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Schmerzhaftes Souvenir: Sebastian Kehl (l.) zog sich einen Nasenbeinbruch zu
Schmerzhaftes Souvenir: Sebastian Kehl (l.) zog sich einen Nasenbeinbruch zu

Frust statt Aufholjagd

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Dortmund - Wenn die Kabinentür lautstark zugeknallt wird, dann ist das in der Regel kein gutes Zeichen. Die Dortmunder Tür krachte nach dem gleich mehrfach donnernd ins Schloss. "Wir nehmen den Punkt mit, auch wenn es sich wie eine Niederlage anfühlt", konnte auch Jürgen Klopp seinen Frust nur schwer verbergen.

Bittere Erkenntnis

Keine Frage: Das 0:0 gegen den VfB ordnet Borussia Dortmund in die Kategorie "Rückschlag" ein. Der glanzvolle Sieg in der Champions League gegen Madrid, der erste Auswärtssieg in der Bundesliga in Freiburg, der souveräne Auftritt im Pokal in Aalen - es schien zuletzt, als habe der Doublesieger wieder konstant in die Erfolgsspur gefunden. Doch die Aufholjagd auf die Tabellenspitze ist gestoppt, bevor sie richtig begonnen hat.



Entsprechend bescheiden fiel die Stimmung auf Dortmunder Seite nach der Nullnummer gegen Stuttgart aus. "Es ist ein bisschen bitter, weil wir in der Tabelle hätten Boden gut machen können", ärgerte sich Roman Weidenfeller mit Blick auf die Punktverluste von Schalke und Frankfurt gleich doppelt.

Dass die Borussia zum zweiten Mal hintereinander im heimischen Stadion ohne Sieg blieb, hatte sich die Mannschaft trotz kampfstarker Gäste allerdings selbst zuzuschreiben. Und daraus machten die Profis auch keinen Hehl. "Wir müssen uns mehr Chancen erspielen, wir waren nicht zwingend genug", kritisierte Mats Hummels das eigene Offensivspiel. Zwar erarbeitete sich der BVB am Ende mit 22 Torschüssen, 9 Ecken und 16 Flanken statistisch eine deutliche Überlegenheit. Doch echte Torgefahr entwickelte sich daraus nur vereinzelt.

"Waren zu hektisch"



"Wir waren teilweise zu hektisch und haben den einen oder anderen Ball gerade im letzten Drittel zu unsauber gespielt oder verstolpert", meinte Ilkay Gündogan. "Das hätten wir besser machen können und besser machen müssen, um unsere Dominanz auch in Chancen und Tore umzuwandeln." Gleiches monierte auch Jürgen Klopp, als er mehr Klarheit in den eigenen Aktionen einforderte: "Wir haben einen sehr hohen Aufwand betrieben. Aber unser Problem war, dass uns zu wenig gelungen ist am Ball."

Das galt dieses Mal auch für die Verwertung der ohnehin spärlichen Möglichkeiten. Hummels, Schieber, Lewandowski - irgendwie fehlte jedem Akteur die letzte Entschlossenheit und Konsequenz. Oder auch das nötige Glück, wenn der Ball nur an die Latte ging. "Wir müssen daran arbeiten, dass wir unsere guten Chancen konsequenter nutzen", mahnte Julian Schieber durchaus selbstkritisch an. Erstmals seit 21 Monaten blieb der BVB im heimischen Stadion ohne eigenen Treffer.

Kehl für Real fraglich



Aber auch an der Defensivarbeit wird mit Blick auf das nächste Spiel gegen Cristiano Ronaldo und Co. noch zu arbeiten sein. Schon am Dienstag geht es in der Champions League nach Madrid. Und Real dürfte seine Konter deutlich konsequenter abschließen und seine Möglichkeiten besser nutzen, als es der VfB zum Glück der Dortmunder tat.

Ob in Madrid mit Sebastian Kehl ein kopfballstarker, kompromissloser Zweikämpfer für zusätzliche Stabilität im Mittelfeld sorgen kann, ist dabei noch fraglich. Dass sich der Kapitän bei der Ellbogen-Attacke von Stuttgarts Raphael Holzhauser das Nasenbein anbrach, rundete den gebrauchten Tag gegen den VfB ab.

Dank einer Spezialmaske will Kehl aber auf jeden Fall mit in den Flieger nach Spanien steigen. Und auch genügend Selbstvertrauen wird dann trotz der gefühlten Niederlage gegen Stuttgart mit an Bord sein, versichert Ilkay Gündogan: "Wir werden jetzt nicht ängstlich nach Madrid fahren. Und wir werden dort ein gutes Spiel abliefern."

Aus Dortmund berichtet Dietmar Nolte