Der 28-jährige Selim Teber kam für die Eintracht in dieser Spielzeit bisher 15 Mal in der Bundesliga zum Einsatz
Der 28-jährige Selim Teber kam für die Eintracht in dieser Spielzeit bisher 15 Mal in der Bundesliga zum Einsatz

Friede, Freude, Sonderurlaub

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Die Pflicht ist vollbracht, was bleibt, ist die Kür. Eintracht Frankfurt springt dank dem Unentschieden gegen 1899 Hoffenheim über die interne Messlatte von 23 Punkten.

Vor der Abreise in den verlängerten Urlaub kann sich die Mannschaft nun noch mit einem Rekord belohnen: Gegen Meister VfL Wolfsburg reicht den Hessen bereits ein Punkt zur erfolgreichsten Hinrunde seit dem Wiederaufstieg in die Bundesliga 2004/05.

Überzeugende Leistung gegen Hoffenheim

Michael Skibbe hatte allen Grund, zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft zu sein. "Wir hatten das Spiel und den Ball lange Zeit unter Kontrolle und haben von Anfang gezeigt, dass wir hier etwas holen wollen", sagte der Trainer der Eintracht. Die Statistik gibt ihm Recht: Über 60 Prozent Ballbesitz und eine ebenso hohe Zahl an gewonnen Zweikämpfen stehen für Frankfurt zu Buche.

"Wir hatten immer die richtigen Lösungen parat", beschrieb es Selim Teber, der vor der Saison von Hoffenheim nach Frankfurt wechselte. Selbst 1899-Coach Ralf Rangnick, der die zwischenzeitliche 1:0 Führung seiner Mannschaft bereits als "schmeichelhaft" bezeichnete, musste da anerkennend feststellen: "Frankfurt hat den Punkt heute absolut verdient."

Starker Pirmin Schwegler

Immer wieder beteiligt an den vorgetragenen Kombinationen zeigte sich vor allem Pirmin Schwegler. Der zum Stammspieler im Frankfurter Mittelfeld gereifte Schweizer hatte die meisten Ballkontakte und erzielte den Ausgleichstreffer für die Eintracht. Trainer Skibbe unterstrich die Leistung Schweglers ebenfalls: "Pirmin hat gezeigt, dass er ein sehr wertvoller Spieler für uns ist." Der so Geehrte selbst gibt sich da eher bescheiden: "Wichtig ist vor allem der Erfolg der Mannschaft. Und wir haben heute bewiesen, dass Einiges in uns steckt."

Einen Grund für den derzeitigen Erfolg am Main sieht Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen in der "hohen Ausgeglichenheit des Kaders". Trotz der verletzungsbedingten Ausfälle von Ioannis Amanatidis, Zlatan Bajramovic, Martin Fenin und Christoph Spycher sowie der Gelbsperre von Maik Franz präsentierte sich das Frankfurter Team geordnet und in guter Verfassung. Kapitän Spycher, der sich beim Aufwärmen verletzte, wurde von Benjamin Köhler ersetzt, während auf der rechten Abwehrseite Sebastian Jung zu seinem Saison-Debüt kam.

Saisondebüt für Jung

Gerade Sebastian Jung, der im Oktober bei der U-20-WM in Ägypten auf sich aufmerksam machte, nutzte seine Chance. "Ich habe immer wieder im Training und bei der Nationalmannschaft Gas gegeben. Das hat sich heute ausgezahlt", sagte das 19-jährige Frankfurter Eigengewächs. Eine Einschätzung, die auch der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen teilt: "Jung und Köhler haben heute gespielt, als ob sie schon immer ein fester Bestandteil der Elf gewesen wären."

Und diese Elf hat sich mit dem Punkt in Hoffenheim bereits selbst beschenkt: Dank der 23 Punkte darf sich die Mannschaft der Eintracht über fünf zusätzliche Tage Urlaub freuen. "Zuerst haben wir aber noch ein schwieriges Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg", mahnte Skibbe: "Da wollen wir selbstverständlich alles geben." Immerhin gilt es noch, einen Rekord zu knacken.

Aus Hoffenheim berichtete Daniel Dillmann