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"Fußball aus dem Lehrbuch"

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Hannover - "Flutlicht, ausverkauftes Stadion, tolle Stimmung. Und dann auch noch gewonnen", freute sich Florian Lechner über seinen ersten Einsatz in der Bundesliga. "Darauf arbeitet man als Fußballer sein Leben lang hin. Wir haben umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Spielerisch war von Hannover nichts zu sehen", analysierte der Außenverteidiger nach dem 1:0 seines FC St. Pauli bei 96.

Auch sein Coach war voll des Lobes: "Wir haben heute alles richtig gemacht, was wir gegen Dortmund falsch gemacht haben", sagte Holger Stanislawski. Der Trainer der "Braun-Weißen" hatte sein Team optimal auf die Stärke der Gastgeber, das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff, eingestellt.

"Wir wussten, dass das die Stärke von Hannover ist. Daher haben wir tiefer gestanden als wir es normalerweise tun", verriet Stanislawski seine taktische Marschroute. "Das haben die Jungs sehr gut gemacht. Darauf müssen wir aufbauen."

"Fußball aus dem Lehrbuch"

Helmut Schulte ging noch einen Schritt weiter: "Das war Fußball aus dem Lehrbuch. Wir haben höchstens eineinhalb Torchancen zugelassen - ein Abwehrverhalten wie aus dem Lehrbuch, dazu ein Tor wie aus dem Lehrbuch - Fußballherz, was willst Du mehr?"

"Einziger Essigtropfen im Wein war, dass wir das zweite Tor nicht gemacht haben", ist für den Sportdirektor des FC St. Pauli das letzte Kapitel des Lehrbuchs aber noch nicht geschrieben.

"Wir können noch besser"

So weit wollen die Spieler nicht gehen. "Wir haben defensiv sehr gut gestanden. Aber es war bestimmt nicht unser bestes Spiel in dieser Saison. Wichtig ist, dass wir drei Punkte geholt haben", blieb Bastian Oczipka auf dem Teppich.

"Wir können es auf jeden Fall noch besser", weiß Gerald Asamoah, der sich neben dem Sieg auch über 100 Euro freute, die er bei einer Wette mit Hannovers Mike Hanke gewonnen hatte.

Für den 32-jährigen Asamoah war das Spiel eine Reise in die Vergangenheit. "Wenn man in Hannover aufgewachsen ist und lange hier gespielt hat, ist die Rückkehr etwas Besonderes. Ein Teil meines Herzens wird immer in Hannover sein, aber über den Sieg habe ich mich um so mehr gefreut", so der Ex-96er.

"Hier geht man mit Niederlagen besser um"

Der ehemalige Nationalspieler fühlt sich in Hamburg "sauwohl": "St. Pauli war die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe. Hier habe ich jeden Tag Spaß am Fußball. Hier geht man auch mit Niederlagen besser um, als ich es woanders erlebt habe."

Dass der Aufsteiger mit dem 1:0 in Hannover bereits den dritten Auswärtssieg der Saison feierte, am heimischen Millerntor aber immer noch auf den ersten "Dreier" wartet, bereitet Asamoah keine schlaflosen Nächte: "Irgendwann werden wir auch am Millerntor jubeln", glaubt er.

Bei diesem Thema bleibt auch Schulte gelassen: "Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, aber man muss auch mal sehen, dass wir auswärts bisher auch die vermeintlich leichteren Gegner hatten", so der Sportdirektor angesichts der Heimbilanz von einem Punkt aus drei Spielen.

Auch für Marius Ebbers, der in Hannover seinen ersten Saisontreffer bejubelte, ist die negative Heimbilanz kein Grund zur Beunruhigung: "Hoffenheim, der HSV, Borussia Dortmund - das sind schon ganz schöne Kaliber. Ich hoffe, dass wir gegen Nürnberg unseren Fans den ersten Heimsieg bescheren."

Jürgen Blöhs