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Zwei Bayern sind Confed-Cup-Sieger: Die Brasilianer Luiz Gustavo (o.) und Co. ließen Fernando Torres (u.) und Spanien alt aussehen
Zwei Bayern sind Confed-Cup-Sieger: Die Brasilianer Luiz Gustavo (o.) und Co. ließen Fernando Torres (u.) und Spanien alt aussehen

"Fußball-Festa" im Maracana: Brasilien holt Confed Cup

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Rio de Janeiro - Die brasilianische Nationalmannschaft um die Münchner Luiz Gustavo und Dante hat Weltmeister Spanien bei einer wahren "Fußball-Festa" entzaubert und ein Jahr vor der WM im eigenen Land ein eindrucksvolles Zeichen gesetzt. Die Selecao bezwang die zuvor in 29 Pflichtspielen ungeschlagene "Rote Furie" im Confed-Cup-Finale verdient 3:0 (2:0) und sicherte sich zum dritten Mal nacheinander den Titel (die Bilder).

Scolari: "Haben einen Weg gefunden"

Fred (2., 47.) mit seinen Turniertreffern Nummer vier und fünf sowie Jungstar Neymar mit seinem vierten Tor (44.) verwandelten das Maracana-Stadion in Rio de Janeiro in ein Sambodrom. Spaniens Sergio Ramos schoss einen Foulelfmeter am Tor vorbei (55.). Zudem sah Gerard Pique nach einer Notbremse gegen Neymar die Rote Karte (68.).



"Das konnte keiner erahnen", sagte Brasiliens Trainer Luiz Felipe Scolari über die unerwartete Höhe des Triumphs: "Unser Ziel ist ein viel schwierigeres Turnier. Aber wir haben einen Weg gefunden, den wir jetzt weitergehen werden - und dies mit viel Selbstvertrauen."

Für Brasilien bedeutete der zwölfte Sieg beim Confed Cup in Serie den insgesamt vierten Turniersieg - und noch viel mehr: Nach Jahren des Leidens und einigen herben Niederlagen blickt die Nation jetzt wieder voller Zuversicht auf die "Copa" vom 12. Juni bis 13. Juli 2014. Allerdings: Der Confed-Cup-Sieger hat in der 21-jährigen Turniergeschichte noch nie die folgende WM gewonnen. Spanien holte als Dritter der Generalprobe 2009 im Folgejahr den Pokal.

Luiz Gustavo spielt, Dante und Martinez schauen zu



Vor 73.531 Fans stand wie erwartet Luiz Gustavo als einziger der drei Profis von Triple-Sieger Bayern München von Beginn an auf dem Rasen. Sein brasilianischer Kollege Dante und Spaniens Javi Martinez wohnten auf der Bank einem Fußball-Fest bei, das vor dem Anpfiff begann. Als Brasiliens Teambus eintraf, brandete ebenso frenetischer Jubel auf wie beim Einlaufen der Selecao zum Warmmachen.

Die "Hino Nacional Brasileiro" geriet erneut zu einer einzigen Demonstration des Nationalstolzes. Die Spieler sangen auch nach dem Verstummen der Musik innbrünstig mit - und starteten furios. Nach einer Flanke von Hulk sprang Alvaro Arbeloa im Fünfmeterraum der Ball an die Hand, Fred staubte liegend ab. Der "Tempel" bebte in seinen 63 Jahre alten Grundfesten. "Der Champion ist zurück!", brüllten die Anhänger.

"Jogo bonito" statt Tiki-taka



Die Spanier waren danach verzweifelt um Spielkontrolle bemüht. In der siebten Minute reklamierten sie vergebens Elfmeter, als David Luiz im Strafraum der Ball an die Hand gesprungen sein soll. Statt Tiki-taka gab es zunächst weiter "Jogo bonito" mit ein paar rustikalen Zugaben der aufgepeitschen "Kanarienvögel".

Doch wie zuvor in fast jedem Spiel bei der "Mini-WM" drosselte Brasilien nun nach einer Viertelstunde das Tempo. Andres Iniesta aus der Distanz und Fernando Torres per Kopf (jeweils 20.) hatten erste Chancen für Spanien. Brasilien hatte sich aber lediglich eine kleine Pause gegönnt. Iker Casillas hielt Spanien im Spiel, als er nach einem Traumpass von Neymar gegen Fred parierte (32.).

Rettungstat von David Luiz



Glück hatte Brasilien, als Pedro bei einem Gegenstoß der Spanier Torhüter Julio Cesar bereits überwunden hatte, David Luiz den Ball aber noch von der Torlinie kratzte (41.). Nur drei Minuten später knallte Neymar den Ball nach Pass von Oscar von halblinks ansatzlos in die Maschen. Als Fred nach Zuspiel von Hulk aus halblinker Position vollstreckte, kannte der Jubel gar keine Grenzen mehr.

Auch die Schlussfeier vor der Begegnung war ein buntes, launiges Musikfest, das jedoch einen peinlichen Zwischenfall erlebte: Zwei freiwillige Helfer zeigten ein Protstbanner ("Sofortige Aufhebung der Privatisierung des Maracana") und wurden von Ordnern abgeführt. Im Umfeld gab es die erwarteten Demonstrationen. Rund 30 Mitglieder der "Nationalen Fanfront" versuchten vergeblich, den künftigen Sitz des Fußball-Verbandes CBF zu stürmen. Unmittelbar vor dem Anpfiff setzte die Polizei im Umfeld des Stadions Tränengas gegen Demonstranten und Steinewerfer ein.