Philipp Lahm (l.) sich im Kopfballduell gegen den Berliner Pal Dardai durch
Philipp Lahm (l.) sich im Kopfballduell gegen den Berliner Pal Dardai durch

"Für uns ist noch alles möglich!"

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Durch die 1:2-Niederlage gegen Hertha BSC hat der FC Bayern München den Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Für den Rekordmeister setzte es in Berlin die zweite Pleite am dritten Rückrunden-Spieltag.

Das Spiel der Münchner war geprägt von hohem Aufwand und wenig Ertrag. Sie hielten 69 Prozent Ballbesitz und notierten 16:8 Torschüsse - doch der Ball wollte nur ein Mal ins Berliner Tor.

Für Nationalspieler Philipp Lahm ist die mangelnde Chancenverwertung ein Hauptgrund, warum die Bayern im Meisterschaftskampf weiterhin nur in Lauerstellung liegen.

Im bundesliga.de-Interview lässt der Verteidiger die Partie gegen die Hertha Revue passieren und erklärt, was im Bayern-Offensivspiel unbedingt verbessert werden muss.

bundesliga.de: Herr Lahm, der FC Bayern hat gegen Hertha verloren, obwohl er spielbestimmend war. Lag es an der Leistung von Hertha-Torwart Jaroslav Drobny oder fehlte vor dem Tor die nötige Entschlossenheit?

Philipp Lahm: Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben über 90 Minuten das Spiel gemacht und alles versucht, um das Spiel zu gewinnen. Sicherlich hat Herthas Torwart Drobny sehr gut gehalten. Wir haben aber wie in den vergangenen Spielen zu viele Möglichkeiten ausgelassen. Deshalb hat es nicht nur an der Leistung des Torwarts gelegen.

bundesliga.de: Warum kam der FCB so schwer ins Spiel?

Lahm: In der der ersten Halbzeit hatten wir ein bisschen zu wenig Geduld, um unser Passspiel aufzuziehen. Das Gegentor nach einem Konter darf so natürlich nicht passieren.

bundesliga.de: Besser lief es nach der Pause...

Lahm: Wir hatten im zweiten Durchgang die Chancen, um in Führung zu gehen. Sie zu nutzen, haben wir versäumt. Daran müssen wir natürlich arbeiten.

bundesliga.de: Der FC Bayern hat mit den Niederlagen in Hamburg und in Berlin in der Rückrunde gegen zwei direkte Konkurrenten im Kampf um die Meisterschaft verloren. Beunruhigt Sie das?

Lahm: Es hängt nicht immer alles an den großen Spielen. Man muss auch gegen die vermeintlich schwächeren Gegner die Punkte einfahren. Sicher, wir haben es jetzt zweimal verpasst, gegen direkte Konkurrenten zu punkten. Aber es ist für uns noch alles möglich, auch wenn wir eine große Chance vertan haben, jetzt schon ganz oben zu stehen

bundesliga.de: Lukas Podolski stand gegen die Berliner nicht im Kader. Fehlte"Poldi" als weitere Angriffsoption, nachdem Landon Donovan bereits in der 35. Minute für den verletzten Luca Toni auf das Feld geschickt worden war?

Lahm: Mit so einer Verletzung von Luca (Achillessehnen-Reizung, Anmerk. d. Red.) kann man nicht rechnen. Aber für solche Fälle haben wir ja auch noch die offensiven Mittelfeldspieler. Außerdem hätte sich auch ein Innenverteidiger verletzen können. Dann wäre die Situation die gleiche.

Das Interview führte Michael Reis