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Stuttgarts Coach Bruno Labbadia sieht das Spiel in Lissabon als Chance, positive Stimmung mitzunehmen
Stuttgarts Coach Bruno Labbadia sieht das Spiel in Lissabon als Chance, positive Stimmung mitzunehmen

Gegen den "Benfica-Fluch"

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Lissabon - Hertha BSC und der 1. FC Nürnberg erinnern sich nur mit Schrecken an ihre Europapokalauftritte gegen Benfica Lissabon. Beide Teams verabschiedeten sich 2008 und 2010 nicht nur aus der Europa League, sie stiegen in der Folge auch aus der Bundesliga ab. Der VfB Stuttgart ist vor dem Hinspiel in der Runde der letzten 32 im Estadio da Luz also gewarnt.

Doch die Statistik verzerrt ein wenig das Bild. Denn Benfica gewann von den vergangenen sechs Duellen gegen deutsche Mannschaften nur ein Spiel gegen die Hertha deutlich - ansonsten reichte es "nur" zu drei Remis und zwei Niederlagen. Und die einzige Partie zwischen dem VfB und den Portugiesen konnten die Schwaben in der Gruppenphase des UEFA-Cups 2004/05 mit 3:0 für sich entscheiden.

"Ich habe damals zufällig das Spiel in Nürnberg gesehen. Mit solchen Sachen befassen wir uns gar nicht. Ich schaue auf meine Mannschaft und den Gegner und nicht mehr", erklärte Bruno Labbadia auf der abschließenden Pressekonferenz. bundesliga.de hat die letzten Infos zur Partie im Estadio da Luz.

Formkurve:

Die Hausherren sind das Team der Stunde in Portugal. Von den vergangenen 15 Ligaspielen haben sie 14 (!) gewonnen. Doch diese Serie ist auch dringend von Nöten, denn nach einem schwachen Saisonauftakt hinken sie dem Erzrivalen FC Porto weiter mit neun Punkten hinterher. Im Halbfinal-Hinspiel des portugiesischen Pokals konnte Benfica in Porto aber mit 2:0 gewinnen. Und in der Liga gab es zuletzt im ausverkauftem Estadio da Luz ein klares 3:0 gegen das viertplatzierte Vitoria Guimaraes. Sidnei, Pablo Aimar und Carlos Martins trafen für die Hausherren.

Der VfB Stuttgart kämpft dagegen weiterhin mit allen Mitteln gegen den Abstieg. Die Euphorie nach dem 3:2 beim direkten Konkurrenten Borussia Mönchengladbach verpuffte schnell. Das 1:4 vor heimischem Publikum gegen den 1. FC Nürnberg war ein Tiefschlag. Nur gut, dass die Schwaben in der Europa League eine Klasse für sich sind. Fünf Siege, eine Niederlage - die Gruppenphase überstanden sie souverän.

Personal:

Bei Benfica Lissabon fehlt der Top-Torjäger. Javier Saviola sah in der Champions-League-Gruppenphase in den drei Spielen hintereinander jeweils eine Gelbe Karte und muss daher eine Sperre absitzen. Doch der Ausfall dürfte die Hausherren nicht sonderlich treffen, denn fast der gesamt Kader ist extrem torgefährlich. Schon 13 verschiedene Schützen haben sich in die Torschützenliste eingetragen. Für Saviola wird wohl dessen Landsmann Franco Jara neben Oscar Cardozo stürmen. Viele Kritiker empfinden dieses Duo ohnehin als leistungsstärker. Ruben Amorim, Cesar Peixoto und Jose Luis Fernandez fehlen verletzt.

Der VfB ist mit dem letzten Aufgebot nach Lissabon. Arthur Boka, Christian Gentner und Timo Gebhart fallen verletzt aus. Zu allem Überfluss zog sich Pawel Pogrebnyak am Dienstag auch noch einen Rippenbruch zu. Ciprian Marica wurde vorläufig aus dem Kader verbannt. Gute Nachrichten gab es wenige Stunden vor dem Spiel: Shinji Okazaki darf ab sofort für den VfB Stuttgart spielen. Nachdem der ehemalige Verein des Neuzugangs, Shimizu S-Pulse, zunächst die Freigabe verweigert hatte, erteilte am Nachmittag die FIFA die Spielberechtigung für den japanischen Nationalstürmer.

Statistik:

Das einzige bisherige Duell zwischen beiden Teams gab es in der Gruppenphase des UEFA-Cups 2004/05: Der VfB Stuttgart empfing Benfica und siegte damals 3:0. Am Ende erreichten aber beide die nächste Runde.

Sollte Benfica das Heimspiel gegen den VfB verlieren, wäre es die 100. Niederlage in allen UEFA-Wettbewerben für den amtierenden Portugiesischen Meister.

Bei den letzten drei Teilnahmen an der Europa League bzw. am UEFA-Cup scheiterte der VfB immer in der Runde der letzten 32.

Stimmen:

Bruno Labbadia: "Wir werden mit der bestmöglichen Besetzung antreten, schließlich vertreten wir den VfB Stuttgart und Deutschland im Europapokal. Internationale Spiele sind immer etwas Besonderes. Natürlich sind wir in der Bundesliga in einer sehr schwierigen Situation, aber das müssen wir trennen. Wir wollen etwas Positives mitnehmen."

Christian Träsch: "Die Mannschaft ist heiß auf das Spiel gegen Benfica. Uns erwartet ein tolles Stadion und ein sehr attraktiver Gegner. Wir werden alles in die Waagschale werfen, um etwas Zählbares mit zurück nach Stuttgart zu nehmen."

Fredi Bobic: "Wenn wir so auftreten wie gegen Nürnberg, dann haben wir keine Chance. Aber mit dem Anpfiff fangen beide Mannschaften bei Null an."

Jorge Jesus: "Wir wollen Meister werden, die Europa League gewinnen und im Hinspiel gegen den VfB so viele Tore wie möglich schießen und kein Gegentor kassieren. Der VfB verfügt zwar über eine gute Mannschaft, aber mit einer Leistung, wie wir sie zuletzt in der Liga gezeigt haben, werden wir keine Probleme haben, eine Runde weiterzukommen."

Franco Jara: "Wir sind momentan in einer tollen Form. Wir sind so fest zusammengewachsen, dass wir derzeit jeden Gegner schlagen können - egal wer kommt."

Die vorraussichtlichen Aufstellungen:

Lissabon: Julio Cesar - Maxi Pereira, Luisao, Sidnei, Fabio Coentrao - Javi Garcia - Salvio, Gaitan - Carlos Martins - Jara, Cardozo

Stuttgart: Ulreich - Funk, Tasci, Delpierre, Molinaro - Kuzmanovic, Träsch - Hajnal, Elson - Harnik, Cacau

Schiedsrichter: Eric Bramhaar (Niederlande)