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Ludwig Preis setzt auf die Jugend: Die Fürther Startelfspieler hatten ein Durchschnittsalter von 22,7 Jahren
Ludwig Preis setzt auf die Jugend: Die Fürther Startelfspieler hatten ein Durchschnittsalter von 22,7 Jahren

Fürth schöpft wieder Hoffnung

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Fürth - Am Montagmorgen wollte Ludwig Preis schon wieder an seinem Arbeitsplatz sitzen. "Um sieben Uhr bin ich im Büro. Wenn ich es schaffe", sagte der Leiter der Abteilung Logistik einer Tee-Firma mit Sitz im fränkischen Vestenbergsgreuth. Ein paar Tage lang hatte er die Profi-Mannschaft Bundesligisten SpVgg Greuther Fürth trainiert, dann coachte er sie zu gegen Bayer Leverkusen. "Die 90 Minuten haben eingeschlagen", sagte Preis danach aufgewühlt, "die Leute haben gesehen: Die Mannschaft kann ja kicken."

"Wir haben uns zurückgemeldet"

Preis stellte um, er strich etwa den früheren Nationalspieler Gerald Asamoah aus dem Kader, "weil ich schon zwei Stürmer hatte". Preis setzte auf eine "junge Rasselbande", er verhalf Thomas Pledl (18) und Johannes Geis (19), die er aus der von ihm betreuten U23 kennt, zu ihrem ersten Bundesligaspiel von Beginn an. Der Lohn: ein Punkt gegen die Champions-League-Anwärter aus Leverkusen.



"Wir haben uns zurückgemeldet", freute sich Präsident Helmut Hack mit bebender Stimme, "das Selbstvertrauen und der Glaube sind nach Fürth zurückgekehrt."

Dabei sind die Zahlen trotz des überraschenden Punktgewinns nicht gut: Die SpVgg Greuther Fürth ist nach wie vor Tabellenletzter, sie hat es im 23. Spiel nicht geschafft, das 14. Saisontor zu schießen, hat auch ihr zwölftes Heimspiel nicht gewonnen, und der Abstand zum Relegationsplatz ist nach diesem Spieltag auf fünf Punkte gewachsen.

Die Spieler glauben trotzdem noch an das Wunder. "Wir hatten wieder die Leidenschaft und die Überzeugung, die uns in den letzten Spielen gefehlt hat und die wir brauchen", sagte Mittelfeldspieler Stephan Fürstner. "Im Fußball ist alles möglich, wenn man einen Lauf bekommt", sagte der junge Thomas Pledl. "Wenn wir weiter so punkten, haben wir vielleicht am letzten Spieltag ein Endspiel gegen Augsburg."

Schicksalsspiel gegen Augsburg möglich



In der Tat führt der 34. Spieltag den FC Augsburg, derzeit 16., und Fürth zusammen, und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. "Wir haben die Qualität für die erste Bundesliga", sagte Präsident Hack, "wir werden darum kämpfen, dass der Verein eine Zukunft hat - egal ob in der ersten oder zweiten Bundesliga."

Zunächst mal muss Hack dafür allerdings einen neuen Trainer suchen. Einen, der nach einem Abstieg den sofortigen Wiederaufstieg anpacken kann. Preis würde sich das vermutlich zutrauen, aber er hat die dafür erforderliche "Fußball-Lehrer"-Lizenz nicht. Zumindest bis zum Auswärtsspiel am kommenden Samstag beim Hamburger SV wird er die Profis noch betreuen. "So schlecht", fand Hack, "war das ja nicht."