Beim 2:1-Sieg gegen den 1. FC Köln lieferte sich Christoph Moritz (l.) heiße Duelle mit Lukas Podolski
Beim 2:1-Sieg gegen den 1. FC Köln lieferte sich Christoph Moritz (l.) heiße Duelle mit Lukas Podolski

"Fühle mich noch nicht als Stammspieler"

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Nach dem 2:1-Sieg beim 1. FC Köln kletterte der FC Schalke 04 auf Platz 3 der Bundesliga-Tabelle. Wie in bislang allen Saisonspielen stand Schalkes Youngster Christoph Moritz in der Startelf. bundesliga.de unterhielt sich mit dem 19-jährigen Mittelfeldspieler, den Felix Magath völlig überraschend aus dem Hut zauberte, über den bisherigen Saisonverlauf und seine Perspektiven bei den "Königsblauen".

bundesliga.de: Glückwunsch zum 2:1-Sieg beim 1. FC Köln. Wie wichtig war der Erfolg nach dem Rückschlag gegen den SC Freiburg vor zwei Wochen?

Christoph Moritz: Der Sieg war sehr, sehr wichtig. Es ist zwar am Ende noch einmal richtig eng geworden, aber gerade in dieser Situation hat das Team gut gearbeitet und den Dreier über die Zeit gebracht. Wichtig war vor allem, dass wir die Ruhe behalten haben, auch wenn wir es nicht immer geschafft haben, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Wir können uns spielerisch immer noch weiter verbessern. Kämpferisch war das ein Schritt in die richtige Richtung.

bundesliga.de: Nach der Niederlage gegen Freiburg war Schalke-Trainer Felix Magath ziemlich sauer. Wo lag der Trainingsschwerpunkt in den letzten zwei Wochen?

Moritz: Wir haben in der Länderspielpause auch etwas im konditionellen Bereich gemacht. Gerade mir tat das gut, da ich nicht die komplette Vorbereitung mitgemacht habe. Wir sind eine sehr junge Mannschaft. Vielleicht ist das auch in vielen Situationen unser Vorteil. Denn wir können mehr laufen als so manch anderes Team, das mit eher älteren Spielern antritt.

bundesliga.de: Nach fünf Spieltagen hat Schalke 10 Punkte auf dem Konto und steht auf Platz 3. Kann man daraus schon wirklich Rückschlüsse auf die Saison ziehen?

Moritz: Das denke ich nicht. Es sind noch 29 Spieltage zu spielen. Nach fünf Spieltagen kann man noch nicht viel sagen. Hamburg und Leverkusen stehen vorne. Die haben den besten Saisonstart erwischt. Aber es wird noch viel passieren. Nach dem Sieg gegen Köln sind wir erst einmal erleichtert. Das war ein schöner Auswärtssieg. Aber wir ärgern uns immer noch über das 0:1 und die schlechte Leistung gegen Freiburg.

bundesliga.de: Aber 10 Punkte nach fünf Spieltagen hätte Schalke vor der Saison unterschrieben?

Moritz: Ich glaube, da hätte der Trainer auch eingeschlagen. Alles in allem können wir mit dem Saisonstart zufrieden sein.

bundesliga.de: Gibt der gelungene Saisonstart der jungen Truppe mehr Sicherheit?

Moritz: Ja. Das merke ich auch an mir. Ich werde sicherer am Ball. Ich muss aber natürlich in allen Bereichen weiterarbeiten und mich verbessern.

bundesliga.de: Fühlen Sie sich jetzt schon als Stammspieler auf Schalke?

Moritz: Nein, das kann ich noch nicht sagen. Ich bin 19 Jahre alt, muss mich jede Woche im Training neu beweisen. Anders geht es nicht.

bundesliga.de: Nach der 0:1-Heimniederlage gegen Freiburg hat Felix Magath gesagt, dass er keinen Rumpelfußball mehr sehen will. Tut sich Schalke momentan auswärts eher leichter?

Moritz: Leichter? Weiß ich nicht. Wir haben auch gegen Köln keinen so überragenden Fußball gespielt. Aber wichtig war, dass die Laufbereitschaft da war, dass wir kämpferisch gezeigt haben, dass wir das Spiel gewinnen wollen.

bundesliga.de: Nächster Gegner ist der Deutsche Meister, der VfL Wolfsburg. Ist das der erste richtig hochkarätige Gegner in dieser Saison?

Moritz: Wolfsburg ist Meister und eine spielstarke Mannschaft. Im Moment haben sie eine schlechtere Phase. Aber deshalb werden sie noch motivierter nach Schalke kommen. Das wird für mich wieder ein Erlebnis sein.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski