Nach Traumpass von Lionel Messi schiebt Alexis Sanchez (r., gegen Michal Kadlec) kurz vor der Pause überlegt zur Barca-Führung ein
Nach Traumpass von Lionel Messi schiebt Alexis Sanchez (r., gegen Michal Kadlec) kurz vor der Pause überlegt zur Barca-Führung ein

Fußball-Wunder gegen Messi und Co. bleibt aus

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Leverkusen - Bundesligist Bayer Leverkusen hat im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League das erhoffte Fußball-Wunder verpasst. Nach einer vor allem in der ersten Halbzeit mutlosen Vorstellung gegen den überlegenen Titelverteidiger FC Barcelona unterlag die "Werkself" verdient mit 1:3 (0:1).

Alexis Sanchez hatte Barcelona nach einem Traumpass von Weltfußballer Lionel Messi kurz vor der Pause in Führung gebracht (41.), Leverkusen glich mit der ersten Chance überhaupt durch einen Kopfballtreffer von Linksverteidiger Michal Kadlec aus (52.). Doch erneut Sanchez (55.) und Messi (89.) schossen Barca zum Sieg.

Schürrle als einzige Spitze

In der ausverkauften BayArena war Leverkusen nur selten ein Gegner für die "Flachpassmaschine" um Messi sowie die Weltmeister Cesc Fabregas, Andres Iniesta und Sergio Busquets. Für Titelverteidiger Barcelona soll Leverkusen derweil nur eine kurzer Zwischenhalt auf dem Weg ins Finale am 19. Mai in München sein.

"Die Defensivordnung war in der ersten Halbzeit gut, aber da hat uns etwas der Mut gefehlt, da hatten wir zu viel Respekt und waren zu ängstlich. In der zweiten Halbzeit sah das komplett anders aus. Da haben wir teilgenommen an dem Spiel und Barcelona auch teilweise in Schwierigkeiten bringen können", sagte Leverkusens Trainer Robin Dutt.

Vor allem im ersten Durchgang hatte Barcelona das Spiel im Griff und dominierte das Geschehen bei weit über 70 Prozent Ballbesitz nach Belieben. Leverkusens Trainer Robin Dutt hatte wie zuletzt im Bundesliga-Spiel bei Borussia Dortmund auch gegen die katalanische "Übermannschaft" eine defensive Taktik gewählt und Nationalspieler Andre Schürrle als einzige Spitze aufgestellt. Doch der ehemalige Mainzer musste immer wieder im Mittelfeld aushelfen.

"Zu viel Respekt"

Bayer agierte äußerst defensiv, fast ängstlich und brachte es in der einseitigen ersten Hälfte zunächst zu keinem Torschuss. "Das 0:1 ist natürlich verdient. Wir stehen eigentlich ganz gut, aber wir haben ein bisschen zu viel Respekt", sagte Leverkusens Sportchef Rudi Völler in der Halbzeitpause beim TV-Sender "Sky".

Barcelona kam in der 12. Minute zu einer ersten Chance, als Dani Alves einen Freistoß aus gut 30 Metern über das Tor drosch, eine Minute später klärte Daniel Schwaab in letzter Sekunde nach flacher Hereingabe von Alves vor dem einschussbereiten Messi am Elfmeterpunkt.

Vier Minuten vor der Pause dann die verdiente Führung für Barca. Lars Bender säbelte im Mittelfeld über den Ball, Messi schaltete blitzschnell und schickte Alexis Sanchez auf die Reise. Der Chilene lief alleine auf Bayer-Keeper Bernd Leno zu und schoss diesem den Ball durch die Beine.

Mehr Mut nach der Pause

Nach der Pause traute sich Leverkusen mehr zu und glich prompt aus. Nach Flanke von Neuzugang Vedran Corluka gewann Kadlec das Kopfballduell gegen Sanchez am langen Pfosten und traf zum 1:1. Doch Barcelona schlug umgehend zurück. Nach Traumpass von Fabregas ummkurvte Sanchez Leno und schob den Ball ins leere Tor.

Auch nach dem erneuten Rückstand gestaltete Leverkusen das Spiel offener. Pech hatte die "Werkself" bei einem Pfostentreffer von Gonzalo Castro (64.), zuvor war Renato Augusto aus zwölf Metern an Barcelonas Schlussmann Victor Valdes gescheitert (57.). Allerdings traf auch Messi in der 72. Minute den Pfosten, nachdem der Argentinier im Strafraum gleich drei Leverkusener ausgespielt hatte.

Während Barcelonas Trainer Pep Guardiola auf Spielmacher Xavi (Wadenprobleme) verzichten musste, fehlte bei Bayer der verletzte Ex-Nationalspieler Michael Ballack. Der "Capitano", der wegen seines am Sonntag erlittenen Muskelfaserrisses pausieren musste, hofft, dass er bereits in zwei Wochen wieder spielen kann.

Schema:

Leverkusen: Leno - Corluka (90. +1 Da Costa), Schwaab, Manuel Friedrich, Kadlec - Reinartz, Rolfes (77. Kießling) - Lars Bender, Castro, Renato Augusto - Schürrle (90. Bellarabi)

Barcelona: Valdes - Alves, Mascherano, Puyol, Abidal - Fabregas, Busquets, Iniesta (61. Thiago) - Sanchez (86. Cuenca), Messi, Adriano (70. Pedro)

Schiedsrichter: Craig Thomson

Tore: 0:1 Sanchez (41.), 1:1 Kadlec (52.), 1:2 Sanchez (55.), 1:3 Messi (89.)

Zuschauer: 29.412 (ausverkauft)