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Auch im letzten Heimspiel der Saison gegen den SC Freiburg präsentierten sich die Fürther gut, ein Sieg gelang aber erneut nicht
Auch im letzten Heimspiel der Saison gegen den SC Freiburg präsentierten sich die Fürther gut, ein Sieg gelang aber erneut nicht

Fürth geht ohne Heimsieg: "Ein paar Nummern zu klein"

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Fürth - Es lag Wehmut über dem Ronhof. Dass das "Kleeblatt" absteigen würde, stand zwar nicht erst seit der bitteren fest.

"Niederschmetternd und brutal"

Doch die Dramaturgie des Spiels machte allen Fans im Stadion noch einmal deutlich, dass auch überproportional viel Pech ein steter Wegbegleiter war - in diesem Spiel wie auch in der gesamten Saison:

In der 90. Minute gab Schiedsrichter Christian Siebert einen Elfmeter, über dessen Berechtigung es keine zweite Meinung gab. Es wäre die Chance zum Ausgleich und mithin zu einem halbwegs würdigen Abstieg vor eigenem Publikum gewesen. Doch Nikola Djurdjic, eigentlich ein sicherer Elfmeterschütze, verschoss. Nicht weil er schlecht gezielt hätte, sondern weil Gäste-Keeper Oliver Baumann eine Weltklasse-Parade zeigte.



"Niederschmettern und brutal für unsere Spieler", fand das Trainer Frank Kramer, der das Team erkennbar weiterentwickelt hat, zuhause aber den Fluch auch nicht bannen konnte. Kein einziger Saisonsieg war dem "Kleeblatt" vor heimischem Publikum vergönnt, auch Kramer (vier Niederlagen) konnte den Trend nicht wenden. "Dieser Negativrekord", ahnt Kapitän Mergim Mavraj, "wird jedem von uns noch lange nachhängen."

Ausgerechnet dem gegnerischen Trainer war es dann vorbehalten, wieder für etwas bessere Laune im tief deprimierten Lager der Franken zu sorgen. SC-Coach Christian Streich ist nach eigenem Bekunden ein Freund des Fürther Fußballs, er lobte schon zu Zeiten von Kramer-Vor-Vorgänger Mike Büskens Mut und Spielstärke der "Grün-Weißen".

"Wenn man weiß, wie hoch der Fürther Etat ist, kann man nur sagen: Chapeau." Zehn bis zwölf Punkte mehr müssten die Franken auf dem Konto haben, erklärte Streich am Samstagabend. Auf einen Faktor werden sich die Fürther dabei auch in der kommenden Spielzeit verlassen können. Die Zuschauer, von denen sich die Spieler mit einem Riesen-Transparent ("Ihr seid erstklassig") verabschiedeten, zeigen einen Sachverstand, den man in anderen Fankurven manchmal vermisst.

Erstklassiges Publikum



Auch am Samstag bekamen die traurigen Spieler bei ihrem Defilee nach Schlusspfiff von allen vier Tribünenseiten Applaus. Genau so, wie es mit Ausnahme des miserablen Kicks gegen 1899 Hoffenheim immer in dieser Saison war. In Fürth werden keine Busse blockiert, keine Köpfe gefordert, keine Transparente angezündet. Die Fans verstehen genug von Fußball um zu merken, dass das Scheitern des Bundesliga-Abenteuers nichts mit fehlendem Willen und viel mit einem Mangel an Qualität zu tun hat, der im direkten Zusammenhang zu den Finanzen steht.

Das gab auch Präsident Helmut Hack zu, der nach dem Spiel eine ebenso ehrliche wie zutreffende Einschätzung zu Protokoll gab: "Ich habe in diesem Jahr gelernt, was Bundesliga ist und dass wir dafür möglicherweise ein paar Nummern zu klein sind." Dennoch wolle man auch in der kommenden Saison eine "wettbewerbsfähige Mannschaft" zusammenstellen, schob er nach. Die Fans werden es mit Freuden hören. Bei allem Realismus haben sie ja durchaus Gefallen gefunden an dieser Spielklasse, die sie so schnell wieder verlassen mussten.

Aus Fürth berichtet Christoph Ruf