Stolpergefahr: Meister Borussia Dortmund um Kevin Großkreutz (v.) gewann gegen 1899 Hoffenheim nur eine von sechs Partien gewinnen
Stolpergefahr: Meister Borussia Dortmund um Kevin Großkreutz (v.) gewann gegen 1899 Hoffenheim nur eine von sechs Partien gewinnen

Fünf Vereine unter Zugzwang

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München - Es ist erst der zweite Spieltag und dennoch stehen schon einige Vereine mächtig unter Druck. Der Rekordmeister FC Bayern München will nach der 0:1-Heimpleite gegen Borussia Mönchengladbach beim wiedererstarkten VfL Wolfsburg den totalen Fehlstart unbedingt vermeiden. In Gelsenkirchen duellieren sich die beiden "Fehlstarter" Schalke und Köln. Und in Hamburg kämpfen der HSV und Aufsteiger Hertha BSC um die ersten Punkte.

Während Europa-League-Teilnehmer Hannover 96 beim "Club" aus Nürnberg antreten muss, hat der SC Freiburg den 1. FSV Mainz 05 zu Gast. Meister Borussia Dortmund reist zum "Angstgegner" aus Hoffenheim (ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

VfL Wolfsburg - FC Bayern München

Nach der ersten Auftaktniederlage seit zehn Jahren steht der FC Bayern München beim Gastspiel in Wolfsburg schon früh in der Saison unter Zugzwang. Zumal die "Wölfe" jede Menge Selbstvertrauen getankt haben. Immerhin war der 3:0-Erfolg beim 1. FC Köln der höchste Auftaktsieg in der Vereinsgeschichte. Allerdings hat der VfL gegen die Münchner in der Bundesliga mit Abstand am häufigsten verloren und die meisten Gegentore kassiert.

Der Überraschunsgcoup der Gladbacher spielt VfL-Trainer Felix Magath auch nicht unbedingt in die Karten: "Jetzt stehen die Bayern noch mehr unter Druck, was die Aufgabe für uns nicht leichter macht." Der 58-Jährige verlangt den vollen Einsatz seiner Profis: "Die Spieler müssen an ihre Leistungsgrenze gehen. Wir müssen alle in Bestform auftreten, um unsere Ziele zu erreichen." Dasselbe fordert auch Bayern-Akteur Franck Ribery von seinen Teamkollegen. "Wir müssen jetzt aufwachen, nicht erst in zwei, drei Spielen. Dann ist es zu spät. Wir haben jetzt drei Spiele in einer Woche, die müssen wir alle gewinnen", gibt der Franzose eindeutig zu verstehen.

FCB-Trainer Jupp Heynckes muss dabei auf Arjen Robben (Rückenprobleme), Breno (Knieprobleme) und Diego Contento verzichten. Dem VfL Wolfsburg stehen bis auf den langzeitverletzten Arne Friedrich (Bandscheibenverletzung) alle Spieler zur Verfügung.




1899 Hoffenheim - Borussia Dortmund

Der Deutsche Meister Borussia Dortmund will mit der Auftakt-Gala gegen den Hamburger SV im Rücken beim "Angstgegner" 1899 Hoffenheim den zweiten "Dreier" einfahren. Doch Vorsicht ist geboten - 1899 ist der einzige Club, gegen den der BVB in der vergangenen Saison nicht gewinnen konnte.

Und auch die Gesamtbilanz sieht wenig rosig aus. In insgesamt sechs Partien behielten die Dortmunder nur einmal die Oberhand. "Wir haben in Hoffenheim einiges gut zu machen", weiß Borussias Coach Jürgen Klopp, der voraussichtlich auf die gleiche Startelf setzen wird gegen den HSV. Nur hinter dem Einsatz von Shinji Kagawa steht noch ein Fragezeichen. "Er musste um die halbe Welt fliegen", sagte Klopp.

Hoffenheim strebt nach dem Fehlstart in Hannover die ersten Zähler an. "Wir versuchen natürlich, die Punkte hierzubehalten", sagt 1899-Trainer Holger Stanislawski. Im Kollektiv verteidigen, schnell umschalten und die Ballverluste minimieren - so könnte der Masterplan gegen den Meister aussehen. "Es ist schwer Dinge zu finden, die Dortmund verwundbar machen. Wir dürfen den Intercity nicht ins Rollen bringen, sonst sind sie schwer zu schlagen", warnt der Trainer, der weiterhin auf Andreas Ibertsberger, Boris Vukcevic, Matthias Jaissle und Gylfi Sigurdsson verzichten muss.




FC Schalke 04 - 1.FC Köln

Es ist das Duell der beiden "Fehlstarter": Sowohl der FC Schalke 04 als auch der 1. FC Köln haben zum Auftakt jeweils eine 0:3-Niederlage kassiert. Beide Teams brauchen nun unbedingt einen Sieg, denn sonst stehen unruhige Zeiten bevor.

Obwohl die "Knappen" saisonübergreifend die letzten fünf Bundesliga-Spiele verloren haben, sind sie durchaus optimistisch gestimmt, dass es am Samstag mit dem ersten Saisonsieg klappt. Zumal der letzte Kölner Sieg bei den Gelsenkirchenern schon 18 Jahre zurückliegt (August 1993). "Wir stehen natürlich aufgrund der ersten Partie unter einem gewissen Zugzwang. Wenn wir aber unsere Leistung abrufen, bin ich mir auch sicher, dass wir die drei Punkte gegen den FC hier behalten werden", meint Mittelfeldspieler Julian Draxler. Nicht mitwirken kann weiterhin Jefferson Farfan (Muskelfaserriss).

Den Kölner Trainer Stale Solbakken plagen hingegen große Abwehrsorgen. Er muss sowohl auf Youssef Mohamad (Innenbandverletzung) als auch auf Kevin Pezzoni (Viruserkrankung) verzichten. So wird Kevin McKenna wahrscheinlich von Beginn an auflaufen.




Hamburger SV - Hertha BSC

Die Rückkehr auf die Bundesliga-Bühne hatte sich Hertha BSC ganz anders vorgestellt. Nach der 0:1-Heimniederlage gegen den 1. FC Nürnberg ruhen die Hoffnungen nun auf der Auswärtsstärke. In der Fremde haben die Berliner seit Dezember 2010 nicht mehr verloren. Allerdings gewannen sie auch keine der vergangenen drei Partien gegen den Hamburger SV.

Die Norddeutschen haben die klare Niederlage beim BVB mittlerweile verdaut und blicken optimistisch in die Zukunft. "Wir freuen uns unheimlich darauf, uns im eigenen Stadion präsentieren zu können. Gegen Hertha BSC wird es ein ganz anderes Spiel und wir haben den Anspruch, zuhause gegen einen Aufsteiger zu gewinnen", erklärt HSV-Coach Michael Oenning. Sein Gegenüber Markus Babbel wird trotz der Niederlage gegen Nürnberg nicht viele Änderungen in seiner Startelf vornehmen. Einzig Raffael dürfte für Tunay Torun beginnen. Vom Einsatz des Brasilianers erhoffen sich die "Hauptstädter" mehr Kreativität im Spiel nach vorne.

Auf Hamburger Seite werden Paolo Guerrero (Musekfaseriss) und Gojko Kacar (muskuläre Probleme) definitiv fehlen. Markus Babbel muss weiterhin auf Roman Hubnik verzichten (schwere Mittelfussprellung).




1. FC Nürnberg - Hannover 96

Beide Teams sind mit einem Erfolgserlebnis in die Saison gestartet und wollen aus einem guten Start nun einen "Traumstart" machen. Tore sind in dieser Partie jedenfalls garantiert - keines der 30 Bundesliga-Duelle endete torlos.

Beim 1. FC Nürnberg hat der Umbruch offenbar gut funktioniert. Trotz der Abgänge von den Leistungsträgern Julian Schieber, Mehmet Ekici, Andreas Wolf und Ilkay Gündogan sind die "Clubberer" gut in die neue Spielzeit gestartet. "Vielen Experten zum Trotz hat die Mannschaft als Kollektiv funktioniert und mit der Integration der Neuen sowie der Weiterentwicklung der "Alten" gibt uns dieser Auftakt den Rückenwind, den wir in der Liga brauchen", sagt Manager Martin Bader. Doch auch Gegner Hannover 96 knüpfte gegen 1899 Hoffenheim dort an, wo er in der letzten Saison aufgehört hat. Dementsprechend reisen die "Leinestädter" mit einer breiten Brust nach Franken. "Wir wollen in Nürnberg keine Punkte liegen lassen”, äußert sich Mitteldfeldmann Lars Stindl.

Dabei kann 96-Übungsleiter Mirko Slomka wieder auf Steven Cherundolo und Angreifer Ya Konan zurückgreifen. Auch Dieter Hecking stehen bis auf Per Nilsson (Achillessehnenreizung) und Mike Frantz (Aufbautraining) alle Akteure zur Verfügung.




SC Freiburg - 1. FSV Mainz 05

Der Vergleich zwischen dem SC Freiburg und dem 1. FSV Mainz 05 ist ein besonderes Spiel. Zumindest für die Gebrüder Caligiuri. Der Mainzer Marco könnte erstmals direkt auf seinen jüngeren Bruder Daniel treffen.

Zudem feiert Freiburgs Trainer Marcus Sorg sein Heimspiel-Debüt. "Wir wollen ein gutes Spiel machen - mit Leidenschaft, Laufbereitschaft und aus einer guten Organisation heraus", stellt der Coach klar. Allerdings befindet sich der Kontrahent aus Mainz nach dem überraschenden 2:0-Erfolg gegen Bayer Leverkusen wieder in der Erfolgsspur. "Der Sieg gegen Leverkusen hat uns sehr, sehr gutgetan. Es fühlt sich gut an, so in die neue Runde zu starten. Einen Meisterkandidaten zu schlagen, hat uns einen Schub gegeben", sagt Trainer Thomas Tuchel.

Fehlen werden beim ersten Auswärtsspiel der Saison lediglich die im Aufbautraining befindlichen Florian Heller, Eugen Gopko und Adam Szalai. Die Breisgauer müssen einzig auf Jan Rosenthal (Aufbautraining) verzichten.