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Christian Gentner (l.) vom VfB Stuttgart und Makoto Hasebe vom VfL Wolfsburg machen im Kampf um die Europa-League-Plätze mächtig Druck
Christian Gentner (l.) vom VfB Stuttgart und Makoto Hasebe vom VfL Wolfsburg machen im Kampf um die Europa-League-Plätze mächtig Druck

Fünfkampf um Europa

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München - So eng ging es schon lange nicht mehr zu. Hannover 96 belegt mit 41 Punkten Rang 5, Wolfsburg mit nur einem Zähler weniger Platz 9. So gering war dieser Abstand im Zeitalter der 3-Punkte-Regel nie zuvor, wir erleben also den engsten Kampf um die Europa-League-Plätze seit Mitte der neunziger Jahre. Die bundesliga.de-Datenbank hat die Kandidaten unter die Lupe genommen.

Die Formkurve spricht gegen Leverkusen

Alle Kontrahenten ließen in dieser Saison die nötige Konstanz etwas vermissen, mit 41 Zählern ist Hannover der schwächste Tabellenfünfte seit Hertha BSC Berlin 2005/2006. Vor drei Jahren belegte der VfB Stuttgart zum Beispiel mit 51 Punkten die gleiche Position.

Ähnlich spannend ging es zuletzt in der Saison 1993/1994 zu, als es für einen Sieg nur zwei Punkte gab. Kaiserslautern war mit 31-25 Punkten Vierter, Köln mit 30-26 Zählern Zehnter. Von den aktuellen Kandidaten war damals nur Stuttgart involviert, der VfB verpasste am Ende als Siebter den Europapokal.



Bayer Leverkusen verlor die letzten vier Spiele in Folge, mit einer fünften Niederlage in Hamburg würde der Vereinsnegativrekord aus dem Spieljahr 2002/2003 eingestellt. Bayer zog die Reißleine und könnte vom Trainerwechsel hin zu Sami Hyypiä profitieren. Die letzten Trainer Bruno Labbadia (12 Punkte), Jupp Heynckes (14 Punkte) und auch Robin Dutt (10 Zähler) holten in ihren ersten sechs Spielen jeweils ordentliche bis gute Bilanzen; sie starteten allerdings stets zu Saisonbeginn.

Zudem bewies Bayer schon letzte Saison Endspurt-Qualitäten und sicherte sich mit 10 Punkten in den letzten sechs Partien die Vizemeisterschaft. Leverkusen hat nur noch einen Gegner aus der oberen Tabellenhälfte (Hannover 96 im direkten Duell), spielt ansonsten nur noch gegen Teams aus der unteren Hälfte. Das ist das auf den ersten Blick leichteste Restprogramm, allerdings werden auch die Abstiegskandidaten alles geben.

Negative Tendenz auch bei Werder Bremen



Auch bei Werder Bremen war die Tendenz zuletzt eindeutig negativ: Aus den letzten sechs Spielen holte die Elf von Thomas Schaaf nur vier Punkte, von elf Partien in der Rückrunde wurden ganze zwei gewonnen.

Und Bremens Restprogramm hat es in sich: Daheim warten mit Gladbach, Bayern und Schalke echte Spitzenteams und auch auswärts hat Werder mit Stuttgart und Wolfsburg noch "dicke Brocken" vor der Brust (dazu am Wochenende den 1. FC Köln).

Für Bremen spricht das Offensiv-Potenzial, Werder gab von den Kandidaten die meisten Torschüsse ab (432) und hatte die meisten Großchancen (55). Und nicht immer kann Werder so viel Pech haben wie im bisherigen Saisonverlauf mit 16 Pfosten- oder Lattentreffern (deutlich die meisten der fünf Teams).

Hannover baut auf die Heimstärke



Hannover 96 schoss sich mit dem 2:1 gegen Mönchengladbach am letzten Spieltag auf Rang 5 und geht mit dem hauchdünnen Vorsprung von einem Pünktchen ins Rennen um die Europacup-Plätze. Nach der aktuellen sensationellen Saison in der Europa League wollen die Niedersachsen natürlich wieder in den internationalen Wettbewerb.

Dass der Sprung in einem Heimspiel gelang, war kein Wunder: Hannover ist als einziges Team der Bundesliga noch ohne Heimniederlage und holte im eigenen Stadion die meisten Punkte der fünf Anwärter. Jetzt kommen noch Wolfsburg, Freiburg und Kaiserslautern in die AWD-Arena.

Mit Mirko Slomka holten die 96er am Ende immer die nötigen Punkte: Vor zwei Jahren wurde mit 10 Zählern in den letzten sechs Runden gerade noch der Abstieg vermieden, letzte Saison reichten ebenfalls 10 Punkte in den letzten sechs Partien für den Europacup.

Stuttgart und Wolfsburg holen auf



Die Mannschaften der Stunde im Kampf um die Europa League sind aber Stuttgart und Wolfsburg: Der VfB holte aus den letzten sechs Spielen bärenstarke 14 Punkte, gekrönt mit dem sensationellen 4:4 in Dortmund, der VfL gewann die letzten vier Partien allesamt.

Nicht ganz untypisch für die beiden Rückrundenspezialisten: Stuttgart wurde 2007 mit acht Siegen in den letzten acht Spielen Meister und steigerte sich auch in den letzten Jahren stets in der zweiten Saisonhälfte; Wolfsburg sprang im Meisterjahr 2008/2009 unter Felix Magath von Rang 9 in der Hinrunde auf Platz 1.

Stuttgart erzielte in der Rückrunde schon 25 Tore, einzig Dortmund mehr. In den noch anstehenden Heimspielen gegen die direkten Konkurrenten aus Bremen und Wolfsburg könnte die Elf von Bruno Labbadia diese Offensivstärke entscheidend ausspielen. Insgesamt spricht die Tordifferenz (+10) im Vergleich zu den anderen Teams klar für den VfB.

Wolfsburg kann in direkten Duellen punkten



Wolfsburg hat als einziges Team von den genannten Kandidaten sogar noch drei direkte Duelle gegen Konkurrenten um die EL-Plätze (in Hannover am 30. Spieltag, gegen Bremen am 33. und in Stuttgart am 34.); da kann man viel verlieren, aber auch alles gewinnen.

Das Faustpfand von Felix Magath trägt dabei die Namen Helmes und Mandzukic: Das Sturmduo war in den letzten Wochen überragend. Bei den jüngsten vier Siegen gelangen zwölf Tore, fünf davon erzielte Helmes, drei Mandzukic, der zudem mit viel Einsatz Räume für Knipser Helmes schafft.

Hochgerechnete Tabelle



Holen die fünf Kandidaten in den letzten sechs Spielen die gleichen Ergebnisse wie in den letzten sechs Partien der Hinrunde gegen die identischen Gegner, dann ergäbe sich im Kampf um die Europa-League-Plätze folgendes Tabellenbild:

5. Leverkusen 49 Punkte, 48:46 Tore
6. Bremen 49 Punkte, 51:60 Tore
7. Wolfsburg 47 Punkte, 49:63 Tore
8. Hannover 46 Punkte, 43:48 Tore
9. Stuttgart 44 Punkte, 54:49 Tore

Keines der Teams holte aus den letzten sechs Hinrundenspielen mehr als neun Punkte. Mit 49 Zählern wäre Leverkusen der schwächste Tabellenfünfte im Zeitalter der 3-Punkte-Regel.