn auch unwahrscheinliche, Variante wäre Özil als einzige Spitze. Klar scheint unterdessen, dass Khedira im defensiven Mittelfeld mit Bastian Schweinsteiger agieren wird, der erstmals seit März wieder im Kreis der DFB-Auswahl ist. Auf der linken Abwehrseite wird der Hamburger Marcell Jansen den verletzten Dortmunder Marcel Schmelzer ersetzen.

Die Aufstellung: Neuer - Lahm, Mertesacker, Boateng, Jansen - Khedira, Schweinsteiger - Müller, Kroos, Schürrle - Özil