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Blick nach oben: Shinji Okazaki und die Mainzer träumen vom europäischen Geschäft
Blick nach oben: Shinji Okazaki und die Mainzer träumen vom europäischen Geschäft

Gelassenheit statt Wehklagen bei den Mainzern

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Mainz - Als dann alles vorbei war und das 1:1 gegen Hertha BSC feststand, analysierte Thomas Tuchel, der Trainer von Mainz 05, konziliant: "Ich habe mit diesem Ergebnis keine Bauchschmerzen. Man muss die Spiele nehmen, wie die Spielverläufe sind."

Gelassenheit statt Wehklagen

Es hat gegen die Hertha nicht zum Sieg gereicht für die Mainzer und den damit verbundenen Sprung auf Tabellenrang fünf.

In Wehklagen brechen die Rheinhessen nun nicht aus, die Berliner hatten sich das Unentschieden aufgrund einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit verdient.

Mainz konnte seine Dominanz in den ersten 45 Minuten nicht in Effektivität umsetzen und schaffte es in der zweiten Hälfte nicht mehr, den Druck aus der ersten aufrechtzuerhalten. Tuchel aber konnte gelassen bleiben.

Parker scheitert an Kraft

Seine Mannschaft sammelte in den letzten 13 Begegnungen 25 Punkte, in der Rückrunde punkteten bisher nur drei Mannschaften erfolgreicher. Und Mainz 05 befindet mit nun 38 Punkten weiter auf Europapokalkurs. Die Berliner als Aufsteiger mit zwei Zählern weniger als die Mainzer allerdings auch.

Es war kein Spiel für Ästheten, aber beide Mannschaften suchten den Erfolg. Das 0:0 zur Pause hatten die Berliner vor allem ihrem starken Torwart Thomas Kraft zu verdanken, der zwei Mal klasse nach Schüssen von Shawn Parker reagierte (26; 28.) und einmal kurz vor dem anstürmenden Nicolai Müller an den Ball kam (20.). In der Halbzeit brachte Hertha-Trainer Luhukay Ronny für Ndjeng, die Einwechslung des ballsicheren Brasilianers tat dem Spiel der Berliner gut. 

Spiel auf den Kopf gestellt

Das klare Chancenplus für Mainz bis dahin auf den Kopf stellte die Führung der Berliner in der 51. Minute. Maxim Choupo-Moting, dessen Vertrag zum Saisonende in Mainz ausläuft, vertändelte den Ball 25 Meter vor dem eigenen Tor, Skjelbred passte zu Adrian Ramos und der schoss aus zwölf Metern halbrechts im Strafraum den Ball trocken ins lange Eck.

Der Mainzer Torhüter Loris Karius war chancenlos. Ramos, der unter der Woche sein Comeback in der kolumbanischen Nationalmannschaft feierte und so auf ein WM-Ticket hofft,  zeigte bei diesem Abschluss seine ganze Klasse.

Kein Nervenflattern

Aber auch Choupo-Moting bewies, dass er ein Ausnahmespieler ist: Nur 14 Minuten nach seinem Fauxpass bediente der kamerunische Nationalspieler Park mit einem herrlichen Pass; Hertha-Angreifer Sami Allagui konnte Park nur durch ein Foul stoppen - den fälligen Elfmeter verwandelte Choupo-Moting sicher zum 1:1-Ausgleich.

Choupo-Moting ärgerte sich über seinen Fehler, er sagte: "Ich dachte nur: Bitte jetzt kein Tor." Bei seinem Elfmeter habe er keinen Zweifel gehabt: "Den hab' ich sicher und platziert reingemacht", sagte er selbstsicher.

Gelassenheit im Choupo-Moting-Poker

Der Mainzer Manager Christian Heidel kann sich nicht vorstellen, dass Choupo-Moting zu einem ähnlich aufgestellten Klub wie Mainz wechselt.

Heidel setzt den Spieler in den Vertragsverhandlungen nicht unter Druck. Wenn es mit einem Wechsel zu einem großen Klub nicht klappe, werde man sich wieder mit Choupo-Moting, dessen Vater und dessen Berater Roger Wittmann zusammensetzten, so der Mainzer Manager.

Heidel glaubt allerdings nicht, dass Choupo-Moting "vereinslos" zur WM fahre. Heidel sagt, er spüre auch deshalb keinen Druck, weil alle wichtigen Spieler über die Saison hinaus gebunden seien, da könne man bei einem Spieler auch mal warten. Der Manager gab bekannt, dass der Verein die Option zur Verlängerung des Vertrages bei Torwart Karius bis Ende Juni 2015 gezogen habe.

Abstiegskampf? Nur aus dem Hörensagen

Es bleibt trotz des Unentschieden erstaunlich: Mainz 05 verliert seit Jahren regelmäßig seine besten Spieler (vor der Saison Szalai an Schalke)  - und wird als Ganzes doch immer nur besser. Man schaut deswegen  ja nicht nur aus Hamburg, Stuttgart oder Bremen etwas neidisch und auch ein bisschen ratlos auf Mainz 05.

Vereine wie Nürnberg oder Freiburg  erleben immer wieder den Abstiegskampf, den sie in Mainz nur noch vom Hörensagen kennen. Bei Mainz 05 ist eine mögliche Europapokal-Teilnahme weiter das (inoffizielle) Gesprächsthema.

Aus Mainz berichtet Tobias Schächter