Dimitar Rangelov (r.) kam von Ergebirge Aue nach Cottbus
Dimitar Rangelov (r.) kam von Ergebirge Aue nach Cottbus

Gedämpfte Euphorie in Cottbus

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Die Erleichterung nach dem wichtigen 2:1-Sieg gegen Arminia Bielefeld am letzten Spieltag war in der Lausitz zu spüren. "Die Anspannung war unglaublich. Umso größer ist das Kompliment an die Mannschaft, die einen Zehn-Kilo-Stein auf dem Rücken hatte", macht Cottbus Manager Steffen Heidrich die Lage beim Tabellensiebzehnten deutlich.

Nach fünf Spielen ohne Sieg gab es endlich wieder ein Erfolgserlebnis, Energie man konnte nach Punkten mit Gladbach in der Tabelle gleichziehen. Ein einziger Zähler fehlt momentan nur noch zum rettenden 15. Platz.

Noch ohne Punkt und Tor auf Schalke

Trotz des Sieges gibt man sich in Cottbus aber eher verhalten und analysiert nüchtern die Situation. "Ich habe zu viele Probleme gesehen", bemerkt Keeper Gerhard Tremmel und spricht das Wesentliche an: "Wir stehen immer noch auf einem Abstiegsplatz." In dieser Saison stand Cottbus erst drei Mal besser als Rang 16 und in den nächsten Wochen wird es für Energie nicht einfach, diese Bilanz zu verbessern.

Am Freitag muss die Mannschaft von Trainer Bojan Prasnikar zum FC Schalke 04 (ab 20 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio), eine Woche später kommt Tabellenführer Wolfsburg ins Stadion der Freundschaft. An Gastspiele in Gelsenkirchen denkt man in Cottbus nicht gerne zurück. Fast exakt vor einem Jahr trat der FC Energie Cottbus zuletzt "auf Schalke" an, nach einem Heimsieg gegen Bielefeld. Es setzte eine herbe 0:5-Pleite bei den "Knappen", bei denen damals schon Mike Büskens, Youri Mulder und Oliver Reck als Interims-Trio auf der Bank saßen.

Die Gesamtbilanz der "Rot-Weißen" bei den "Königsblauen" ist erschreckend: In fünf Spielen holte man weder einen Zähler, noch gelang ein Tor. Schalke 04 ist das einzige Bundesliga-Team, bei dem der FCE auswärts noch keinen Punkt geholt hat.

Rangelov soll für Tore sorgen

Dass man gegen Schalke gewinnen kann, haben die Lausitzer schon drei Mal bewiesen, allerdings nur zuhause. "Wir müssen auch in fremden Stadien punkten und für eine Überraschung sorgen", fordert Trainer Prasnikar. Vor allem am 30. Spieltag, wenn man beim Karlsruher SC antritt. Das Restprogramm des FC Energie hat es in sich, denn mit Wolfsburg, Bayern und Stuttgart warten noch drei Meisterschaftskandidaten.

Nicht zu vergessen das Duell gegen den direkten Konkurrenten aus Mönchengladbach am 32. Spieltag. In dieser Saison hat Energie die Duelle gegen die Tabellennachbarn aus Bielefeld, Gladbach und Karlsruhe bisher noch nicht verloren. Gegen den KSC und bei den "Fohlen" gewann man sogar.

Für die nötigen Erfolgserlebnisse soll der Bulgare Dimitar Rangelov sorgen. Der Stürmer erzielte acht der 24 Cottbuser Treffer in dieser Saison, fünf davon in der Rückrunde. In 45 Bundesligaspielen für Cottbus traf er bereits 14 Mal. "Rangelov ist bei Cottbus richtig gut drauf", lobt Schalkes Trainer Mike Büskens den Stürmer.

Kukielka in der Startelf?

In der Defensivarbeit sieht man bei Energie die eigenen Schwächen in dieser Saison. "Wir müssen defensiv wesentlich konzentrierter sein", sagt Coach Prasnikar. Manager Heidrich legt nach: " Das Abwehrverhalten der gesamten Mannschaft ist nach wie vor zu unruhig. Wir haben in der Defensive zu viele Aussetzer."

Abhilfe könnte eventuell Mariusz Kukielka schaffen, der wegen eines Innenbandrisses im Knie drei Monate verletzt fehlte und gegen Bielefeld schon zu einem Kurzeinsatz kam. Manager Heidrich baut auf den Polen: " Mariusz verkörpert mit seinem Biss und der Kampfkraft Energie. Er ist unser Tier im Team."

Personell muss man auf jeden Fall umbauen. Stanislav Angelov fehlt Gelb-gesperrt, zudem fallen der kranke Stiven Rivic und Dennis Sörensen (Rücken) aus. Hinter dem Einsatz von Savo Pavicevic (Knie) steht noch ein Fragezeichen. Auch Kapitän Timo Rost ist fraglich. Der Kapitän zog sich bei einem Zusammenprall im Training eine schwere Prellung des linken Mittelfußes zu.