Manuel Neuer sorgte mit seinem Wechsel vom FC Schalke zu den Bayern für viel Wirbel
Manuel Neuer sorgte mit seinem Wechsel vom FC Schalke zu den Bayern für viel Wirbel

Frisches Blut braucht die Liga

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München - Die Sommerpause ist beinahe zur Hälfte um und die meisten Bundesliga-Spieler sind im wohlverdienten Urlaub.

Für die Manager und Sportdirektoren der 18 Erstligisten ist dies jedoch eine äußerst intensive Zeit, gilt es doch, die Planungen für die kommende Spielzeit voranzutreiben.

Neuer und ein ehemaliger "Knappe"

Das Gesprächsthema Nummer 1, und zwar schon lange vor dem Saisonfinale am 14. Mai, war Manuel Neuer. Wechselt der wohl weltbeste Torhüter nun vom FC Schalke 04 zum FC Bayern München? Und wenn ja, wann? Bereits zur neuen Runde - so lautet die Antwort auf die Frage nach der Zukunft des Schalker Eigengewächses, das an der Säbener Straße bald wieder mit einem alten Bekannten aus Gelsenkirchen zusammen trainieren wird.

Neben Neuer zieht es nämlich auch Rafinha, der von 2005 bis 2010 die rechte Abwehrseite der "Knappen" beackert hatte, zum FC Bayern. DEr Brasilianer hakt das Abenteuer Italien ab und wechselt vom FC Genua 1893 zurück in die Bundesliga.

Den umgekehrten Weg nimmt indes Miroslav Klose. Der Nationalstürmer hat eine einjährige Vertragsverlängerung seitens des Rekordmeisters abgelehnt und stattdessen für zwei Jahre bei Lazio Rom unterschrieben. Seine Nachfolge in München tritt unterdessen Nils Petersen an, der in der vergangenen Saison in Diensten des FC Energie Cottbus mit 25 Treffern bester Torjäger der 2. Bundesliga wurde.

Zwei für einen

Doch nicht nur der Rekordmeister baut seine Mannschaft um, auch beim amtierenden Deutschen Meister Borussia Dortmund wird gebastelt. Da in Nuri Sahin das Herz des BVB-Spiels den Weg gen Madrid genommen hat, um in Zukunft gemeinsam mit Sami Khedira und Mesut Özil für die "Königlichen" zu spielen, musste Ersatz her. Den scheint Sportdirektor Michael Zorc gefunden zu haben, in Form von gleich zwei Spielern.

Ilkay Gündogan und Ivan Perisic heißen die Neuen, die in der kommenden Saison im Mittelfeld der "Schwarz-Gelben" ebenso klug die Fäden ziehen sollen wie Sahin in der Meistersaison. Dabei dürfte dem ehemaligen Nürnberger Gündogan wohl ein eher defensiverer Part zugedacht sein. Persic hingegen hat beim belgischen Erstligisten FC Brügge seine Offensivqualitäten eindrucksvoll unter Beweis gestellt, indem er mit 22 Treffern nicht nur bester Torschütze, sondern auch zum besten Spieler der Jupiler League gewählt wurde.

Ein fehlender Mosaikstein

Direkt drei Leistungsträger sind dem 1. FSV Mainz 05 weggebrochen. Andre Schürrle, Lewis Holtby und Christian Fuchs haben die Rheinhessen nach einer erfolgreichen Saison und Platz 5 verlassen, um bei anderen Clubs neue Erfahrungen zu sammeln. Während Jung-Nationalspieler Schürrle bei Bayer Leverkusen unterschrieb, musste Holtby nach dem Ende des Leihgeschäfts zwischen dem FSV und Schalke wieder nach Gelsenkirchen zurück, wo er erneut mit Christian Fuchs zusammen spielen wird. Der österreichische Nationalspieler unterschrieb bei den "Königsblauen" einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015.

In der Offensive soll diese große Lücke unter anderem durch Spieler wie Eric Maxim Choupo-Moting, Nicolai Müller und Zoltan Stieber gefüllt werden. In der Defensive werde man sich - trotz bereits sieben Neuzugängen insgesamt - nach Fuchs' Weggang aber noch einmal umschauen, sagte Manager Christian Heidel im exklusiven Gespräch mit bundesliga.de.

Frischzellenkur für den "Dino"

Umschauen wird sich auch so mancher Fan bei Choupo-Motings altem Club. Der Hamburger SV durchläuft eine Phase des Umbruchs. Neben dem jungen Angreifer haben bislang vor allem die Alt-Stars der Raute den Rücken gekehrt. Neben Keeper Frank Rost (Ziel unbekannt) verlassen auch Piotr Trochowski (FC Sevilla), Ze Roberto (Ziel unbekannt) und Ruud van Nistelrooy (FC Malaga) die Hanseaten.

Die haben unterdessen die guten Beziehungen des neuen Sportdirektors Frank Arnesen genutzt, und sich bei seinem alten Arbeitgeber, dem FC Chelsea, gleich dreifach bedient. Michael Mancienne, Jacopo Sala und Gökhan Töre heißen die Spieler, die eine Investition in die Zukunft sind.

"Michael Mancienne kann uns sofort weiterhelfen. Er ist schnell, technisch stark, geschickt im Zweikampf und hat ein sehr gutes Kopfballspiel", erklärte Frank Arnesen gegenüber bundesliga.de. "Jacopo Sala und Gökhan Töre gehört die Zukunft."

Frühe Gewissheit

Die Zukunft von Julian Schieber steht schon lange fest. Nach einer guten Saison, in der der bullige Angreifer sieben Tore und fünf Assists für den 1. FC Nürnberg erzielte, war schnell klar, dass der Leihspieler des VfB Stuttgart in der neuen Runde wieder für seinen Heimat-Verein spielen würde.

Auch der neue Arbeitgeber von Srdjan Lakic stand schon seit längerem fest. Der Stürmer des 1. FC Kaiserslautern hatte bereits in der Winterpause beim VfL Wolfsburg unterschrieben und wird dort in der kommenden Spielzeit auf Flanken von Patrick Ochs lauern. Der Rechtsfuß verließ Eintracht Frankfurt nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga und wird in der kommenden Saison, wie Lakic, unter Felix Magath spielen.

Technik aus Bayern - Tore aus Sofia

Etwas weiter nördlich wird Mehmet Ekici seine Fußballschuhe schnüren. Nachdem der türkische Nationalspieler in der vergangenen Saison vom FC Bayern München an den "Club" ausgeliehen wurde, ist es nun dem SV Werder Bremen gelungen, den technisch versierten Mittelfeldspieler aus München loszueisen. Der 20-Jährige hat an der Weser bis Ende Juni 2015 unterschrieben.

Ein identisch langes Arbeitspapier hat der malische Nationalspieler Garra Dembele beim SC Freiburg unterschrieben. Der Stürmer wechselt vom bulgarischen Club Levski Sofia mit der Empfehlung von 34 Toren in 36 Pflichtspielen in den Breisgau.

"Wir haben Garra Dembele ausgiebig beobachtet und sind sicher, dass er eine große Verstärkung für unsere Offensive sein wird. Mit der Verpflichtung von Dembele sind wir im Angriff bestens für die kommende Saison gerüstet", sagte SCF-Sportdirektor Dirk Dufner. Wie gut genau der 25-Jährige den Sport-Club verstärken kann, wird er noch beweisen müssen. Ebenso wie die ganzen anderen Neuzugänge der 18 Bundesliga-Clubs.